FJW

joined 1 year ago
[–] [email protected] 5 points 1 week ago

Ich fände vor-Provision Bestpreisklausen fair, das würde einerseits zu tatsächlichem Wettbewerb führen der Druck auf die größten Anbieter ausüben könnte, andererseits aber eben auch niemanden über Gebühr benachteiligen.

Nach-Provision sehe ich in der Tat auch kritischer…

[–] [email protected] 3 points 1 week ago (1 children)

Ich mach mich nicht lustig.

Du vielleicht nicht, du nimmst es nur nicht ernst, aber die Sendung um die es hier geht hat sich definitiv darüber lustig gemacht.

Meine Beispiele sollten verdeutlichen, dass das eine mit Macht zu tun hat, also strukturell ein Problem ist und das andere individuelle Erfahrungen sind.

Nach der Logik wäre ein rassistisch motivierter Angriff durch einen einzelnen Bürger der keine besonderen politischen Einfluss hat kein Rassismus, weil der Täter ja keine besondere Macht hatte.

Du wirfst hier Rassismus und die Unterform des systemischen Rassismus zusammen. Rassistische Strukturen in der Polizei oder weitreichende rassistische Einstellungen von Vermietern sind Beispiele für die Unterform, der obige Angriff hingegen ist rassistisch aber in der Regel nicht systemisch.

Und niemand würde Roma allen ernstes zur dominanten Mehrheitsgesellschaft zählen, sodass sie nicht von Rassismus bedroht wären. Natürlich sind das rassifizierte Menschen, auch wenn sie weiße Hautfarbe haben.

Aka: Sie sind weiß und trotzdem Opfer von Rassismus. Was wiederum die Idiotie des Rassismus aufzeigt, weil man selbst wenn man an aussehensbasierte „Rassen“ glaubt, gerade Roma und die meisten europäischen Juden schlicht weiß sind. Aber wir haben ja sogar Rassismus gegen Polen…

Das ist ja der Aspekt in der Definition “weiß”. Da geht es nicht um Hautfarbe, da geht es um gesellschaftliche Vormachtstellung.

Und DAS ist eine rassistische Definition. Weiße mögen insbesondere in Europa und Teilen der Amerikas und Asiens die gesellschaftliche Vormachtstellung haben, aber das ist eben nicht universell und vielerorts einfach deutlich komplexer. Wenn du eine Gruppe die eine gesellschaftliche Vormachtstellung hat meinst, dann schreib das auch aus. Alles andere zeigt nur, dass du selbst rassistische Stereotype verbreitest, es aber okay findest, weil deine ja vermeintlich progressiv sind.

Deswegen braucht man für die individuellen Beispiele andere Begriffe wie Beleidigung oder so, denn Rassismus ist es nicht. Dafür fehlt die strukturelle Dimension.

Dein Problem ist, dass du Definitionen verwendest, bei denen es sich um politische Kampfbegriffe handelt die im Widerspruch zu den außerhalb deiner Blase universell anerkannten Begriffsbedeutungen stehen. Damit kannst du dann zwar Virtue Signaling betreiben, aber produktiv ist das schlicht gar nicht.

[–] [email protected] 9 points 1 week ago (6 children)

Wir können ja gerne über negative Erfahrungen von Weißen sprechen, aber warum muss das mit dem R-Wort passieren

Weil es ganz objektiv Rassismus und nichts anderes ist.

Das eine ist halt ungleich belastender als das andere.

Ja. Aber du wirst Leute nicht von deiner Sache überzeugen können, wenn du dich über ihre Probleme lustig machst. Insbesondere weil du halt doch nie weißt ob bei der anderen Seite vielleicht Dinge vorgefallen sind oder Zusammenhänge vorliegen, die wichtig sind, der aber nicht bekannt sind. Du kannst auch nicht sagen, dass ein Trauma valider ist als ein anderes, nur weil die Vorfälle die es verursacht haben aus deiner Sicht weniger schlimm waren.

Und nehmen wir mal ein ganz banales Beispiel: Roma erfahren in sehr viele europäischen Ländern erheblich mehr Rassismus als Schwarze, obwohl sie weiß sind. Was zum nächsten Problem führt: Rassismus in Europa ist erheblich komplexer als in den USA und trotzdem werden hier zum Teil blind amerikanische Positionen übernommen, obwohl sie eigentlich nicht wirklich übertragbar sind.

Rassismus ist nie okay, und man erhöht die Verurteilung der einen Ausprägung nicht dadurch, dass man sich über andere Ausprägungen lustig macht. Im Gegenteil stellt man damit die Validität des gesamten Themenkomplex in Frage, weil man sich weigert gegen die Ursachen vorzugehen.

[–] [email protected] 5 points 1 week ago (8 children)

Ich fand es ehrlich gesagt ein bisschen durchwachsen:

  • Der Mensch ist genetisch sehr einheitlich und die meisten Gene die variieren, variieren unabhängig von der Herkunft, ja. Daraus folgt aber noch nicht, dass die Gene die tatsächlich mit der Herkunft korrelieren nicht auch erhebliche Effekte auf andere Dinge als Aussehen, Laktose- und Alkoholtoleranz haben. Meines Wissens ist das im Wesentlichen nicht der Fall, aber das hätte diskutiert werden müssen.
  • Ich habe mir tatsächlich drei von den Implicit Bias Tests angetan und bin nicht überzeugt: Ein Faktor der da mit rein spielt ist Ermüdung (gerade wenn man AD(H)S hat) und dass eine Umgewöhnung schwerer als eine Gewöhnung ist. Hinzu kommt die zum Teil fragwürdige Zuordnung von Begriffen: Geschichte und Musik als Geisteswissenschaft zu bezeichnen finde ich zum Beispiel eher sehr grenzwertig.
  • Der „Rassismus gegen Weiße existiert nicht“ Teil war nicht gut. Es ist ja fair zu sagen, dass es andere Gruppen erheblich mehr und systematischer trifft, aber dafür ist es echt nicht nötig dann negative Erfahrungen von Weißen als harmlosen Unfug darzustellen: Die zu Grunde liegende Geisteshaltung ist genau so toxisch und wird nicht dadurch besser, dass es Leute trifft die es viel seltener trifft. Die richtige Einstellung hier ist zu sagen „ist scheiße und nicht in Ordnung und jetzt stell dir mal vor wie viel mehr und krasseres die Anderen abkriegen“, nicht „Die Anderen sind schlimmer dran, deswegen verdienst du, dass wir uns über deine Beschwerden lustig machen“. Ersteres zielt auf die Schaffung von Empathie, Letzteres verstärkt bestehende Animositäten.
  • Die Präsentation ist vielfach einfach zu „Fernsehen für Dumme mit Blödeleien“ für meinen Geschmack.
[–] [email protected] 2 points 2 weeks ago

Yeah, a good self-checkout is amazing and a competely different category from the garbage you see elsewhere.

In the Netherlands at Albert Heijn the only verification consists pretty much of occasional random checks and in the one closes to me they replaced two of the manual counters with eight self-checkouts, meaning that the queues are pretty much gone. You can also self-scan while shopping, if you want with your own phone in which case payment is 90% of the time just scanning a barcode and paying at a debit-card terminal.

And while you are not supposed to, nobody ever cares if you use your own backpack instead of a shopping basket/car, in which case you don’t even have to pack up your stuff. If you do get a random check with it, you just open it up wide and let the employee pick a few random items to scan and they won’t even say a word.

The only other delay is age-verification if you buy alcohol, which in my case means that an employee looks over from across the room and sadly decides that I’m an old enough fuck to not need my ID inspected. (Then again, being trans without legal stuff having happened yet (soon though!), it does make things easier.)

Could you steal? Of course, but you can do the same with regular counters!

[–] [email protected] 1 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago)

Ich würde so weit gehen zu sagen, dass Chefs die mit ihren direkten Untergebenen nicht per Du sind im Allgemeinen ein Warnsignal sind. Wenn du so schlecht miteinander klar kommst, oder dir in deiner Autorität so unsicher bist, dass du dieses Maß an Distanzierung benötigst, dann ist das ein ganz schlechtes Zeichen. (Mag bei sehr alten Leuten noch anders sein, und auch Abhängig von der Industrie sein, aber im akademischen Umfeld in der Informatik würde dich niemand mehr für voll nehmen, wenn du so was abziehst…)

Sowas habe ich nie erlebt, weder in Deutschland noch im Ausland.

Dann fehlt die Auslandserfahrung. Siezen ist in sehr vielen Ländern absolut unüblich. Deutschland ist mit dem im Vergleich noch eher verbreiteten Sie da tatsächlich eher die Ausnahme.

[–] [email protected] 1 points 2 weeks ago

Das macht einen Unterschied ob es beleidigend gemeint ist und ja, Menschen sind in der Regel in der Lage den Unterschied zu erkennen. Das ist wie wenn du Transmenschen misgenderst: Wir können erkennen ob das Dummheit oder Böswilligkeit war.

[–] [email protected] 1 points 2 weeks ago

Bin in den Niederlanden und hier ist das Duzen praktisch universell. Bei uns am Lehrstuhl will Niemand von Studis mit irgendetwas anderem als dem Rufnamen angesprochen werden.

Ich habe bis vor fünf Jahren in Karlsruhe studiert, da war die de-facto Regel, dass fast alle nicht-Professoren pauschal geduzt haben und geduzt wurden. Professoren wurden von Studenten in der Regel gesiezt, aber auch da gab es Ausnahmen, denen dass zu blöd war.

Selbst in der Schule habe ich mittlerweile schon von Fällen gehört in denen einzelne Lehrer mit der Klasse per Du waren, insbesondere in der Oberstufe.

[–] [email protected] 3 points 2 weeks ago

do you have any idea how quickly that shit would fucking go viral if it were true

But it was true! Just not in the way that was claimed: They had these litterboxes in case they had to barricade in the classroom for extended periods of time due to a school-shooter that the police didn’t bother to stop quickly…

So yes, it really is a fucked up story, just in a very different way from what republicans claimed.

[–] [email protected] 16 points 2 weeks ago (1 children)

Faschistenpartei hat ein Problem mit der Presse. Im übrigen ist es Freitag…

[–] [email protected] 6 points 2 weeks ago

You don’t need quantum computers for that.

[–] [email protected] 2 points 2 weeks ago

I don’t think I’ve ever met a vegan who talked about it in contexts outside of organizing food for multiple people or in response to others asking about it.

I think it’s mostly that non-vegetarians (of whom I am one) know deep down that at least the vegetarians[1] are right and that they don’t like being reminded of their moral failings. Thus every time they plan getting food for a group and the vegans mention their culinary restrictions, they feel attacked and try to compensate for it by blaming the vegans.

[1] I’ve encountered to many people reporting that they experienced serious health issues with going full vegan, so I’m very much not convinced that veganism is something that works for everyone long term. The same issues do however clearly not apply to vegetarianism.

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