this post was submitted on 02 Jul 2023
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Frag Feddit
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Als jemand der seit über 10 Jahren Vegetarier ist, muss ich sagen dass die gastronomische Welt heute eine komplett andere ist. Das was du schilderst war früher an der Tagesordnung, vegetarisch war Pommes (im besten Fall). Heute bekommst du selbst in kleinen Orten, die einigermaßen angeschlossen ist eine vegetarische Auswahl. Das gilt natürlich nicht für Dörfer, da ist die Nachfrage einfach nicht da.
Gerade in Deutschland hat sich da in den letzten Jahren wahnsinnig viel bewegt.
Wenn man mal in manche Nachbarländer fährt, dann fühlt man sich manchmal in die Zeit vor 20 Jahren zurückversetzt: jeder Salat, jeder Brotaufstrich, jede Gemüsesuppe hat Fleischbestandteile. "Vegetarisch" bedeutet für viele Menschen noch "ja, wir hätten da Hühnchen oder Fisch!" Und auf Nachfrage, ob man die Fleischzutat weglassen könnte kommt manchmal auch noch so was wie "nein, die Kartoffelsuppe hat immer Speckwürfel - aber die müssen Sie ja nicht mit essen."
Witzigerweise war das genau die Erfahrung, die Freunde und Bekannte aus den USA gemacht haben, als sie du vor 10 bis 15 Jahren in Deutschland zu Besuch waren. In Restaurants war es oft schwierig, vernünftige vegetarische Gerichte zu erhalten. Vegan war quasi unbekannt. Und selbst beim Einkaufen musste man schon ins Reformhaus gehen, um so was Ausgefallenes und Eklektisches wie Vegetarische Würstchen zu bekommen.
Convenience-Food und Vorgekochtes regelt. Und manchmal sind auch die Kellner ein bisschen sehr eingeschränkt.