this post was submitted on 24 Jul 2024
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

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founded 5 months ago
MODERATORS
 

Die Zahl der Menschen mit einer ADHS-Diagnose steigt stetig. Was heute als Problem gilt, war einst womöglich ein evolutionärer Vorteil.

top 10 comments
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[–] [email protected] 25 points 4 months ago (1 children)

Echt mal, warum orientiert sich die Evolution nicht an den Bedürfnissen der Wirtschaft?

[–] [email protected] 3 points 4 months ago (1 children)

Tut sie den das nicht schon? Gab es da nicht mal eine Theorie von wegen Kurzsichtigkeit und besser lesen können?

[–] [email protected] 6 points 4 months ago (2 children)

Ne, weil Evolution nicht in ein paar Jahrzehnten passiert. Evolutionär sind wir immer noch Jäger und Sammler.

[–] [email protected] 5 points 4 months ago (1 children)

Das mit dem Verdauen von Milch als Erwachsener ist noch nicht wirklich alt. Entwickelt sich der Mensch weiter?

Ein Beispiel dafür ist die Laktosetoleranz. Ursprünglich besaßen diese vor allem Säuglinge; nach der Stillzeit wurden die Gene für die Spaltung von Milchzucker stillgelegt. Als die frühen Bauern begannen, Ziegen und Kühe zu melken, wurde es zum Vorteil, Milch auch nach der Stillzeit verdauen zu können. Die entsprechende Mutation trat vermutlich vor rund 8000 Jahren erstmals auf. Heute verträgt ein großer Teil der Europäerinnen und Europäer Milchprodukte; in Asien und Ostafrika ist der Anteil von Menschen mit Laktoseintoleranz deutlich höher. Als Grund dafür werden unterschiedliche Ernährungsweisen gesehen. Der vermeintliche Nachteil lässt sich dank moderner Medizin ausgleichen. Die Medizin hat den Selektionsdruck also außer Kraft gesetzt.
Zugleich hat sie Auswirkungen auf die menschliche Weiterentwicklung, wie ein Beispiel aus der Geburtsmedizin zeigt: Frauen mit einem breiten Becken können leichter Kinder bekommen, und größere Babys haben oft bessere Überlebenschancen. Doch hat ein breites Becken auch Nachteile, wie ein höheres Risiko für Inkontinenz. Der evolutionäre Kompromiss ist ein ausreichend breites Becken. Wiener Forscher haben berechnet, dass sich das ausreichend breite Becken dank der Erfindung des Kaiserschnitts verändert hat. Frauen mit eigentlich zu schmalen Becken können so gesunde Kinder bekommen. Fazit der Forscher und Forscherinnen: Der medizinische Fortschritt beeinflusst damit die Evolution.

[–] [email protected] 5 points 4 months ago

Naja natürlich entwickeln sich Menschen genau wie alle Lebewesen evolutionär, aber eben auf vergleichsweise großen Zeitskalen. Das Beispiel mit der Laktosetoleranz ist auch eigentlich keine Mutation sondern Epigenetik - also das (in)aktivieren bestimmter Gene durch Umweltfaktoren - und konnte deshalb so schnell nach der Sesshaftwerdung auftreten. Wäre es Mutation, hätten vorher auch die Kinder keine Milch vertragen. Mit anderen Worten: Genetisch sind wir immer noch Jäger und Sammler.

[–] [email protected] 4 points 4 months ago

Jahrzehnte? Meine Güte, denkt denn niemand an die Quartalszahlen?

[–] CosmoNova 18 points 4 months ago (1 children)

Das Problem ist zu 100% ein gesellschaftliches. Die endzeitkapitalistische Gesellschaft ist in einer Falle.

[–] [email protected] 3 points 4 months ago

Nein, selbst wenn es keine Verwertungslogik gaebe waere es irgendwie unangenehm, die eigenen Ziele die Organisation und gelenkten Fokus brauchen nicht so gut verfolgen zu koennen. Soziales Modell von Behinderung ist gut und wichtig, aber nicht die allereinzige relevante analytische Perspektive.

[–] [email protected] 8 points 4 months ago (1 children)

MMn kann man das heute auch teilweise noch als evolutionären Vorteil sehen. In manchen Branchen ist der Hyperfokus, den ADHS Menschen oft erleben, ein Vorteil. Die IT Branche ist z.B. voller ADHS Menschen.

[–] janonymous 4 points 4 months ago

Kann ich bestätigen, insbesondere die Computerspielebranche