Ich wüsste zu gerne was in den Köpfen von so Leuten vorgeht die ernsthaft denken die gesamte weltweite Wissenschaft habe sich verschworen um ihnen eine weltweite Pandemie vor zu lügen. Oder wie die denken die Politiker aller Parteien und Länder hätten alle auf einmal ihre Differenzen vergessen um dem kleinen Bürger weltweit so etwas vor zu machen. Das ist doch total absurd, ganz unabhängig davon was man vielleicht Einzelnen aus diesen Gruppen sonst so unterstellen oder selbst nachweislich vorwerfen kann.
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Meine Hypothese sieht als chronologischer Ablauf skizziert ungefähr so aus.
- Blitz schlägt ins Haus ein
- Betroffenheit von Willkür
- Selbstüberhöhung der eigenen Rolle im Affekt ("das kann doch kein Zufall sein!")
- Kausalitätenkonstruktion ("es gibt eine höhere Macht und sie will mir etwas damit sagen/mich bestrafen/etc")
- man sucht sich andere, die auch so denken
- Aufteilung der fiktiven Verantwortung
- Religionsgemeinschaften/QAnon/Querfurzer formieren sich
- Ein paar Arschlöcher nutzen das aus, nennen wir sie einfach "Bernd" und "Avocadolf"
- Fiktive Kausalitäten werden zurückgebogen auf weltliche Ursachen (z.B. Antimigration, Antisemitismus, Antiwissenschaft)
- Lenkungscharakter der Gruppe
- Faschismus/AfD-Wähler
- Demokratie durchgespielt
Von dem was ich so mitkriege, halten diese Leute Wissenschaftler schlichtweg für dumm und korrupt, Wissenschaft an sich für quasi NLP und Cargo Cult ohne Beweise.
Gerade wenn man eine Gruppe für dumm und korrupt hält sollte die Idee dass die ganze Gruppe zusammen arbeitet weltweit absurd sein.
Wer schon Mal in einem Meeting mit mehr als 3 Leuten aus verschiedenen Abteilungen oder Firmen war weiss, das es unmöglich ist sich zu einigen, selbst wenn die Mehrheit für die einzige sinnvolle Lösung ist. Da schießt Abteilung B absichtlich quer damit Abteilung A am Ende des Jahres im Vergleich schlechter dasteht, oder Karen würde nie für Annette stimmen da sie vor 5 Jahren mal versehentlich ihren Jogurt aus dem Kühlschrank gegessen hat.
Es ist meiner Meinung nach keine "verzerrte Erinnerung": Damals haben sich diverse Teile der Gesellschaft radikalisiert, sind auf bewusst von Russland gestreute Propaganda reingefallen, sind irgendwelchen halbseidenen Scharlatanen wie Füllmich oder Ballweg gefolgt und haben dann die Impfung verweigert, welche nachweislich gegen Corona wirkt. Und mit dem bewussten Ignorieren der Gegenmaßnahmen haben sie dann auch dazu beigetragen, dass die Seuche sich stärker verbreitet hat. Und sie haben so ganz definitiv einen ganzen Haufen zusätzlicher Toter produziert. Und das haben leider auch viele im Privatleben mitbekommen - man weiß halt, dass diese Coronainfektion, die dann auf die Oma übergesprungen ist, von der Kollegin kam, die schniefend im Büro saß. Das wirkt auch immer noch nach und das ist halt auch keine reine Erinnerung an den Impfstatus. Jeder von uns weiß, wer sich im direkten Umfeld wie ein absolut egoistisches Oberarsch verhalten hat und natürlich hat das immer noch Auswirkungen auf den eigenen Umgang mit solchen Menschen
Sie haben sich systematsch falsch an ihre ursprünglichen Antworten erinnert, ihre Erinnerung an ihre ursprünglichen Antworten waren also verzerrt. Und zwar sowohl für Geimpfte als auch für Ungeimpfte.
Mir fällt es schwer, einen inhaltlichen Zusammenhang zwischen deinem Kommentar (Glauben von Fehlinformationen) und dem Artikel (identitätsmotivierte Erinnerungsverzerrung) zu finden.
Ich beziehe mich hier auf diesen Absatz:
Es habe sich jedoch nicht um einfaches Vergessen gehandelt, so die Wissenschaftler, sondern um das psychologisch motivierte Phänomen einer verzerrten Rückschau in die Vergangenheit. »Geimpfte und Ungeimpfte haben sich in unterschiedliche Richtungen falsch erinnert«, sagt Cornelia Betsch von der Universität Erfurt auf Anfrage des SPIEGEL: »Wir haben uns in unseren Erinnerungen noch weiter voneinander wegbewegt, als wir eigentlich waren.« So dachten Geimpfte eher, dass sie die Infektion zum ersten Befragungszeitpunkt 2020 oder 2021 für gefährlicher gehalten und die Maßnahmen für angemessener, als sie damals tatsächlich darüber befunden hatten. Ungeimpfte glaubten jeweils das Gegenteil, dass sie das Virus also als weniger riskant und die Maßnahmen bei der ersten Befragung als übertriebener eingeschätzt hatten. Die Untersuchung ergab sogar eine klare Korrelation: Je stärker die Identifikation mit dem eigenen Impfstatus, desto positiver – oder, bei Ungeimpften, negativer – wurde die Angemessenheit der politischen Maßnahmen rückwirkend bewertet. »Die Menschen haben viel mitgemacht in der Pandemie, und in der Erinnerung verfestigt sich dies und wird extremer«, sagt Betsch. »Und das erschwert heute das Sprechen über die Coronazeit, die Aufarbeitung.«
Und hier will ich eben widersprechen: Es geht schlicht und einfach nicht um die Erinnerung oder darum, wie man damals das konkrete Risiko einer Krankheit eingeschätzt hat. Es gibt da draußen jede Menge Menschen, die ihr konkretes Risiko dann am eigenen Leib erfahren mussten, weil sie entsprechend krank geworden sind. Oder auch gestorben sind. Es gibt da draußen halt hunderttausende Menschen, die Angehörige verloren haben und noch mehr, die selbst arg krank waren. Und es gibt halt auch genügend Menschen, die schlicht und einfach ganz konkret wissen, dass sie von bestimmten Personen in ihrem Umfeld geschädigt wurden, weil diese Impfverweigerer waren oder auf Querdenkerdemos und so weiter und so fort und eben die Seuche dann ins Büro, in den Freundeskreis oder die Familie verbreitet haben. Das ist kein "Erinnern", sondern man weiß halt, wenn man dann im Krankenhaus war.
Darum geht's aber in der Studie nicht. Es ging darum, dass die Leute sich an ihre eigene Einschätzung aus der Vergangenheit erinnern sollten.
Ich glaube da könnte man bei vielen Themen ähnliche Ergebnisse erzielen, also, dass sich Leute im Nachhinein als "besser" bewerten, je nachdem was sie für besser halten.
Heftig fand ich ja was am Ende erwähnt wird:
In einer weiteren, jetzt in »Nature« veröffentlichten Untersuchung befragten die Forscher rund 5100 Personen in zehn verschiedenen Ländern nach ihrer postpandemischen Wut auf Politiker, Wissenschaftler und das politische System als Ganzes. Die Ergebnisse waren erschreckend: In Deutschland wünschten sich 29 Prozent der Befragten, dass Politiker dafür bestraft werden sollten, wie sie mit der Coronapandemie umgegangen sind. 19 Prozent wünschten sich eine Bestrafung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sechs Prozent sogar eine Zerschlagung des politischen Systems.
»Diese Zahlen fanden wir schon krass«, sagt Cornelia Betsch. Andererseits passten sie zum Erleben vieler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. »Sie bekommen immer noch Hassnachrichten. Zwar weniger als in der Pandemie, aber das hat mitnichten aufgehört.«
In Deutschland wünschten sich 29 Prozent der Befragten, dass Politiker dafür bestraft werden sollten, wie sie mit der Coronapandemie umgegangen sind.
Ich will auch, dass die Politiker bestraft werden, die sich mit Maskendeals bereichert habe. Das heißt aber nicht, dass ich glaube, dass die Mehrheit der Politiker nicht versucht hat, das Beste aus der Situation zu machen und ein Ausbreiten des Viruses zu verhindern.
Ich vermute stark, dass die Gruppe an Menschen die gerne Politiker bestrafen würden, dies nicht wegen der korrupten Maskendeals machen wollen.
Das ist halt das Problem an Umfragen, wenn sie nicht exakt gestellt werden. Auch bei den Wissenschaftlern kann man das ja durchaus in Pro- und Contra Maßnahmen interpretieren.
Ja ich würd ja prinzipiell zustimmen, wenn es um Korruption an sich ginge aber nicht prinzipiell "wie sie mit der Coronapandemie umgegangen sind."
Ich finde, wer sich in einer Notlage bereichert, handelt besonders verachtenswert und unmenschlich, als wenn er sich "nur" in normalen Zeiten bereichert.
Deswegen sollten die Strafen in diesen Fällen, sofern überhaupt strafbares Verhalten vorliegt dank CDU/CSU und SPD, auch besonders hoch sein.
Corona hat doch garnicht stattgefunden. Das haben die alles am Set der Mondlandung gedreht.
Edit: Das war eigentlich als Antwort auf diesen Kommentar gedacht, ist aber durch meine Unachtsamkeit hier gelandet.
Ich bin definitiv der Meinung, dass Politiker bestraft gehören. Nicht nur für die leider unvermeidliche Korruption, sondern auch für das systematische Verkacken und Verschleppen wirksamer Maßnahmen, und wie sie den Schwurbel-Mob durch ständiges Kuschen und Arschkriecherei überhaupt erst stark gemacht haben.
Zumindest für einen Teil der Pandemietoten halte ich die an den damaligen Entscheidungen beteiligten Politiker für persönlich verantwortlich. Das RKI hat die Politik ja gut beraten, wurde nur jedes Mal ignoriert, bis es zu spät war. Bei der ersten Welle kann man das noch als Fahrlässigkeit und naiven Optimismus durchgehen lassen, aber in den folgenden Wellen war das Vorsatz. Für mich sind die Parteien, die damals ihre Regierungsverantwortung nicht wahrgenommen haben, skrupellose Mörderbanden.
Das Gesundheitswesen war ja vor der Pandemie schon auf dem besten Weg, an die Wand zu fahren, aber während der Pandemie wurde dann nochmal kräftig aufs Gas getreten. Bis jetzt gibt es keine grundlegende Reform, obwohl unser aktueller Gesundheitsminister während der Pandemie mit der Menge an heißer Luft, die er in Talkshows verbreitet hat, wahrscheinlich messbar zur Erderwärmung beigtragen hat.
Die Pandemie hat die Gefahr von Schwurbel und Quacksalberei mehr als deutlich gemacht. Trotzdem ist Homöopathie und ähnlicher Unfug weiterhin legal und Krankenkassen bezahlen den Scheiß sogar noch. Während erwiesenermaßen wirksame Schutzimpfungen gegen Infektionskrankeiten, die jedes Jahr Tausende umbringen (Grippe und jetzt auch Corona) weiterhin nur für "Risikogruppen" übernommen werden. Herdenimmunität ist scheinbar politisch nicht gewollt. Dass Quacksalber und Scharlatane mit gefährlichem Schwurbel Geld scheffeln können aber schon.
So, jetzt hör ich auf, sonst muss ich kotzen.
OK. Hast du auch einen Beitrag zum Artikel?
Wollte eigentlich auf diesen Kommentar hier im Thread antworten, bin aber an der falschen Stelle gelandet. Tschuldigom.
Zum Artikel fällt mir hauptsächlich ein, dass wahrscheinlich die Fragen der Umfragen sehr schwamming formuliert waren und das Ergebnis dementsprechend schwammig ausgefallen ist.
skrupellose Mörderbanden
Mord impliziert ~~Vorwand~~ Vorsatz.
Vorwand
Du meintest wohl Vorsatz, und das habe ich angesprochen:
Das RKI hat die Politik ja gut beraten, wurde nur jedes Mal ignoriert, bis es zu spät war. Bei der ersten Welle kann man das noch als Fahrlässigkeit und naiven Optimismus durchgehen lassen, aber in den folgenden Wellen war das Vorsatz.