this post was submitted on 10 Dec 2024
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

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founded 5 months ago
MODERATORS
 

Keine Ahnung, ob das in die community hier passt, sonst gerne löschen...

Ich hab einfach mal die VW Finanzen angeschaut... 23 war ein Rekordjahr, sowohl was Umsatz (>322 milliarden Euro) als auch was Gewinn (>16 milliarden Euro) angeht. Überhaupt gab es in den letzten 10 Jahren nur ein Jahr in dem der Konzern Verluste gemacht hat - '15, als über 16 milliarden Euro für den Dieselskandal zurückgestellt wurden. Zahlen hier: https://eulerpool.com/aktie/Volkswagen-Aktie-DE0007664039/Umsatz

Kann mir mal einer erklären als ob ich 5 wäre, wo gerade diese Lesart herkommt, dass der Konzern den Bach runter geht und dringend Werke schließen und Löhne kürzen muss?

top 27 comments
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[–] [email protected] 1 points 52 minutes ago

Der Gewinn muss stetig stark steigen. Alles andere ist das Ende.

MfG, Ihr BWLer des Vertrauens

[–] [email protected] 2 points 10 hours ago

VW Konzern != Marke VW

[–] [email protected] 8 points 17 hours ago (1 children)

Die Zahl der verkauften Autos in Europa sinkt und Elektroautos haben weniger Teile als Verbrenner. Durch Emissionsgrenzen muss der Anteil an verkauften Elektroautos in der EU gesteigert werden. Also braucht man weniger Mitarbeiter. Dazu kommt noch das auch in China VW gerade große Probleme hat. Also hat man auch da Kapazitäten in den Fabriken und die Löhne sind niedriger. Also will man gerne Autos aus China nach Deutschland exportieren. Selbst in Europa gibt es im Osten Länder mit niedrigeren Löhnen wo VW auch Fabriken hat. Also würde man gerne die Fabriken in Deutschland schließen und Autos woanders bauen.

Dann gibt es den Umstieg auf Elektro. Daher hat VW die Entwicklung von Verbrennern eingestellt und man verkauft jetzt die Verbrenner billig, da man die Fabriken auf Verschleiß laufen lässt und man weniger investieren muss. Das kostet natürlich auch alles Geld. Das andere ist das man Porsche und Lambo gerne auf Verbrenner haben will. E-Fuels sind dumm, aber man kauft sich halt auch keinen Porsche um einfach ein Auto zu haben.

Oh und außerhalb von VW haben gerade ganz viele Hersteller von Verbrennerteilen richtig Probleme.

[–] [email protected] 3 points 10 hours ago (1 children)

aber man kauft sich halt auch keinen Porsche um einfach ein Auto zu haben

Ich glaube nur deswegen kauft man sich überhaupt nen Porsche

[–] [email protected] 2 points 55 minutes ago

oder halt einen Dacia und eine kleine Wohnung im Osten.

[–] [email protected] 36 points 1 day ago

Kurz gesagt geht es dem VW-Konzern (Vorstand, nicht Mitarbeiter) darum, dass sie sehen, dass der Verbrennungsmotor an sich ein Auslaufmodell ist, und die Konkurrenz aus China was E-Autos angeht, stark ist. Daher rechnen sie damit, in den nächsten 10-20 Jahren starke Gewinneinbußen zu machen, weswegen sie jetzt schon "zu sparen anfangen" wollen (wohlgemerkt nur bei den Mitarbeitern, nicht bei den Dividenden).

[–] [email protected] 10 points 1 day ago

War nicht Teil der Erklärung, dass der Volkswagen Konzern mit all seinen Marken gut dasteht, es aber um die Marke Volkswagen geht, die nicht gut dasteht?!

[–] [email protected] 32 points 1 day ago* (last edited 1 day ago) (1 children)

Schnell meine Verständnis zusammengefasst: Alle in China wollen E-Autos. VW machen ein Großteil deren Umsatz in China. Jetzt wird den Gewinn wahrscheinlich in den kommendenn Jahren immer weniger, weil die schlechten E-Autos produzieren.

(Falls Sprachfehler euch nerven: deutsch ist nicht meine Muttersprache und ich bin zu faul jetzt alles oben zu prüfen <3)

[ref]

[–] [email protected] 4 points 19 hours ago (1 children)

Heute zufällig von einem Kollegen gehört, der in China war und ein paar Autos (Xiaomi, Nio, XPeng) getestet hat. Mein Eindruck war, dass das Problem von VW nicht das "E" ist. Ok, "battery swapping" ist etwas was wir hier nicht kennen, was in China aber wohl läuft. Keine Ahnung ob VW China das kann.

Ein VW ID7 kostet in China wohl grob die Hälfte. Es wäre also trotz EU-Strafzoll vielleicht günstiger einen aus China zu importieren statt hier zu fertigen.

Chinesische Autos sind in Sachen "Schnickschnack" (bspw Sprachsteuerung) wohl sehr gut. Sowas wird in Europa nicht so geschätzt (und deswegen vermutlich selten verkauft). Ich kann mir gut vorstellen, dass VW da durch Deutschland-Bias nicht mithält.

[–] [email protected] 4 points 16 hours ago (1 children)

Ok, “battery swapping” ist etwas was wir hier nicht kennen, was in China aber wohl läuft. Keine Ahnung ob VW China das kann.

Ich hab mich schon immer gefragt warum das in E-Autos fest verbaut wird. Bei so gut wie allem anderen was eine Batterie hat kann man die raus nehmen, eine neue rein tun, und die leere Batterie in Ruhe aufladen. Aber beim Auto soll das auf einmal nicht mehr gehen? Ich mein OK, die Batterien sind fett, aber dann hat man halt Batteriewechselstellen statt Tankstellen. Heißt immer noch du musst nicht ewig rumstehen und laden.

[–] [email protected] 2 points 9 hours ago (1 children)

Ich denke mal, dass es zumindest teilweise daran liegt, dass deutsche Hersteller gerne sehr große Batterien einbauen (Stichwort "Reichweitenangst") und dann am Gewicht sparen müssen, damit es nicht völlig aus dem Ruder läuft. Und Wechselakkus sind halt schwerer als fest eingebaute, nehmen mehr Platz weg und lassen auch weniger Freiheit dabei, wo genau man die einzelnen Akkuzellen unterbringt. Ist eigentlich ähnlich wie bei Smartphones.

[–] [email protected] 1 points 46 minutes ago

Ich würde auch noch ne gehörige Portion geplante Obsoleszenz unterstellen. Passt einfach bei modernen Autos ins Gesamtbild. Es wird ja auch viel Aufwand getrieben, um einfache Reparaturen unnötig kompliziert zu machen, dass man für Kleinigkeiten Werkstattstunden verkaufen kann.

[–] NeoNachtwaechter 12 points 1 day ago* (last edited 1 day ago) (2 children)

sowohl was Umsatz (>322 milliarden Euro) als auch was Gewinn (>16 milliarden Euro) angeht.

Jawoll, solche Zahlen sind mies!

Von jedem Euro Umsatz waren demnach nur 5 cent Gewinn. Da meckern Aktionäre und sagen, jede Dönerbude kann das besser :) und tauschen Vorstandsköpfe aus.

Und wenn man schon vorhersagen kann, dass es in den Folgejahren noch schlechter wird statt besser, dann "muss" man als Chef radikal werden, damit der eigene Kopf hoffentlich aus der Schlinge kommt.

[–] [email protected] 5 points 1 day ago (1 children)
[–] [email protected] 2 points 1 day ago (1 children)

~~Merz~~ VW ist Mittelstand?

[–] [email protected] 3 points 1 day ago (1 children)

Ne, aber für Konzerne habe ich auf die schnelle nichts gefunden. Ich sehe aber wenig Gründe, warum das für verarbeitende Industrie groß anders sein sollte.

[–] NeoNachtwaechter 2 points 18 hours ago (1 children)

Doch, je größer der Laden, desto knapper wird kalkuliert, und meistens ist dann wirklich die Umsatzrendite kleiner. Da hat man viele "Querbewegungen" (Ausgleich zwischen Abteilungen) innendrin, und mehr Verschiebungen von einem Jahr in ein anderes, und es wird auch viel mehr gelogen, um Pläne zu "erfüllen".

[–] [email protected] 4 points 17 hours ago

Damit wären die 5% doch sogar noch besser oder?

[–] [email protected] 3 points 1 day ago

Die Aktionäre meckern bei VW nicht. Es läuft gut. Dividende wird gezahlt. Kurs ist stabil.

VW ist gerade erst mit 5,8 Milliarden $ bei Rivian eingestiegen: https://www.boerse-frankfurt.de/news/ROUNDUP-VW-besiegelt-Partnerschaft-mit-Rivian-cd5b2b7c-a3c2-4882-8b4b-1b3dbd012c83

[–] [email protected] 25 points 1 day ago (1 children)

Grundsätzlich ist immer ein schlechtes Jahr wenn Gehalt verhandelt wird. Frag die Opel Leute in Rüsselsheim die über Jahre 2 Prozent weniger als Abschluss bekommen als Werkssicherung was das gebracht hat.

Das mit dem Werksschließung ist allerdings ein anderes Blatt. Wenn drei Werke nur zu 50% ausgelastet sind, und keine Besserung in Sicht ist, dann macht das schon Sinn. Zumindest Betriebswirtschaftlich. (Zahlen ausgedacht)

Außerdem muss man wissen, die Einkäufer von VW drücken richtig die Preise. Da wird erwartet das die zulieferteile jedes Jahr 2-3% günstiger werden. Jetzt wird schon verhandelt, das wenn die Tarife für Amerika kommen, das die Zulieferer bitte entsprechend im Preis mit runter gehen. Das geht aber nicht da diese schon nur in einem 2% Margen Geschäft sind. Da wird bei Bauteilen in der Elektronik um jeden 0,1 Cent gefeilscht.

[–] harribert 4 points 1 day ago
[–] [email protected] 10 points 1 day ago (2 children)

Soweit ich es verstanden habe, sind die deutschen VW Werke nicht ausgelastet, deswegen will man da drastisch reduzieren.

Gewerkschaft und Betriebsrat sind dagegen mit vermutlich genau den Gründen von OP.

[–] [email protected] 11 points 1 day ago (1 children)

Soweit ich es verstanden habe, sind die deutschen VW Werke nicht ausgelastet, deswegen will man da drastisch reduzieren.

Echt? Verstehe ich nicht, dabei sind sie doch mit 9 SUV Modellen (von insgesamt 30) und einem Kleinwagen (ab 20000 Euro) im Angebot breit aufgestellt. Ist da für Leute mit kleinem Geldbeutel und kleiner garage etwa nichts dabei?

[–] [email protected] 1 points 48 minutes ago

Sie haben kein gutes und günstiges Elektromodell.

[–] [email protected] 7 points 1 day ago (1 children)

Und was wohl noch wichtiger ist: da die E-Mobilität verschlafen wurde und China und andere Hersteller technologisch langsam weit weg sind, sieht die Zukunftsprognose nicht allzu gut aus.

Außerdem braucht man wohl für E-Autos viel weniger Teile, also wohl perspektivisch auch weniger Leute, die die E-Autos zusammen basteln.

[–] [email protected] 5 points 1 day ago (1 children)

Ist das mit "E-Mobilität verschlafen" wirklich so? Ja, sie waren etwas spät dran, aber inzwischen haben sie ja ein Angebot. In Europa haben sie zB auch gegen Tesla wieder gut Marktanteile aufgeholt.

Außerdem ist das Problem doch auch, dass genau die E-Auto Werke nicht ausgelastet sind. Scheinbar hat VW sich verkalkuliert und den Bedarf über-schätzt.

[–] [email protected] 3 points 14 hours ago

Das stimmt, dass auch zu wenig E Autos bei uns gekauft werden. Aber ein relativ billiges "Volksauto" würde da eben schon sehr helfen, denke ich.