this post was submitted on 27 Nov 2023
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Frag Feddit

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Wolltest du Der Leere™ schon immer einmal Fragen stellen? Tue dies hier.

founded 3 years ago
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Beim Umstieg ins Fediverse hab ich mir auch auf einer Mastodon-Instanz ein Konto erstellt. So richtig dabei geblieben bin ich jedoch nicht. Vorher bei Twitter war das ähnlich, hab ich nur ab und zu für kleine Kollaborationen genutzt (z.B. Schlefaz gucken oder ein Voting bei einem Event).

Bei Mastodon habe ich mir Mühe gegeben, irgendwo den Reiz zu finden. Ich hab auch 2-3 andere Instanzen versucht (deutsche und englische) durch direkt hineinsehen ohne Konto, teils auch mit Konto, sowohl den großen Fluss als auch meine Hobby-Nischenthemen. So viel Mühe ich mir auch gebe, ich komme nicht dahinter, was daran erfüllend wirken soll. Alles ist so... halbinteressant und gleichermaßen irrelevant irgendwie. Auch das Prinzip mit den Followern an sich ist merkwürdig. Als würde man ein Klatsch-Magazin lesen wollen, wo jeder einer der Darsteller im Magazin werden kann und dann damit leben muss, bis er aussteigt (Konto kündigt) und sich bis dahin verpflichtet, Fremde zu bespaßen.

Hier auf Lemmy ist das irgendwie anders. Ich hab z.B. jetzt eine aktive Frage, überlege genau wie ich was formuliere und richtig ausdrücke und bekomme Antworten, das Voting hilft beim sortieren und dann war's das. Oder man findet was lustiges/interessantes/wirsches, postet das, sieht wie andere reagieren und fertig. Sofern man nicht aktiv häufig Mist baut, ist jeder genau gleich.

Also mal die Frage an euch, siehe Titel.

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[–] [email protected] 9 points 11 months ago

TLDR;
Zentralisierung des Internets auf eine gemeinsame Plattform

Ich hab kein Interesse an microblogging und ich denke es geht einer Menge Leuten so. Wichtig scheint Microblogging v.a. für Organisationen und Personen der Öffentlichkeit zu sein. Denn seien wir mal ehrlich, niemand liest sich Firmennews auf der Firmenhomepage durch, liest regelmäßig auf bundesregierung.de was so passiert oder klickt 100 Journals durch um zu wissen was in der eigenen science community abgeht.

Dann gibts noch großstadtkind.nicole94 und hobbytischler.tom87 die da eine Alternative für ihr Nischenblogs suchen, da normale Blogs keine Reichweite mehr haben.

[–] [email protected] 8 points 11 months ago

Ich habe es früher auch nicht gut verstanden.

Mittlerweile verstehe ich: Für normale Leute wie mich ist Twitter bzw. Mastodon im Wesentlichen ein RSS-Reader. Man folgt den Quellen, die man lesen will, und bekommt diese in umgekehrt chronologischer Reihenfolge angezeigt. Es hat aber wenig Sinn, dort etwas zu posten, wenn man selbst keine oder kaum Follower hat.

Für Politiker, Aktivisten, Journalisten, andere Prominente, auch Organisationen ist es im Wesentlichen eine Werbeplattform. Man kann darüber seine Follower daran erinnern, dass man existiert und etwas zu sagen hat. Man kann sie so informieren, was man derzeit tut. Da ich in diese Kategorie nicht falle und keinen Bedarf habe, für mich selbst Werbung zu machen (ganz im Gegenteil, im heutigen Internet bin ich froh, nicht die Aufmerksamkeit der falschen Leute auf mich zu ziehen), poste ich dort nicht.

[–] [email protected] 8 points 11 months ago (1 children)

Bei mir ist es ein Weg, Dinge in die Leere zu schreien, wo sie vielleicht nochmal jemandem helfen.

Auf der Lese-Seite ist es für mich ein deutlich angenehmerer Weg Nachrichten und Mitteilungen von verschiedenen Personen/Gruppen die mich interessieren zu konsumieren ohne 200 Websites aufzurufen. Natürlich bekomme ich von komplexeren Situationen nicht alles mit, aber es lässt mich dosieren wie viel ich darüber lesen will. Gerade bei Themen wie z.B. Klimawandel ist es für meine geistige Gesundheit wichtig, dass ich das sehr feingranular regulieren kann.

Es ersetzt also für mich quasi einen RSS-Feedreader, mit der Zusatzoption meine Horizonte zu erweitern durch neue Personen die mir auf die Timeline gespült werden und Postmöglichkeit falls ich etwas teilen möchte.

Ich finde es irgendwie persönlicher und vielfältiger als Foren/Lemmy/usw, dadurch dass ich Personen folge, und nicht themenorientierte Communities abonniere.

[–] [email protected] 2 points 11 months ago (1 children)

Interessante Ansicht. Wenn ich das in Verhältnis setzen würde, sehe ich Lemmy als ein klares "Frage-Antwort" und "Schau mal her! - Nice!" Spiel. RSS-Feeds sind eher vollautomatisierte (mehr oder minder) ungefilterte Infos ohne Limits und Microblogging-Dienste wie Mastodon sind so eine Mischung daraus, wo sich Grüppchen um führende Personen bilden können und man selber Dinge aus dem Hirn loswerden kann.

Kommt das so in etwa hin? Wenn ja, hab ich glaub ich eine Erkenntnis.

[–] [email protected] 3 points 11 months ago

So in etwa passt das. Ich weiß nicht, ob ich Shitposter mit 10 Followern als "führende Personen" bezeichnen würde, aber bis auf den Part passt das ziemlich gut.

[–] [email protected] 8 points 11 months ago

Mit geht es ähnlich ... Irgendwie wirkt alles total belanglos, selbst wenn es interessante Themen sind, die mich eigtl interessieren.

[–] [email protected] 4 points 11 months ago

Ich benutze Mastodon wie auch schon vorher Twitter praktisch nur als write-only medium. Ich poste wenn ich denke dass ich irgend etwas interessantes habe, einen Link, einen Gedanken, ein Photo. Aber so richtig zu lesen was die anderen in Kurzform geschrieben haben da hab ich auch keinen Bock drauf. Aber ich denke das ist auch OK so, es gibt genügend Leute die da nur mitlesen und nichts schreiben. Interessanterweise bekomme ich von Freunden privat feedback zu meinen Posts (über Signal oder Matrix), und von unbekannten dann halt direkt Feedback über Mastodon.

Lesen tue ich vor allem bei Lemmy, ich denke das Format eignet sich besser für mich.

[–] [email protected] 3 points 11 months ago

Hab Twitter auch nie verstanden, und erst gar nicht versucht, mich da einzufinden. Entsprechend mit Mastodon erst gar nicht probiert.

[–] [email protected] 3 points 11 months ago

Für mich ist es "random input", und viele "Aha, wusste gar nicht, dass es sowas gibt/ sowas möglich ist"- Momente. "Hey, ich freue mich schon auf Event xyz" "Ach, es gibt xyz-Event? Wo kriege ich Karten ?" "Schau mal, was ich 3D-gedruckt habe" "Aha, wusste gar nicht, dass sowas mit 3D Druck möglich ist!"

Hier auf Lemmy muss man erst eine Frage stellen, um eine Antwort zu bekommen. Und wie Douglas Adams schon wusste, ist es häufig schwieriger die richtige Frage zu stellen, als eine Antwort zu finden. ; )

[–] [email protected] 2 points 11 months ago

Ich meine du sagst es doch selbst: Auch klatsch-magazine füllen eine Lücke im Markt.

Ich selbst habe auch absolut kein Bedürfnis für microblogging. Weder als Konsument: Für Nachrichten lese ich lieber Artikel oder höre Radio und informiere mich lieber durch den Filter meiner Familie und Freunde für den Rest.

Noch als Produzent: Ich habe irgendwie absolut kein Bedürfnis nach Internet Aufmerksamkeit.

Aber nur weil ich so drauf bin, heißt das noch lange nicht, dass diese Bedürfnisse anderer irgendwie falsch oder herabsehenswert wären. Manche wollen Nachrichten (und sei es klatsch und Boulevard) so schnell wie möglich oder Aufmerksamkeit und Validierung und auch das ist im Maße durchaus berechtigt.

[–] [email protected] -1 points 11 months ago* (last edited 11 months ago)

ich komme nicht dahinter, was daran erfüllend wirken soll

Ganz einfach: es soll nicht erfüllend sein. Das Konzept von Twitter ist das gleiche, was sich inzwischen auch im Videobereich mit Tik Tok und Youtube Shorts durchsetzt: User werden mit Content überflutet in der Hoffnung, dass was hängen bleibt und ihr Hirn genug reizt, um weiter dran zu bleiben. Externe Dauerstimulation ist mehr oder weniger das Gegenteil von Erfüllung.