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[–] [email protected] 29 points 5 months ago* (last edited 5 months ago) (2 children)

Die Wohnungen in Deutschland gehören zum Unternehmen Heimstaden Bostad, an dem der schwedische Pensionsfonds Alecta und Heimstaden AB die größten Anteile halten. Hinter Heimstaden AB steht die Investmentgesellschaft Fredensborg AS und die gehört Ivar Tollefsen. Das Schicksal schwedischer Rent­ne­r*in­nen hängt so zum Teil davon ab, wie viel Geld Heimstaden aus seinen deutschen Mie­te­r*in­nen rauspressen kann. Es ist der ganz normale Irrsinn der finanzmarktgetriebenen Immobiliengeschäfte.

ähnliches kann passieren mit dem derzeitigen "Generationskapital" (Aktienrente) auch in Deutschland

theoretisch könnte aber trotzdem der Markt "richten" wenn der Staat selber genug günstigen Wohnraum schaffen würde (Beispiel Wien)
tut er aber nicht, will es gar explizit nicht weil sparen ist Pflicht

Die Mieter sind die gelachsmeierten

[–] [email protected] 9 points 5 months ago

This. Diesen Punkt der Kritik hört man kaum, man beschränkt sich nur auf das deutsche "Aktien sind Spekulation". Das diese Fonds jedoch darauf angewiesen sind, dass zum Beispiel der deutsche Wohnugsmarkt (der auch noch mit reichlich Wohngeld subventioniert wird) Rendite abwirft, wird kaum beachtet.

[–] Xenon 6 points 5 months ago* (last edited 5 months ago) (1 children)

Der Witz ist ja, Lindner finanziert sein Generationenkapital an der Schuldenbremse vorbei. Weil dafür ein buchhalterischer Gegenwert (Aktien) geschaffen wird, zählt es als finanzielle Transaktion und fällt damit nicht unter die Schuldenbremse.

Das gleiche gilt natürlich auch für staatlichen Wohnungsbau, aber der ist leider nicht gewollt scheinbar am wenigsten von der Bauministerin. Warum Lindner 20 Mrd. Neuverschuldung jährlich für Aktien (größtenteils im Ausland) ausgeben will, aber für Wohnungen in Deutschland nicht bereit ist einen Cent zu investieren, das müsste man ihn dringend fragen.

Die Antwort liegt wohl auf der Hand. Ersteres steigert nämlich im Zweifel den Depotwert der FDP Spender, während letzteres am Ende noch zu sinkende Mieten und Immobilienpreise führt und das ist natürlich überhaupt nicht im Interesse der Vermögenden.

[–] [email protected] 3 points 5 months ago

Guter Punkt, das wird leider wirklich oft vergessen zu erwähnen

Ähnlicher Trick funktioniert übrigens auch bei der DB AG sowie Autobahn GmbH, nur wird der dort schlicht nicht angewandt
Mit weiteren Zahlentricks scheint Christian Lindner wohl fast absichtlich Deutschland kaputt zu sparen

[–] [email protected] 22 points 5 months ago (2 children)

Ich bin dafür, dass mit Wohnraum kein Gewinn erwirtschaftet werden darf. Privatpersonen (oder eheliche Gemeinschaften, die dann als eine Person gelten) dürfen nicht mehr als zwei Wohnungen besitzen. Sowas wie LEG und Vonovia wird abgeschafft oder zumindest in eine gGmbH umgewandelt

[–] General_Effort 10 points 5 months ago (1 children)

Die Forderung habe ich schon anderswo gehört. Gibt es da irgendwelche ökonomisch Überlegungen zu?

Für mich klingt das, als würde es alles noch viel schlimmer machen.

Wenn man mit Wohnraum keinen Gewinn erwirtschaften kann, dann werden Privatleute eben nur noch Büroraum schaffen. Und was machen Leute, die sich immer noch keine Wohnung leisten können?

[–] [email protected] 5 points 5 months ago (1 children)

Naja, es gibt ja bereits Wohnungsbau-Genossenschaften, die eben nicht gewonnorientiert arbeiten, da funktioniert das bereits und kann ebenfalls mit Büroraum funktionieren

[–] General_Effort 4 points 5 months ago (1 children)

Ich kann sehen, wie das funktionieren würde. Die heutigen Wohnungsbaugesellschaften erfinden sich neu als Beraterfirmen. Die helfen Leuten mit Geld, Genossenschaften zu gründen und Wohnanlagen zu bauen. Anstatt, wie heute, die Wohnungen während und nach dem Bau zu verkaufen, werden sie schon vorher verkauft. Manche Leute machen vielleicht auch nur mit, um die Wohnung danach zu verkaufen. Es will ja nicht jeder die Katze im Sack.

Aber was ist mit den Leuten, die sich keine Wohnung leisten können?

[–] FooBarrington 3 points 5 months ago (1 children)

Vermieten ist konzeptuell ja okay, solange es nur kostendeckend betrieben wird (beispielsweise durch den Staat). Gewinnbringendes Vermieten konzentriert Vermögen und schwächt die Wirtschaft.

[–] General_Effort 2 points 5 months ago (1 children)

Das ist so nicht ganz richtig, auch wenn an der Idee mit dem Staat was dran ist.

Die Kosten setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen. Die Wohnung muss gebaut und instandgehalten werden. Außerdem gibt es ein Risiko für Schaden, zB Brand.

Und dann sind da die Kosten für das Land, bzw die Lage. Bei einer Wohnung geht es darum, dass sie verkehrsgünstig ist. Dass man möglichst schnell zur Arbeit kommt, Geschäfte, Schulen, Kneipen, usw in der Nähe hat. Das macht eine Wohnung teuer.

ZB Man hat sicher schon von Bauern gehört, die Millionäre geworden sind, weil ihr Acker zu Bauland wurde. Eben genau wegen der Lage.

Der Wert des Bodens wird va von den Leuten in der Nähe geschaffen. Alle anderen Leute in der Nähe, die den Boden zu einer guten Lage machen, machen ihn wertvoll. Der Eigentümer kann diesen Wert abgreifen, als würde er eine private Steuer erheben. Das funktioniert über den Verkauf genauso wie über Vermietung.

Die Problemanalyse wird meist Henry George/dem Georgismus zugeschrieben. George setzte sich für eine Bodenwertsteuer ein, damit der Gemeinschaft das Geld zugutekommt, das die Gemeinschaft tatsächlich erwirtschaftet. Leider hat man damit immer noch keine Lösung für das, worüber sich die Leute beklagen, nämlich die hohen Mieten.

[–] FooBarrington 1 points 5 months ago (1 children)

Wobei genau widersprichst du mir? Alles, was du aufgezählt hast, ist Teil der Kostenrechnung.

Der Eigentümer kann diesen Wert abgreifen, als würde er eine private Steuer erheben. Das funktioniert über den Verkauf genauso wie über Vermietung.

Natürlich kann er das, ich habe nur meine moralische Bewertung dieses Vorgehens geteilt. Niemand hat behauptet, dass das nicht möglich ist.

[–] General_Effort 1 points 5 months ago (1 children)

Rein kostendeckend zu vermieten dürfte kaum einen besonderen Unterschied machen.

[–] FooBarrington 1 points 5 months ago (1 children)

Rein kostendeckend zu vermieten hat eine Reihe an Vorteilen:

  • senkt Mieten um 3-4% (Tendenz steigend), senkt damit auch die Notwendigkeit für das Ausreizen der Mieterhöhungen
  • entfernt Gründe zum verstärkten Bauen von Luxus-Wohnungen
  • kurbelt lokale und nationale Wirtschaft an (Privatmieter können mehr ausgeben, Geschäfte haben niedrigere Fixkosten)

Ich kann nicht vorhersagen wie stark die einzelnen Effekte sind, aber sie sind allesamt real und langfristig hilfreich.

[–] General_Effort 1 points 5 months ago (1 children)

Es würden also keine Wohnungen (und Büros?) zum Vermieten mehr gebaut.

Wohnungen würden nur noch für den Eigenbedarf, oder zur Spekulation auf Wertsteigerung gekauft. Wer auf Wertsteigerung spekuliert, für den macht es keinen finanziellen Unterschied, ob die Wohnung leer steht. Man könnte Wände einreißen, um aus mehreren kleineren, wenige große Wohnungen zu machen.

Ich vermute, Luxus-Wohnung dürften relativ begehrter werden. Die Nachfrage verschwindet ja nicht und die Leute, die sich sowas leisten, sind auch die, die eher eine Hypothek stemmen.

[–] FooBarrington 0 points 5 months ago (1 children)

Es würden also keine Wohnungen (und Büros?) zum Vermieten mehr gebaut.

Wie kommst du darauf? Denkst du, dass der Staat keine Wohnungen bauen darf?

Ich verstehe nicht, wieso du so unfundierte Antworten einwirfst.

[–] General_Effort 1 points 5 months ago (1 children)

Wie kommst du darauf? Denkst du, dass der Staat keine Wohnungen bauen darf?

Sollte natürlich heißen: "von Privaten". Es gibt aber auch nicht besonders viel staatlichen Wohnungsbau. Das reißt es nicht raus. Wenn man sein politisches Kapital dafür einsetzt neue Probleme zu schaffen, statt alte zu lösen, wird sich das auch eher nicht ändern.

Ich verstehe nicht, wieso du so unfundierte Antworten einwirfst.

Der Spruch ist dir schon peinlich, oder?

[–] FooBarrington 1 points 5 months ago (1 children)

Sollte natürlich heißen: "von Privaten". Es gibt aber auch nicht besonders viel staatlichen Wohnungsbau.

Und weil es gerade nicht viel staatlichen Wohnungsbau gibt, heißt es automatisch, dass es niemals viel geben kann? Wo ist da die Logik?

Der Spruch ist dir schon peinlich, oder?

Lass uns Mal die Konversation Revue passieren lassen.

Ich schreibe: Vermieten sollte ohne Profitmotiv passieren.

Du antwortest: das stimmt so nicht ganz, Kosten setzen sich aus XYZ zusammen (nur erklärst du nie, was nicht stimmt, oder wo du mir widersprichst)

Ich frage nach was denn nicht stimmt.

Du antwortest nicht darauf, sondern wirfst ein, dass Vermieten ohne Profitmotiv keinen großen Unterschied macht.

Ich erkläre, wo die Vorteile liegen.

Du behauptet, dass dann gar keine Wohnungen mehr gebaut werden.

Sorry, aber jede AI würde thematisch passendere Antworten geben.

[–] General_Effort 1 points 5 months ago

Und weil es gerade nicht viel staatlichen Wohnungsbau gibt, heißt es automatisch, dass es niemals viel geben kann? Wo ist da die Logik?

Das habe ich nicht geschrieben oder impliziert. Das ist also deine Logik.

Ich habe lediglich dargelegt, dass so eine Politik zu weniger Wohnungsbau führt. Es ist natürlich möglich, dass andere Leute versuchen, die negativen Folgen einer solchen Politik abzufangen. Wenn eine Partei mit so einer Forderung über eine Regierungsbeteiligung verhandelt, würden mögliche linke Koalitionsparteien wahrscheinlich sowas im Gegenzug fordern. Recht würden wohl eher Entschädigungen für Eigentümer fordern.

(nur erklärst du nie, was nicht stimmt, oder wo du mir widersprichst)

Ahh. Verzeihung. Gemeint war: Gewinnbringendes Vermieten konzentriert Vermögen und schwächt die Wirtschaft.

Du behauptet, dass dann gar keine Wohnungen mehr gebaut werden.

Das stimmt nicht. Ich dachte, das Missverständnis sei geklärt.

[–] [email protected] 1 points 5 months ago (1 children)

2 Wohnungen sehe ich kritisch. 2 Häuser wäre da schon deutlich angebrachter.

[–] [email protected] 2 points 5 months ago (1 children)

Wohnung oder Einfamilienhaus.

[–] [email protected] 1 points 5 months ago

Meinetwegen können wir das in "Wohneinheiten" abkürzen. Meine Großeltern zum Beispiel besitzen ein Zweifamilienhaus und vermieten eine Wohnung damit wäre die Grenze erreicht.