this post was submitted on 14 Nov 2023
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Das Wort Genozid hab ich in letzter Zeit einfach zu oft gehört. Da hat sich sogar gesetzlich einiges geändert, obwohl sich die Historiker permanent dagegen gewehrt haben. So inflationär wie das Wort mittlerweile benutzt wird, muss man halt einfach sagen, dass das was in Gaza passiert ein Genozid ist. Würde das Wort vorsichtiger genutzt werden, wie ich es eigentlich auch als richtig empfinden würde und wie es der Artikel nahelegt, wäre das in Gaza kein Genozid. Und bevor jetzt wieder irgendwelche Spinner aus ihren Ecken gekrochen kommen: Wenn ich sage, dass etwas kein Genozid ist, dann heißt das noch lange nicht, dass ich die entsprechenden Geschehnisse als gut empfinde oder unterstütze.
Aha. Weil manche ein Wort komplett falsch verwenden, musst du das auch tun? Komische Logik.
Ich verweigere mich ja durchaus dagegen und habe das in der Vergangenheit auch schon öfters klargestellt. Die Leute sind dann aber immer direkt empört. Im schlimmsten Fall mache ich mich sogar strafbar.
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2022/kw48-de-holodomor-923060
https://www.zeit.de/politik/2022-10/voelkermord-kriegsverbrechen-leugnung-strafbar-gesetztesaenderung
Die Gesetzesänderungen sind nicht beschlossen worden, weil die Historiker sich plötzlich geeinigt haben und den Sachverhalt entgültig geklärt haben, sondern es wurde schlicht im Kontext des Ukraine-Krieges beschlossen. Und damit hat sich eben auch die Bedeutung des Wortes Genozid geändert.
EDIT: Meine Handlungsweise zu beschreiben ist halt schwierig. Ich kann halt höchstens aufzeigen, was der Gesetzgeber aus welchen Gründen gemacht hat und welche Konsequenzen dadurch entstehen.
Das liegt daran, weil du irgendwo falsch abbiegst beim Denken. Erstens hat sich die Bedeutung des Wortes "Genozid" nicht geändert, zweitens besteht eine Strafbarkeit bei der Leugnung, Billigung oder Verharmlosung von Völkermord - nicht bei einer unpräzisen Verwendung des Begriffs. Du kannst also - je nach Neigung - den Begriff zu oft oder zu selten gebrauchen, ganz wie du willst.
Kannst du mir sagen wo ich falsch abgebogen bin? Ich orientiere mich am wissenschaftlichen Diskurs, der sich am Historikerstreit orientiert. Ich bin eher auf der Seite von Habermas und verachte die Seite um Nolte als Geschichtsrevisionisten.
Doch, durch die gesetzliche Einordnung des Holodomors hat sich die Einordnung sehr wohl geändert, da der historische Diskurs jetzt einfach vom Gesetzgeber und nicht von den Historikern beendet wurde. Es handelt sich hier nicht um Schwurbeldiskurse, sondern um Diskussionen anerkannter Historiker.
Da hast du recht, denn der Gesetzgeber hat das jetzt konkretisiert und damit eben auch die Verwendung des Begriffs Genozid. Wir wissen jetzt genauer was ein Genozid ist und müssen die konkretisierte Bedeutung auch auf andere Verbrechen anwenden, womit wir jetzt im öffentlichen Diskurs soweit sind auch die Verbrechen Israels als Genozid einzuordnen, wobei das vorher nicht so eindeutig gewesen wäre.
Durch die gesetzlichen Änderungen ist das nicht so einfach, wie du es darstellst. Wenn ich den Begriff zu selten benutze, mache ich mich durchaus strafbar. Ich muss die Einordnung des Gesetzgebers übernehmen.
Schon mit meinem ersten Kommentar habe ich darauf hingewiesen.
Der Gesetzgeber hat schon immer die Strafgesetzbücher geschrieben, nicht die Historiker.
Wie kommst du von drei bis sieben Millionen Hungertoten auf die Kriegsverbrechen durch Israel? Wenn du Angst vor dem Strafgesetzbuch hast, wäre ich bei solchen Vergleichen ja sehr, sehr vorsichtig ;-)
Nein. Es reicht, wenn du einfach nur nicht leugnest, dass im Holodomor viele Menschen an einer Hungersnot gestorben sind. Du musst nicht durch die Stadt laufen mit einem Schild "Holodomor = Völkermord" um den Hals.
Dein erster Kommentar war dieser:
Diese Logik habe ich dir erläutert und auch nachgewiesen.
In der Vergangenheit hat sich der Gesetzgeber aber auch immer an den Historikern orientiert. Und zwar am ganzen Diskurs. Im Falle des Holocausts war die Sache z.B. recht eindeutig. Die Beweislast ist erdrückend. Die gesetzliche Einordnung ist daher nur konsequent. Im Falle des Holodomors ist die Einordnung aufgrund des Angriffskriegs Russlands passiert und nicht wegen der erdrückenden Beweislast. Darüber gibt es spannende Beiträge, die das beschreiben, u.a. in der Konkret - da habe ich das gelesen. Du kannst aber auch gerne Google anwerfen. Das Internet ist voll damit.
Ganz einfach, ich zitiere einfach mal den Artikel nochmals:
Du sagst jetzt, dass es eine Hungersnot gewesen wäre. Du machst dich damit strafbar, denn es handelt sich um einen Genozid. Du leugnest damit streng genommen den Willen der sowjetischen Führung die Ukrainer auszurotten. Oder ich muss dich so verstehen, dass ein Genozid eben nicht die Absicht zur Ausrottung beinhaltet. Und dann haben wir ein Problem. Darum wäre es wichtig gewesen, dass der Diskurs der Historiker geschlossen wird, bevor der Gesetzgeber zur Einordnung kommt.
Nö.
Nö.
Also das ist jetzt echt frech. Mit dir ist keine Diskussion möglich.
Sorry, aber ich schreibe nichts zwischen den Zeilen. Einmal locker durch die Hose atmen und dann noch mal anschauen, was geschrieben wurde, mkay?
Ich weiß genau was ich geschrieben habe. Geh auf das Geschriebene ein oder lass mich in Ruhe.
Da das nicht funktioniert, lassen wir es wohl besser.
Das funktioniert nicht, weil du es nicht willst oder nicht kannst.
Nö.
Jetzt sind wir ganz unten angekommen. Ich gratuliere.