this post was submitted on 03 Jul 2023
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Mal ein paar Kritikpunkte:
"Einzelfall" ist AfD-Schwurbeldeutsch für "Kriminelly mit Migrationshintergrund". Da braucht man nicht groß drumherumdefinieren zu wollen. Ist so. (Auf linker Seite wird darunter meist Gewalt durch/Rassismus bei Sicherheitsbehörden verstanden. Aber die AfD ist nicht links.)
Ich würde gern die Statistik sehen, wie oft die Herkunft eines Tätys nicht erwähnt wird, weil sie maximal biodeutsch ist (= "irrelevant", weil zur Mehrheitsgesellschaft gehörig) und wie oft, weil das Täty Migrationshintergrund hatte (= zur Vermeidung von Stigmatisierung).
Trotzdem ist wohl wahr, dass Täty mit Migrationshintergrund überrepräsentiert sind. Und dafür gibt es verschiedene Gründe, zu denen eben primär Faktoren gehören wie soziale Schicht, Umfeld, Traumata, Rassismus und Strafarten, die rein rechtlich nur Ausländer begehen können. Und da sollte man lieber probieren, an den Gründen anzusetzen, als alles am Migrationshintergrund festzumachen und den Leuten jegliche Menschlichkeit oder Individualität abzusprechen... ich will @sirnaks Pfosten nicht komplett wiederholen.
"Tater*in", aber entgendert.
Das Ansinnen von Phettberg zu entgendern anstatt zu gendern ist super, aber es liest sich wirklich Scheisse.
Warum nicht einfach existierende, neutrale, inherent genderneutrale Begriffe wie "Kriminelle" oder "Tatverdächtige" benutzen
Ich hätte das Entgendern hier wohl sein lassen sollen, der Fokus scheint auf dem falschen Thema gelandet zu sein. Ich probiere das ja nur aus ... Aber eigentlich glaube ich, man kann sich besser dran gewöhnen als ans Gendern mit *innen.
Ich denke, "Kriminelle" und "Tatverdächtige" wären trotzdem "Kriminellys" und "Tatverdächtigys": Die männlichen und weiblichen Versionen dieser Wörter sehen zwar zufällig gleich aus, aber in der Einzahl merkt man ja am Artikel, dass sie trotzdem ein Geschlecht haben.
Dann kann man in der Einzahl halt andere Möglichkeiten finden: "tatverdächtige Person" oder "kriminelle Person", zum Beispiel.
Es gibt so unglaublich viele Möglichkeiten, in der deutschen Sprache zu entgendern, ohne dass das den Lesefluss zerstört oder die Aussprache verkompliziert oder grammatikalisch fehlerhaft wird.
Ich bin da einfach für ein konsequentes Entgendern mit den bestehenden Mitteln der Sprache.
Ich verstehe zwar, warum einige Leute lieber Gendersternchen oder Phettberg oder andere, mehr institutionalisierte.Ansätze bevorzugen. Ich bin aber der Meinung, dass keiner dieser Ansätze die Mehrheit der Bevölkerung mitnimmt. Und dann landet man nur in akademischen Diskussionen oder reaktionären Debatten, und das bringt einfach niemandem was.
Ich probiere in einem privaten, pseudonymen Onlinekonto eine leichte Abwandlung meiner Sprache aus. Ich habe aktuell keine Intention, die Bevölkerung mitzunehmen™. Ich sagte, ich sähe Vorteile beim Entgendern (nämlich, dass es Repräsention schafft, ohne, dass die Wörter länger werden, ohne umständliche Umschreibungen/Formulierungsänderungen und ohne Binneninterpunktion). Ich sagte nicht, dass ich dich zwänge, es mir gleich zu tun. Leben, leben lassen und Leben lassen.
Und ehrlich, das hat mit dem Thema des Artikels nichts zu tun.
In dem Fall dan Tätosteron