Doppeldenk (engl. doublethink; in Ă€lteren Ăbersetzungen: Zwiedenken) ist ein Neusprech-Begriff aus dem dystopischen Roman 1984 von George Orwell und beschreibt eine Art widersprĂŒchlichen Denkens, von dem gesagt wird, dass zu seinem VerstĂ€ndnis Doppeldenk selbst die Voraussetzung bilde. Durch dieses propagierte Denken, bei dem zwei widersprĂŒchliche oder sich gegenseitig ausschlieĂende Ăberzeugungen aufrechtzuerhalten und beide zu akzeptieren sind, setzt die herrschende Kaste die Gesetze der Logik auĂer Kraft. Dadurch wird das Denken der Parteimitglieder schwammig und in Zweideutigkeit gehalten, wodurch schnelle Kurswechsel des Regimes auf eigentĂŒmliche Weise sofort akzeptiert werden können, auch wenn es sich dabei um das genaue Gegenteil der zuvor noch âgĂŒltigen Wahrheitâ handelt, etwa bei abrupten Wechseln der Feindbilder oder der politischen Losungen.
Das schlieĂt mit ein: Absichtlich LĂŒgen zu erzĂ€hlen und aufrichtig an sie zu glauben; jede beliebige Tatsache zu vergessen, die unbequem geworden ist, und dann, falls es wieder nötig ist, sie aus der Vergessenheit zurĂŒckzuholen; so lange wie nötig die Existenz einer objektiven RealitĂ€t zu leugnen und gleichzeitig die RealitĂ€t zu akzeptieren, die man verleugnet.
Sie wissen was sie tun, und sie wissen auch warum sie es tun. Es ist Teil einer autoritÀren Herrschaftsstrategie.