this post was submitted on 29 Dec 2024
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Frag Feddit

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Ahoi,

ich habe jetzt seit Beginn meiner beruflichen sog. "Karriere" nicht nur noch nie in einer Firma gearbeitet, die nach Tarif bezahlt hätte, sondern auch noch nie in einer, die groß genug gewesen wäre, dass sich Betriebsräte oder Ähnliches überhaupt gelohnt hätten. (Bei zwölf Mitarbeitern wäre das weitgehend witzlos.)

Ich gehe derzeit davon aus, dass sich beides im kommenden Jahr ändern wird. Damit wird erstmals die Frage für mich relevant, ob ich mich in einer Gewerkschaft anmelden sollte. (Ich weiß, Gewerkschaften sind nicht nur für Egoisten da, aber Gewerkschaft ohne Anwendbarkeit auf das eigene Berufsleben ist ja ungefähr so sinnvoll wie ADAC ohne Führerschein. Und ähnlich unnötig teuer.)

Nun arbeite ich als EDVler in einer Branche, in der "Home Office" (rechtlich genauer: mobiles Arbeiten, d.h. mit dem Laptop auf dem Klo, im Zug und/oder am Tresen) eher Usus als Ausnahme ist. Da stellen sich mir zwei Fragen:

  1. Ist unter den gegebenen Bedingungen das Engagement in einer Gewerkschaft überhaupt sinnvoll? Weil: die Gegebenheiten beim mobilen Arbeiten bestimmt man ja in sehr großzügigem Rahmen komplett selbst.
  2. Weil - aus demselben Grund - Firmensitz und "Büro" ja nicht mal im selben Bundesland sein müssen: Sollte man am Wohn- oder am Arbeitsort Mitglied werden? Ich nehme an: Letzteres?

Ich danke schon mal für sämtliche Antworten.

(Dieser Account existiert für diese Frage. Grund: Geht künftige Arbeitgeber erst mal nix an, was ich gewerkschaftlich wissen will. :-))

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[–] [email protected] 2 points 6 days ago* (last edited 6 days ago) (1 children)

"Schutz vor" ist vllt. der falsche Begriff. Meine Frau hatte zu Beginn von Corona den Fall, dass der Arbeitgeber angefangen hat zu mobben und dann hat sie irgendwann echt panische Angst vor der Arbeit entwickelt. War dann deswegen krankgeschrieben und es war auch klar, dass das so dort nicht weitergehen kann. Eigenkündigung wäre aber wegen Kündigungsfristen, Sperrzeiten etc. nur schwer möglich gewesen. Die Gewerkschaft hat dann die Verhandlungen übernommen, kannte die Firma auch schon zu gut und hat dann noch eine saftige fünfstellige Abfindung verhandelt und das so gedreht, dass es keine Sperrfrist gab.

(und ich bin in einem tarifgebundenen Betrieb und mir selbst sehr sicher, dass ich in diesen wirtschaftlich chaotischen Jahren diese inflationsausgleichenden Gehaltserhöhungen direkt bei meinem Chef nie persönlich hätte aushandeln können)

[–] [email protected] 1 points 6 days ago

Das klingt immer noch hilfreich. Danke. :-)