this post was submitted on 27 Feb 2024
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Frag Feddit

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founded 3 years ago
MODERATORS
 

ZL;NG: Potential vom Fediverse bezüglich Filterbubbles und Echokammern.


Ich habe letztens jemandem erklärt, wie das Fediverse (insbesondere Lemmy als Beispiel) funktioniert.

Auch, wenn ich extra betont habe, wie cool (oder blöd, je nach dem...) ich es finde, dass ich alle möglichen Leute (z.B. Furries, Kommunisten, Sozialisten, alte Leute, junge Leute, Hundemenschen, Nazis, Katzenmenschen, Veganer, Linuxuser, etc.) dort antreffe, kam die Aussage, dass dieses ganze Prinzip von Föderieren und Deföderieren, aber auch das Ausblenden ganzer Communities und die "Macht" der Moderatoren, ja die Definition einer Filterblase zu sein scheint.


Heute hab ich mal in die Blockliste von Feddit.de reingeschaut.
Eigentlich alles, was ich dort gesehen habe, war Scheiße, die ich echt nicht (besonders auf täglicher Basis) sehen will, z.B. Faschistenmüll (lemmygrad), Pornografie, usw.
Da bin ich den Seitenadmins auf jeden Fall schon mal für die Vorauswahl dankbar und finde, dass es eine recht vernünftige Aussortierung ist, die einen Grundpfeiler einer halbwegs zivilisierten Diskussion und Kultur darstellt.

Wenn ich mir jetzt aber beispielsweise die Blockliste (und Mentalität) von Lemmygrad ansehe, sind die aber schon deutlich heftiger unterwegs, mit ganz klaren Regeln, wer mit wem wie reden darf und für welchen Mist man gebannt werden kann. Faschos, die halt Faschodinge machen, wen wundert's...

Aber selbst da: wenn ich mir dort einen Account erstellen würde, wie sehr werde ich dann weiter radikalisiert und versumpfe weiter in meiner Bubble, wenn ich empfänglich dafür bin?

Und auch anders herum: hier auf Feddit und ähnlichen Seiten ist auch nicht das ganze Spektrum der Bevölkerung (oder Instanzen) abgebildet, und ich bin mir auch bewusst, dass wir hier ebenfalls eine kleine Bubble aus (übertrieben gesagt) links-grünen ITlern haben, während das rechte Stammtischgelabere unserer Eltern eher auf Facebook stattfindet.

Selbe Frage: Wie sehr würde ich, wenn theoretisch alle möglichen Bevölkerungsschichten hier vorzufinden wären, in einer Bubble landen?

  • Gar nicht, weil es keinen Algorithmus gibt?
  • Oder würden wir uns alle trotzdem radikalisieren/ isolieren, weil jede rechte Aussage auf einer linken Instanz beispielsweise gedownvotet wird und die dementsprechenden Leute auf eine andere Instanz abwandern?
  • Wie sehr begrüßt ihr es, dass gewisse "Idioten" (ich weiß nicht, wie ich die sonst bezeichnen soll), mit denen man ohnehin nicht mehr vernünftig reden kann, aus dem Gespräch ausgeschlossen werden?
  • Wie unterscheidet es sich von anderen Plattformen, wie YouTube, Instagram, und co.?
    Wenn ich auf YT z.B. ein Schwurbelvideo anklicke, wird einem direkt die ganze Startseite damit vollgemüllt. Trifft man hier auf mehr und diversere Meinungen, selbst, wenn man es aktiv nicht möchte?
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[–] [email protected] 9 points 8 months ago (1 children)

dass dieses ganze Prinzip von Föderieren und Deföderieren, aber auch das Ausblenden ganzer Communities und die “Macht” der Moderatoren, ja die Definition einer Filterblase zu sein scheint.

"Filterblase == schlecht" hängt von der Vorstellung ab das ein faktenbasierter Diskurs möglich und sinnvoll ist.

Es gibt sehr viele Dinge die ich nicht sehen und nicht diskutieren will, weil ich den Mist 15 Jahre sehe und sich an den Argumenten und Positionen rein gar nichts geändert hat. Es ist zum Beispiel absolut sinnlos für oder gegen Atomkraft oder Gentechnik zu argumentieren, wenn das jeweilige Gegenüber meint eine "faktenbasierte Meinung". Das sind relativ gute Beispiele weil es sich da wenigstens um Technik und Naturwissenschaft geht, aber das Prinzip ist das gleiche bei Politik.

Wie sehr begrüßt ihr es, dass gewisse “Idioten” (ich weiß nicht, wie ich die sonst bezeichnen soll), mit denen man ohnehin nicht mehr vernünftig reden kann, aus dem Gespräch ausgeschlossen werden?

Sehr. Ich finde es auch total fair wenn jemand diese Meinung mir gegenüber hat.

Ich rede gerne auch mit Leuten die nicht meiner Meinung sind, aber es muss sinnvoll sein. Und wenn jemand meint er will mit mir kategorisch gar nicht reden ist das auch ok. Ich kann keinen Dialog erzwingen.

[–] [email protected] 5 points 8 months ago

Du hast doch gar keine Ahnung und bist im Unrecht! Ich bin Experte im Expertensein und daher hat meine Meinung mehr Gewicht du Tölpel! (/s)


Danke für deinen Kommentar! Sehe ich irgendwie genauso. Hab ihn mal geupvoted, weil ich denke, dass er auf jeden Fall zu dem Gespräch beiträgt. :)

Ich bin jemand, der liebend gerne über alles mögliche diskutiert, und ich musste in den letzten Jahren auch lernen, dass viele Online-Diskussionen einfach keinen Sinn machen.
Wenn ich denke, dass ich damit auf offene Ohren stoße, dann lass ich meine Meinung und Argumente gerne raus, aber bei manchen Leuten bringts einfach nichts, so schade es auch ist. Daher sind viele Themen einfach Zeitverschwendung.

Ich persönlich "weiß, dass ich nichts weiß", aka. ich bin mir meiner eigenen grenzenlosen Dummheit bewusst und habe sie akzeptiert.
Ich versuche, jedem zuzuhören und was zu lernen, aber so leben leider die wenigsten.
Wenn man weiß, wie dumm man ist, lebts sich deutlich einfacher und Gespräche werden konstruktiver/ interessanter, weil die Leute dann nicht von einem gewissen "Grundwissensschatz" ausgehen und ihren Standpunkt ausführlicher erläutern, was vielen Missverständnissen vorbeugt.