this post was submitted on 08 Feb 2025
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Bundestagswahl 25

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founded 1 month ago
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45
submitted 5 days ago* (last edited 5 days ago) by [email protected] to c/[email protected]
 

Hallo Genossen.

In diesem Wahljahr steht meiner Meinung durch den Rechtsruck viel mehr auf dem Spiel als in Vergangenheit und die 5%-Hürde verändert auch noch einiges. Daher werde ich wahrscheinlich mit beiden Stimmen Parteien wählen, die diese Hürde voraussichtlich überschreiten – also SPD, Grüne und/oder Linke.

Bisher habe ich mindestens einer kleinen Partei meine Stimme gegeben, die meine Ansichten großteils widerspiegelt. Doch um zumindest ein Stück weit die rechten Parteien zu schwächen, erscheint mir das taktische Wählen als die einzig sinnvolle Option, auch wenn es mir widerstrebt.

Wie denkt ihr darüber?

top 21 comments
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[–] [email protected] 25 points 5 days ago* (last edited 4 days ago)

Seh ich auch so. Inhaltlich bin ich viel mehr bei Volt oder der Tierschutzpartei. Aber wegen der blöden 5%-Hürde und der drohenden Dominanz menschenfeindlicher Parteien, werden es für mich die Grünen. 💚

[–] [email protected] 18 points 5 days ago

Ich habe dasselbe Dilemma. Habe bei der Europawahl und Kommunalwahl Volt gewählt, die auch reingekommen sind, bin zufrieden mit deren Arbeit und Ansichten. Nur haben sie in der Btw keine Chance, also umschwenken zu taktisch. Aktuell überlege ich den grünen Kandidaten, der letztes Mal das Direktmandat holte, wieder zu wählen plus ggf die Linke mit Zweitstimme.

[–] [email protected] 1 points 3 days ago* (last edited 3 days ago)

Die wahrscheinliche Regierungskoalition wird von der CDU geführt mit SPD und oder Grünen als Juniorpartner. Ein Bündnis von CDU mit zwei Parteien wird unpopulär sein, da es zu stark an die unbeliebte Ampel erinnert. Das wird der AfD bei der nächsten Bundestagswahl noch mehr Stimmen bescheren, sie eventuell zur stärksten Fraktion machen. Dann sieht es finster aus.

Um also ein Dreierbündnis und einen drohenden AfD Kanzler 2029 zu verhindern, kann man also taktisch CDU wählen.

SPD oder Grüne wählen geht in eine ähnliche Richtung. Allerdings ist schwer vorherzusagen welche der beiden mehr Stimmen holt oder sich bei den Koalitionsverhandlungen einigt.

Die Linke zu wählen macht eine Keniakoalition auch wahrscheinlicher.

In jedem Fall wird eine Stimme für die CDU für eine größere Mehrheit im Bundestag Sorgen, egal welche Koalition sie eingeht.

Trotz dieser taktischen Überlegungen werde ich wahrscheinlich Grün wählen.

[–] [email protected] 13 points 5 days ago (1 children)

Ja, ich auch. Normalerweise würde ich die Partei wählen, weil die sehr gut ist. Aber sehr gut ist dieses mal nicht genug.

[–] [email protected] 9 points 4 days ago

Sonneborn sollte zum Thema Ukraine besser seinen Mund halten. Gröfaz am Arsch. Ich fand sie mal sehr gut die Partei die Partei

[–] [email protected] 10 points 5 days ago (2 children)

Das schlimmste ist, dass ich ernsthaft überlege der SPD meine Erststimme zu geben, weil die letztes mal in unserem Wahlkreis ziemlich nah an der CDU waren und der Rest quasi chancenlos ist.

[–] [email protected] 11 points 5 days ago* (last edited 5 days ago)

Direktmandate sind nach dem neuen Wahlrecht nur noch bei Linke und CSU so richtig entscheidend für die relative Fraktionsgröße. Bei beiden Parteien sind die Direktmandate nur deshalb so wichtig, weil sie recht wahrscheinlich knapp unter/über die bundesweiten 5% kommen und daher die 3 Direktmandate brauchen könnten, um einzuziehen. Gleichzeitig gibt es bei beiden Parteien eine gute Chance, auf 3 Direktmandate zu kommen -- bei den Linken ist die Chance etwas knapper, bei der CSU garantieren die Direktmandate den Einzug auf jeden Fall. FDP und Volt werden aller Wahrscheinlichkeit daran scheitern, 3 Direktmandate zu gewinnen, dementsprechend lohnt sich die Wahl beider Parteien wahrscheinlich nicht.

Das neue Wahlrecht begünstigt allerdings Kandidatys aus weniger umstrittenen ländlichen Wahlkreisen. Das einzige, was du also ggf. mit einer Direktstimme für die SPD statt den Grünen eventuell verändern könntest, wäre, dass ein städtischeres Kandidaty einzieht statt eines ländlicheren.

[–] [email protected] 8 points 5 days ago* (last edited 4 days ago) (2 children)

Gibt auch Umfragen zu dem Thema.

https://www.n-tv.de/politik/Bundestagswahl-2025-Neue-Prognose-zu-Direktmandaten-Parteien-und-Wahlaussichten-article25531382.html

EDIT: Wir haben auch den Kandidatencheck, wo ähnlich dem Wahlomat die Kandidaten ein paar Fragen beantwortet haben. Kan man vielleicht mal ausprobieren. Bei mir ist die SPD da nicht schlecht dabei. https://www.kandidierendencheck.de/bundestag

[–] [email protected] 4 points 5 days ago* (last edited 5 days ago)

Heilige Scheiße ist die Direktmandatskarte deprimierend. :( Ein Glück haben wir ein proportionales System.

[–] [email protected] 3 points 4 days ago

Bei mir ist die SPD auch gut weggekommen. Aber denen glaube ich kein Wort.

[–] [email protected] 7 points 4 days ago* (last edited 4 days ago)

Daher werde ich wahrscheinlich mit beiden Stimmen Parteien wählen, die diese Hürde voraussichtlich überschreiten

Die Erststimme ist doch nach wie vor in den meisten Wahlkreisen nicht wirklich relevant, was die finale Sitzverteilung im Bundestag angeht. Es sei denn, man wohnt in einem Wahlkreis, wo eine potentiell an der 5%-Hürde scheiternde Partei eine realistische Chance auf ein Direktmandat hat.

[–] PostingInPublic 3 points 4 days ago (3 children)

Bin im Gegenteil der Meinung, dass ich jetzt wählen kann wie ich will, weil linksgrünversifft eh keine Chance hat.

Und ich sag mal so, wenn alle, für die der Wahlomat Volt ausgibt sie auch wählen würden, wären sie drin.

[–] [email protected] 1 points 3 days ago

Das macht eine Dreierkoalition aus CDU, SPD, Grüne wahrscheinlicher. Ich sehe so eine Koalition als Gefahr, da es der AfD genau ins Narrativ passt.

Dein Argument ist allerdings auch interessant. Wenn wir so oder so CDU bekommen, kannst du auch Kleinparteien wie Volt, PdF, FPD wählen ohne dass es was ändert.

[–] [email protected] 4 points 4 days ago

Also ich finde es sollte zumindest drin sein eine CxU/AfD Koalition zu verhindern. Die Umfragen sind ziemlich knapp und wie es dann bei der Wahl selbst ausgeht ist nochmal ne andere Sache.

https://dawum.de/Bundestag/

[–] [email protected] 4 points 4 days ago* (last edited 4 days ago) (3 children)

Linksgrünversifft hat vielleicht wenig Chancen auf eine Koalition, aber wenigstens Sitzplätze.

Was bringt mir Volt, wenn sie nur auf 3% kommen? Nicht mal übers Direktmandat geht da was, oder? Also im Endeffekt, wie wenn ich gar nicht gewählt habe. Vielleicht hab ich das mit den 5% auch nicht vollumfänglich umrissen.

[–] [email protected] 1 points 3 days ago* (last edited 3 days ago)

Was bringt mir Volt, wenn sie nur auf 3% kommen?

Jede Partei hat mal klein angefangen. Volt hat ganz gute Chancen den Erfolg der Neos in Österreich zu wiederholen.

Eine Stimme für Volt bedeutet die Partei bekommt Geld aus der Parteienfinanzierung und kann damit ihre Strukturen stärken. Es ist eine Investition in die Zukunft.

[–] PostingInPublic 1 points 4 days ago

Vielleicht fehlt noch dieses Puzzleteil aus dem Spektrum meiner Meinungen: In einer idealen Welt wählst Du, und Deine Stimme zählt, so viel wie jede andere. Dass hier 15 bis 20 Prozent der Stimmen wegen zu klein einfach weggeschmissen werden, ist ein Unding und zwingt Dich dazu, in quasi vorauseilendem Gehorsam bereits Kompromisse zu machen, die eigentlich die Gewählten untereinander auszuhandeln haben. Jeder sollte einfach den Repräsentanten wählen, der ihn am besten vertritt!

Das ist na klar zu idealistisch, wenn man eine Regierung will, die in ungefähr die Richtung will, in die man selbst auch will. Gibt es eine Möglichkeit, das zu erlangen, wähle ich auch taktisch. Diese Möglichkeit sehe ich aber 2025 nicht, und fühle mich aktuell deshalb ganz frei von taktischem Denken.

Das war bei der Europawahl ein gutes Gefühl!

[–] [email protected] 1 points 4 days ago

Wie bereits erwähnt landet eine klein(st)Partei im schlimmsten Fall bei Sonstiges. Umso höher Sonstiges ist, umso einfacher sind Koalitionen gegen unerwünschte Parteien

[–] [email protected] 3 points 5 days ago

Eine Stimme für eine kleinpartei ist allerdings auch keine verschenkte Stimme. Im Zweifel tauchen die bei Sonstiges auf. Umso größer Sonstiges ist, umso einfacher sind anschließend Koalitionen gegen nicht gewünschte Parteien.

Taktisches wählen heißt eigentlich auch vorausschauend wählen. Bei der übernächsten btw, vmtl 2029, ist es dann noch knapper.

Mein wahl-o-mat hat mir mit 94% auch Volt auf dem ersten Platz ausgespuckt. Hat aber meine Entscheidung nicht geändert, da hier in meiner Umgebung (Berlin - Nord) viele bei Volt sind und die auch wählen.

[–] [email protected] 2 points 5 days ago (1 children)

Wie seht ihr das mit dem taktischen Wählen denn nun mit der geänderten Sitzverteilung? Theoretisch könnte ja auch die Stimme für den Direktkandidaten da nicht viel helfen, mangels genügend Zweitstimmen - zumindest, soweit ich die Änderung verstanden habe. (Beispiel: $Partei bekommt 15 Direktkandidaten aber nur 10 Sitze, dann wären ja 5 Plätze "umsonst gewählt". Andererseits wären das dann ja 5 Kandidaten, die nicht von der Union, AfD,... sind.)

[–] [email protected] 7 points 4 days ago

Abgesehen von Partien, die die Direktmandate brauchen, um überhaupt in den Bundestag zu kommen, verändert die Erststimme nicht die Größe der Fraktionen, sondern nur wie deren Sitze innerhalb der Partei verteilt werden.