this post was submitted on 03 Jul 2023
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Das Ansinnen von Phettberg zu entgendern anstatt zu gendern ist super, aber es liest sich wirklich Scheisse.
Warum nicht einfach existierende, neutrale, inherent genderneutrale Begriffe wie "Kriminelle" oder "Tatverdächtige" benutzen
Ich hätte das Entgendern hier wohl sein lassen sollen, der Fokus scheint auf dem falschen Thema gelandet zu sein. Ich probiere das ja nur aus ... Aber eigentlich glaube ich, man kann sich besser dran gewöhnen als ans Gendern mit *innen.
Ich denke, "Kriminelle" und "Tatverdächtige" wären trotzdem "Kriminellys" und "Tatverdächtigys": Die männlichen und weiblichen Versionen dieser Wörter sehen zwar zufällig gleich aus, aber in der Einzahl merkt man ja am Artikel, dass sie trotzdem ein Geschlecht haben.
Dann kann man in der Einzahl halt andere Möglichkeiten finden: "tatverdächtige Person" oder "kriminelle Person", zum Beispiel.
Es gibt so unglaublich viele Möglichkeiten, in der deutschen Sprache zu entgendern, ohne dass das den Lesefluss zerstört oder die Aussprache verkompliziert oder grammatikalisch fehlerhaft wird.
Ich bin da einfach für ein konsequentes Entgendern mit den bestehenden Mitteln der Sprache.
Ich verstehe zwar, warum einige Leute lieber Gendersternchen oder Phettberg oder andere, mehr institutionalisierte.Ansätze bevorzugen. Ich bin aber der Meinung, dass keiner dieser Ansätze die Mehrheit der Bevölkerung mitnimmt. Und dann landet man nur in akademischen Diskussionen oder reaktionären Debatten, und das bringt einfach niemandem was.
Ich probiere in einem privaten, pseudonymen Onlinekonto eine leichte Abwandlung meiner Sprache aus. Ich habe aktuell keine Intention, die Bevölkerung mitzunehmen™. Ich sagte, ich sähe Vorteile beim Entgendern (nämlich, dass es Repräsention schafft, ohne, dass die Wörter länger werden, ohne umständliche Umschreibungen/Formulierungsänderungen und ohne Binneninterpunktion). Ich sagte nicht, dass ich dich zwänge, es mir gleich zu tun. Leben, leben lassen und Leben lassen.
Und ehrlich, das hat mit dem Thema des Artikels nichts zu tun.