this post was submitted on 23 Dec 2024
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[–] [email protected] 48 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (2 children)

Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" am Sonntag. Der Mai-Bonus solle so stark reduziert werden, dass das Jahreseinkommen 2025 und 2026 um insgesamt zehn Prozent sinke, meldete die Zeitung ohne Nennung von Quellen.

Lasst euch nicht blenden. Das ist keine Reduktion des Festgehalts, es gibt nur einen geringeren (nicht mal keinen) variablen Jahresbonus. Da der in der Regel von den Unternehmenszahlen abhängt, ist das, wenn man sich in eine "Krise" redet, auch völlig logisch und keine Meldung wert. Gab bei mir auch die letzten zwei Jahre keinen, das stand nicht in der Zeitung.

Diese Jahresboni für das Management enthalten übrigens in der Regel eine Klausel, dass das Unternehmen nicht verpflichtet ist sie auszuzahlen und sie auch jederzeit streichen kann. Das ist nichtmal etwas, wo irgendjemand zustimmen müsste.

In den folgenden drei Jahren soll das Gehalt der Manager demnach um acht, sechs und fünf Prozent schrumpfen.

Also doch Gehaltsverzicht? Wenn es aber mit dem Jahresbonus insgesamt 10% sind, ist dessen Sinken noch weniger der Rede wert.

[–] [email protected] 12 points 1 week ago (2 children)

Ist alles richtig, man muss aber bedenken dass im Management der Bonus gerne mal ~40% des Jahresgehalts ausmacht und dann ändert sich die finanzielle Situation natürlich schon erheblich wenn das wegfällt. Ist aber in Anbetracht der nicht bindend vereinbarten Zahlungen natürlich igendwo persönliches Risiko, welches die betroffenen angesichts ihrer Gehaltsklasse auch wegstecken können sollten. Kann man aber nicht vergleichen mit dem Jahresbonus im tariflichen Bereich von den Relationen her.

Trotzdem ist eine Gehaltskürzung natürlich immer auch ein hartes Signal wo sicher viele ihre Zukunft im Unternehmen hinterfragen werden, und das sind immer zuerst die die eigentlich engagiert sind und gute Arbeit machen. Da kommen also noch harte Zeiten auf VW zu.

[–] [email protected] 6 points 1 week ago (1 children)

Ist alles richtig, man muss aber bedenken dass im Management der Bonus gerne mal ~40% des Jahresgehalts ausmacht

"Management" ist ja nicht gleich "Managment". Ein Teamleiter mit 3 Mann "managt" auch. Je weiter oben, desto höher der variable Anteil.

Wenn der Jahresbonus 40% ausmacht, wage ich mal die Vermutung, dass die 60% immer noch mehr sind, als die meisten zum leben brauchen würden.

Deinem letzten Absatz stimme ich voll zu, und würde noch ergänzen, dass "Management" bei solchen Themen normalerweise den Vorstand nicht mit einschließt. Steht irgendwo, worauf die verzichten?

[–] [email protected] 2 points 1 week ago (1 children)

Wenn man Management = außertariflich setzt dann kommt es schon hin, Teamleiter würde ich da mal ausnehmen.

[–] [email protected] 3 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (1 children)

Für AT muss man kein Personal unter sich haben und braucht auch keinen echten Einfluss auf die Geschicke der Firma.

[–] [email protected] 1 points 1 week ago (1 children)

In den allermeisten Fällen ist es aber trotzdem so.

[–] [email protected] 2 points 1 week ago (1 children)

Nö. Bei uns z.B. ist eigentlich jeder frische Ingenieur AT. Das ist für die Firma attraktiv, weil man denen dann "Vertrauensarbeitszeit" geben kann, und hofft, dass sie eher zu viel als zu wenig arbeiten, was auch meistens funktioniert.

Der weit überwiegende Teil der ATs und der weit überwiegende Teil des "Managements" werden auf die Strategie von VW und damit die aktuellen Probleme null Einfluss gehabt haben, baden sie jetzt aber aus, genau wie die Tarifkräfte.

[–] [email protected] 1 points 1 week ago

Hier die Tabelle (sorry Link geht zur Bild). AT geht dann sicherlich bei 10k€ pro Monat los. Ich glaube nicht, dass das auf jeden frischen Ingenieur zutrifft. Der Hinweis auf Einfluss und Ausbaden stimmt aber natürlich.

[–] [email protected] 3 points 1 week ago

Klar, das ist ja die Idee von einem erfolgsbezogenen Bonus, dass der je nach Ausgestaltung das Festgehalt auch übersteigen kann. Übrigens nicht nur im Top-Management, auch in anderen Rollen, bei denen die Incentivierung durch Cash noch üblich ist, z.B. Sales. Und klar, manch ein Manager wird sich einen anderen Job suchen, wenn das Package nicht mehr stimmt.

Aber zu den hohen Boni gehören auch mehrere Jahre ohne Bonus. Manch einer arbeitet auch lange unte seinem Marktwert für eine vage Bonuszusagen / Erfolgsbeteiligung / ESOP.

Bei den VW-Top-Managern darf man schon die Frage stellen, ob 10% Kürzung nicht vollkommen lächerlich ist. 90% Zielerfüllung? 10% unter der maximal möglichen Leistung? Puh.

[–] [email protected] 7 points 1 week ago (1 children)

Gab bei mir auch die letzten zwei Jahre keinen, das stand nicht in der Zeitung.

Bist du etwa von einem Management? D...darf ich dich essen?

[–] [email protected] 5 points 1 week ago (1 children)

Ich werde ähnlich bezahlt, habe aber kein Personal "unter" mir. Musst du dir jetzt selber überlegen, ob dir das schmeckt.

[–] [email protected] 3 points 1 week ago

Ich kann ja mal probieren, bei Gelegenheit.

[–] [email protected] 26 points 1 week ago (4 children)

Nicht das die Manager noch streiken 😉

[–] [email protected] 14 points 1 week ago

Genau mein Gedanke, stellt euch mal den Tumult vor wenn alle 20 jeweils einzeln an ihren Standorten in Warnwesten vor den Verwaltungsgebäuden stehen.

[–] [email protected] 8 points 1 week ago

Wäre das nicht eigentlich gut für das Unternehmen? Vielleicht steigen die Heizkosten, wenn die Manager keine heiße Luft mehr produzieren, aber der Rest der Belegschaft könnte wenigstens ungestört arbeiten.

[–] [email protected] 8 points 1 week ago

Effizienz nach Streikbeginn direkt +1000%

[–] froh42 1 points 1 week ago (1 children)

Die streiken nicht, die, die was können sind bei nächster Gelegenheit einfach weg. Ok, die nächste Gelegenheit lässt in der aktuellen Situation vielleicht noch 2 Jahre auf sich warten.

Übrig im Konzern bleiben die, die woanders keine so gute Chance haben. Also die unfähigen Middle-Manager, die alles nur danach entscheiden nix falsch zu machen, was man ihnen vorwerfen könnte. Also lieber keine Risken, nicht auffallen, nix Neues.

VW wird mit so was NOCH EHER zu nem "weiter-so" Konzern

[–] [email protected] 3 points 1 week ago (1 children)

Ist das bei den Arbeitern nicht genauso? Die wirklich guten gehen, die die sonst nix können außer genau die Autos die gerade gebaut werden bleiben, und dann kann sich ein noch so gutes Management auf den Kopf stellen wie es will?

Und gibt es nicht genau in diesem Umfeld dann die Chance für richtige aufstrebende Talente den Konzern zu nehmen und zu transformieren um sich dabei die Top Positionen von übermorgen zu sichern?

Das Argument "hätte man die Manager mal unabhängig von ihrem Erfolg einfach besser bezahlt, dann wäre der Konzern bestimmt besser gelaufen" klingt für mich wenig überzeugend in einer Welt in der sonst alle davon reden, dass die Anreize stimmen müssen wenn man Ergebnisse will.

[–] froh42 2 points 1 week ago (1 children)

Als Arbeiter hast Du i. d. R. da nicht so einfach die Wahl. Und in einem Konzern kannst du vergessen, dass Du innerhalb "aufstreben" kannst und Dir Top Positionen innerhalb sicherst.

Das "hätte man Manager unabhängig vom Erfog besser bezahlt, dann wäre der Konzern besser gelaufen" habe ich nicht gesagt oder impliziert.

Was ich sagen will: Wenn ein ohnehin schon schwerfälliger Konzern durch so eine Krise läuft, dann führt das intern nicht zu einer Erneuerung sondern im Gegenteil zu einer. massiven Schwächung.

Die Tatsache ist, dass die Probleme bei ner großen Firma aber stark an der Denke der Mitarbeiter, die Entscheidungen treffen, liegen (auf allen Ebenen) - und so eine Krise lässt eher die Betonköpfe zurück.

[–] [email protected] 1 points 1 week ago* (last edited 1 week ago)

VW wird mit so was NOCH EHER zu nem "weiter-so" Konzern

Dann hab ich das "mit sowas" falsch verstanden. Ich dachte das bezieht sich auf die Boni/Gehaltskürzungen. Was meintest du denn dann?

[–] [email protected] 15 points 1 week ago

Dass das überhaupt eine Nachricht ist, sagt bereits viel aus. Das hohe Gehalt der Führungskräfte wird gerne mit der "Verantwortung" begründet, die man in dieser Position trägt. Aber wenn es den Unternehmen dann schlecht geht, ist von Verantwortung plötzlich keine Rede mehr. Eher wird an der Belegschaft gespart, bevor ganz zuletzt die drankommen, die am meisten kassieren. Erbärmlich.

[–] NeoNachtwaechter 11 points 1 week ago

Gehälter? Die sollten stattdessen längst bei Regressforderungen sein.

[–] [email protected] 9 points 1 week ago (1 children)

Und die Boni steigen um 20% 🥳

[–] [email protected] 4 points 1 week ago (1 children)

Nein es geht um die Boni, die Überschrift ist tatsächlich irreführend

[–] [email protected] 1 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (1 children)

Im Artikel lese ich darüber nichts. Da steht nichtmal was von 10%, sondern von acht, sechs und fünf.

[–] [email protected] 1 points 1 week ago (1 children)

Der Mai-Bonus solle so stark reduziert werden, dass das Jahreseinkommen 2025 und 2026 um insgesamt zehn Prozent sinke

[–] [email protected] 1 points 1 week ago

Naja, aber Boni sind doch an Ziele gekoppelt. Dann steckt man die niedriger für das kommende Jahr und zack hat man alles wieder drin. Ich hab zu viel gesehen, um das zu glauben.

[–] Diplomjodler3 8 points 1 week ago

Oh nein! Die Armen! Lasst uns sofort Geld sammeln! Wie sollen die Manager denn motiviert bleiben, ohne ihre obszön überhöhten Gehälter?