this post was submitted on 20 Dec 2023
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geteilt von: https://lemmy.world/post/9784948

Guten Tag werte Freunde der Demokratie,

Ich habe mich jetzt vor kurzem dazu entschlossen VOLT, als Parteimitglied beizutreten. Was mich ein bisschen wundert, ist, dass zwar sehr viele meiner Freunde und Bekannte sehr politisch sind aber keiner von denen auch nur mal daran gedacht hat einer Partei beizutreten. Sind Parteien nicht mehr angesagt? Ich habe tatsächlich lange gezögert einer Partei beizutreten, weil ich mich so richtig bei keiner der großen Parteien wohlgefühlt habe.

Aber wie sieht es bei euch so aus? Seid ihr in Parteien oder anders politisch organisiert? Und habt ihr Gründe dafür oder dagegen?

(Mich interessiert mehr OB ihr in Parteien seid als in welcher jetzt genau, fühlt euch daher nicht gedrängt das offenzulegen. Ist aber natürlich auch nicht verboten)

all 19 comments
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[–] Droggelbecher 5 points 9 months ago

Ich strebe keine Karriere in der Politik an, wollte aber dennoch was beitragen, und zwar so, dass man meinen Beitrag auch merkt. Deshalb kam für mich eigentlich nur Politik im kleinen Rahmen (Gemeinderat, Univertretung, Betriebsrat) infrage. Hab mich dann für Hochschulvertretung entschieden und bin dort einer Fraktion (konkret VSStÖ) beigetreten. Bereue nichts, viele coole Menschen kennengelernt, teilweise in Echtzeit gesehen, wie meine kleinen Beiträge etwas bewegen. Kann ich empfehlen!

[–] ambitious_bones 4 points 9 months ago

Ja bei den #00ff00-nen. Aber muss ehrlicherweise sagen das ich noch nie Plakat geklebt hab oder einen Stand betreut. Mach aber bei internen Abstimmungen mit.

[–] [email protected] 3 points 9 months ago

Ich war mal bei den Piraten oft Ortsgruppenebene, wobei ich mich jetzt nicht mehr erinnere, ob es solche Formalitäten wie Ortsgruppen überhaupt gab; nichts besonderes.

Es ist halt sehr schwierig aus einer Grassroots-Bewegung irgendetwas zu erreichen und es ist genauso schwierig eine zentralistische Orga aufzubauen. Am Ende ist ein Parteistammtisch auch nur ein Internetforum mit Bier. Sind diesselben Dudes.

[–] CaptainBlagbird 3 points 9 months ago

Heute nicht, Freitag ist dann wieder Party angesagt

[–] RQG 3 points 9 months ago

Bisher nicht. Es gibt keine Partei mit der ich genügend übereinstimme und die ich auch sonst gut finde. Generell bin ich politisch recht weit links aber die Linke kam bisher nicht in Frage. Ohne die Wagenknecht besteht aber in Zukunft vielleicht die Möglichkeit drüber nachzudenken. Die Grünen finde ich vom Umweltschutz her super. Aber vieles geht mir deutlich nicht weit genug und an vielen Stellen wird sozialer Ausgleich bei den Maßnahmen übersehen.

Alle anderen größeren Parteien sind von meiner politischen Meinung zu weit weg. Und die ganz kleinen kenn ich nicht genug um mir eine Meinung zu bilden.

Mal schauen. Ich überlege schon ne Weile mich politisch zu beteiligen.

[–] Plagiatus 2 points 9 months ago

Bin ich nicht, habe aber schon öfter darüber nachgedacht.

Ich war sowohl in der Schulzeit als auch im Studium an der jeweiligen Einrichtung politisch aktiv (Schülersprecher, Studierendenvertretung) und habe gesehen wie viel (oder manchmal auch wie wenig) man in solchen Gremien erreichen kann.

Nun lebe ich in einer kleinen Stadt, wo die nächste größere Gruppe der Partei die für mich am ehesten in Frage kommt 45+ min mit den Öffis entfernt ist. Außerdem ist in meinem Leben sowieso gerade viel zu viel los als mich jetzt auch noch groß politisch zu engagieren - denn wenn ich bei irgendwas mit machen will, dann mache ich das auch richtig und dazu fehlt mir derzeit einfach die Zeit.

Vielleicht in der Zukunft mal.

[–] [email protected] 2 points 9 months ago (1 children)

Ich habe tatsächlich lange gezögert einer Partei beizutreten, weil ich mich so richtig bei keiner der großen Parteien wohlgefühlt habe.

Das dürfte wohl für viele gelten. Ich glaube das ist gerade eine Eigenschaft unserer Gesellschaft, dass wir so sehr Individuum sein wollen, dass wir solche Institutionen scheuen. Mitglied in einer Partei sein bringt auch ein gewisses Maß an Orientierung und Verpflichtung auf gemeinsame Werte und Ziele. Das kann attraktiv sein, kann aber auch durch die vielen Kompromisse, innerparteiliche Demokratie und Hierarchie einen Verlust an Individualität bedeuten.

Ich hab dazu letztens über das Jacobin-Magazin von einem Buch namens "Hyperpolitik" gelesen, wo es genau darum geht, dass unsere Gesellschaft gerade extrem politisiert und wenig institutionalisiert ist. Früher war es einfach üblicher, in Gewerkschaften und Parteien und Vereinen organisiert zu sein.

Btw bin ich auch sehr politisch interessiert und rede gerne darüber, aber bis letztes Jahr war ich nicht aktiv. Jetzt bin ich Klimaaktivist und frisch in eine Partei eingetreten. Von letzterem erhoffe ich mir aber weniger, weil unser grundlegendes Problem darin besteht, dass die gewählten Parteien sich nicht an die Verfassung halten und dafür nur einen Tadel vom BVerfG bekommen, der keine Sanktionen vorsieht. Die Lösung kann nicht auf der Wahl-Ebene stattfinden, indem stattdessen Parteien gewählt werden, die sich an die Verfassung halten, weil der Verfassungsbruch an sich damit als wählbar normalisiert wird. Dieser Druck kann nur aktivistisch außerparlamentarisch erfolgen.

[–] Roflmasterbigpimp 1 points 9 months ago (1 children)

dass unsere Gesellschaft gerade extrem politisiert und wenig institutionalisiert ist.

Also kommt mir das nicht nur so vor. Eine Lösung dafür steht aber nicht drin oder? Oder ob das überhaupt eine Lösung bedarf?

[–] [email protected] 2 points 9 months ago

Ich hab das Buch leider noch nicht gelesen, nur Auszüge. Ich glaube Lösungen stehen nicht drin, es ist eher eine Bestandsaufnahme. Ich weiß noch nicht ob die Deinstitutionalisierung ein Problem ist, was gelöst werden muss, damit wir andere Probleme (z.B. Klima) lösen können, oder ob das so oder so unabhängig voneinander ist. Ich werde das Buch demnächst lesen und dann hoffentlich etwas schlauer da stehen.

[–] [email protected] 2 points 9 months ago

Ja, willkommen bei Volt. Bin ebenfalls da und arbeite dort im Ehrenamt im Datenschutz mit. Ansonsten Kampagnenhilfe im Bereich Social Media. Bin damals in der Nähe von Volt (damals noch Vox Europe) nach einigen Demos gerückt und bin dann nach einem Jahr hin- und her 2019 direkt als volles Parteimitglied eingestiegen.

[–] Mercury1337 1 points 9 months ago
[–] folilzodos 1 points 9 months ago (1 children)

Nö. Und Volt ist für mich in etwa als würde ich einen LinkedIn-Post wählen. Alles feel good und pro Europa und progressiv sein aber bloß keine Kante zeigen. Nee danke.

[–] Roflmasterbigpimp 3 points 9 months ago (1 children)
[–] folilzodos 1 points 9 months ago (1 children)

Naja mal im Ernst. Hört sich alles zum Wohlfühlen an, aber um dir ein Beispiel zu geben: Ich schaue mir die Neuigkeiten an und sehe ein bisschen EU-Kritik, ein paar parteiinterne Nachrichten und zwei Statements zum Krieg in Palästina & Israel.

Letzteres ist natürlich ein heißes Thema und hier wurde erst auf den 7. Oktober reagiert und eine Woche später nochmal darüber geschrieben. Natürlich auch Mitgefühl den Palästinensern gegenüber ausgesprochen aber ganz viel Hamas drin. Kann man ja auch machen. Ist aber auch ziemlich genau Regierungslinie aller westlichen Staaten. Kann man nicht viel falsch machen. Aber seitdem komplette Funkstille? Wie ist Volts Position zu einem langfristigen Waffenstillstand? Was sagt Volt dazu, dass knapp 2 Monate später locker mehr als 15.000 Zivilisten in Gaza ermordet worden sind? Ihr habt das Thema aufgegriffen, als es wirklich nichts gekostet hat, sich solidarisch mit Israel zu zeigen. Jetzt ist die Situation aber ganz anders geworden, wie passt das mit euren Werten zusammen?

Andere Fragen die mir einfallen: Pro Europa ist gut, aber wie steht ihr dazu, dass z.B. ein Orban die EU von innen heraus torpediert. Würdet ihr ihm alle Gelder wegnehmen, Vetorechte entziehen? Wie steht ihr zu Russlandnahen Regierungen in der EU? Was würdet ihr tun, um diesen entgegenzutreten?

Die Demokratie in Deutschland wird gerade massiv von CxU/AFD sabotiert, strebt ihr ein AFD-Verbotsverfahren an? Was, wenn als Nächstes Wagenknecht durchdreht, seht ihr sie mit ihrer Russlandliebe ebenfalls als Gefahr für die Demokratie? Stichwort russlandnahe Parteien

Andere interessante Themen wären China, Waffenlieferungen an Saudi-Arabien, ÖPNV Aufbau selbst wenn man dann die Autolobby gegen sich hat. Zudem wie man zu der Abschottung und den täglich im Mittelmeer ertrinkenden Menschen in der EU steht

Du musst mir das alles nicht beantworten, ich möchte dir damit nur ein paar schwierige Fragen aufzeigen. Hier traue ich Volt ehrlich gesagt nicht zu, dass sie mir irgendwas anbieten könnten, das mich davon überzeugt, dass sie nicht wie die Grünen einknicken würden wenn es um Pöstchen und Macht geht.

[–] Roflmasterbigpimp 3 points 9 months ago (1 children)

Pardon, aber du erwartest viel zu viel von einer Partei im Aufbau.

Wie sollen denn neue Parteien entstehen wenn Sie, ohne Personal und Geld, jedes Thema ausarbeiten sollen? Dann ist halt manchmal ein Post das einzige was man tun kann um sich danach wieder auf den Parteiaufbau zu konzentrieren. Also mit deiner Kritik kann ich so gar nichts anfangen 😅

Aber ich hab meine Antwort bekommen und damit ist das Thema auch für mich durch.

[–] folilzodos 1 points 9 months ago (2 children)

Naja Volt gibts schon seit mehr als 5 Jahren. In der Zeit hat ne vollkommen idiotische AFD zweistellige Prozente geholt. Ist natürlich einfacher mit Populismus & hohlen Naziphrasen, aber von einer Partei die sich als echte Alternative zu den Etablierten anbieten möchte, müsste dann auch inhaltlich ein klares Profil kommen.

Ich weiß dass meine Kritik hart ist, aber was erwartest du denn von euren politischen Konkurrentinnen und Gegnern, dass die euch mit Samthandschuhen anfassen weil ihr ja noch neu seid? Ich habe dir ziemlich konkret Feedback gegeben, warum jemand wie ich, die eindeutig zur Zielgruppe gehört, euch nicht wählen würde. Jetzt kannst du natürlich sagen dass meine Kritik böse und unfair ist, aber das ist dann mMn auch keine wirklich gute Wahlwerbung.

[–] Roflmasterbigpimp 1 points 9 months ago* (last edited 9 months ago)

Warum ich VOLT beigetreten bin ist ganz einfach, Ich habe schon seit meiner Schulzeit die Idee von einem geeinten Europa. Das eine Partei die nicht Mal in einen Landtag (geschweige denn im Bundestag) sitzt nur grobe Umrisse von ihrer Außenpolitik hat ist für mich mehr als verkraftbar. Ich will denen helfen. Das sind gute Leute mit guten Ideen.

Genau deswegen bin ich Parteimitglied um die Partei weiter auszubauen. Wenn dir das noch nicht reicht mit dem was Sie anbieten dann ist das okay. Vielleicht kommt das ja noch. Oder vielleicht auch nicht. Man kann nicht alle gewinnen. Und darum sollte es hier auch gar nicht gehen.

Für mich ist VOLT bis jetzt eine der wenigen Parteien die genau mein Ziel verfolgen und zwar so genau das Sie nicht nur meine Stimme sondern auch meinen Beitrag gewonnen haben. Zudem ich kann mir sicher sein das ich mehr getan habe als einfach nur alle paar Jahre mein Kreuz zu setzen.

Und eins rate ich dir auch, Ich weiß ja jetzt das du in keiner Partei bist aber schau dich einfach Mal um ob es nicht doch eine gibt die dir gefällt oder werde anders aktiv. Oder wenn du richtig motiviert bist Versuch deine eigene zu gründen! (Mit komplett ausgearbeiteten Inhalten zu Orban, EU, Israel und allen anderen Themen 🥸) Wichtig ist das dieser Trend von politischer Trägheit aufhört der sich all die Jahre breit macht.