this post was submitted on 04 Jul 2023
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Finanzen

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Hallo lieber Finanzler,

erster Post von nem Refugee und gleichzeitig Testballon wie hier so die ETF-Jünger vs Immofan Quote ist. Daher auch der Clickbait ;-P

In der Wiwo wurde über eine Studie berichtet von Empirica. Link tu Originalstudie oben, da Wiwoartikel hinter Paywall. Die Studie zeigt, dass Eigenheimbesitzer deutlich mehr Kapital aufbauen als Mieter. Das liegt an der disziplinierenden Wirkung des Kredits.

https://www.empirica-institut.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen_Referenzen/PDFs/2023059-Rendite_selbst_genutzten_Wohneigentums.pdf

So schaffen Eigenheimbesitzer eine Sparquote von 20-15% inklusive der Kredittilgung wogegen Mieter nur auf 10-8% kommen. Und das bei gleicher Einkommensklasse und Alterskohorte.

Schön finde in der Studie auch die Darstellung der sinkenden finanziellen Belastung der Behausung. Bei Mietern bleibt diese im besten Falle gleich oder steigt sogar.

Wie schaffen Eigenheimbesitzer diese Sparquote nur? Sie sparen beim Konsum! Hauptsächlich beim Essen (wenig auswärts, viel mitnehmen), Kleidung und ein wenig Mobilität und Ferien. Diese Aussagen nur bei Wiwo, da Originalstudie nicht gefunden.

Und dann gibt’s dort noch ein schöner Renditevergleich Eigenheim vs Aktien. 5-10% Rendite bei Eigenheimen vs 5-8% bei Aktien. Take this Kommer-Fan boys. (Comment section open for fire)

Edit: Hier noch die Studien zu Immobilienrenditen von den „Supercities“ in USA und DE über 150 Jahre. https://sciencespo.hal.science/hal-03881493/document

Edit2: Ich fühle mich wie bei r/finanzen. schön hier :)

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[–] [email protected] 3 points 1 year ago (1 children)

Das liegt an der disziplinierenden Wirkung des Kredits.

Da stimmt Kommer voll zu.

5-10% Rendite bei Eigenheimen

Da würde Kommer wohl sagen, dass es vielleicht die letzten 20 Jahre gut war, aber die letzten 100 Jahre nicht. Ich weiß jetzt nicht ob er in seinem Buch konkret auf das 2018 Papier eingeht, welches in der pdf referenziert wird.

[–] [email protected] 3 points 1 year ago (1 children)

Da würde Kommer wohl sagen, dass es vielleicht die letzten 20 Jahre gut war, aber die letzten 100 Jahre nicht.

Siehe Abb 4 von 1870 bis 2015. So viel besser sind Aktien da nicht. Haben halt größere Spannen. Immos sind da recht konstant und nicht so schlecht.

[–] [email protected] 4 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (2 children)

Hier eine Tabelle von Kommer ("Kaufen oder Mieten?" Seite 31, Ausgabe von 2016):

Ist aber Äpfel mit Birnen vergleichen. Bei Kommer geht es um Wertsteigerung. In dem 2018 Paper sind Mieteinnahmen eingerechnet. Was wiederum blödsinnig ist in diesem Artikel wo es um Eigenheime geht.

Aus dem Paper:

Specifically, wherever possible we use house price and rental indices that include the prices of owner-occupied properties and the imputed rents on these houses. Imputed rents estimate the rent that an owner-occupied house would earn on the rental market, typically by using rents of similar houses that are rented.

Sprich die "5-10%" bekommt man nur wenn man das Haus vermietet.

[–] [email protected] 3 points 1 year ago

undefined> Man sieht hier, Wertsteigerung in Deutschland pro Jahr real so um die 0%.

Das find ich sehr spannend, heisst das "früher" konnte sich auch schon "keiner" ein Haus leisten, oder es können sich damals wie heute dieselben Leute eins leisten, man hört nur mehr Beschwerden darüber? Oder geht es da um was ganz anderes?

[–] [email protected] -1 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Und wenn man nicht einrechnet, das an dem Haus auch mal Modernisierungen und Reparaturarbeiten anfallen.

Edit: Doch das wird eingerechnet, siehe Antwort von [email protected], mein Fehler.

[–] [email protected] 2 points 1 year ago (1 children)

Doch das ist eingerechnet laut Paper:

Any homeowner incurs costs for maintenance and repairs, which lower the rental yield and thus the effective return on housing. We deal with this issue by the choice of the benchmark rent-price ratios. Specifically, we anchor to the Investment Property Database (IPD), whose rental yields reflect net income—net of property management costs, ground rent, and other unrecoverable expenditure—as a percentage of the capital employed. The rental yields calculated using the rent-price approach detailed in Section II.D are therefore net yields. To enable a like-for-like comparison, our historical benchmark yields are calculated net of estimated running costs and depreciation. Running costs are broadly defined as housing-related expenses excluding interest, taxes, and utilities—that is, maintenance costs, management, and insurance fees.

[–] [email protected] 2 points 1 year ago

Oh, da hätte ich wohl selbst ins paper lesen sollen, der Ausschnitt der von dir zitiert wurde klang so als wäre es ignoriert. Ich pass den Beitrag oben an.