Schweißen

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Alles rund ums Schweißen

founded 7 months ago
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KEINE KI! KEIN PHOTOSHOP! KEIN 3D-RENDERING! KEINE MASCHINE! Pure Handarbeit eines Menschen!

Mehr davon: https://www.instagram.com/martinmarinedesign/

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Wir mussten einmal bei ThyssenKrupp ein Einschweißventil erneuern. DN400 PN100, Gewicht 2 Tonnen

In der Rohrleitung floss Kühlwasser mit 75Bar Druck. Ich fragte sicherheitshalber den verantwortlichen Ingenieur noch einmal: Ist die Leitung auch wirklich Leer bevor wir die trennen? "Ja." war seine Antwort. Zu meiner Sicherheit fing ich vorsichtig an mit trennen. Langsam und nur eine kleine Stelle um möglichen Restdruck entweichen zu lassen. Kaum war ich durch, passierte was passieren musste: Es war noch voller Druck auf der Leitung! Wasser schoss heraus und blieb für fast 5m völlig gerade!

Das gab dann richtig Ärger für ihn.

Danach, als der Druck herunter war, konnten wir beginnen das alte Ventil zu entfernen und durch neue zu ersetzen. Im 3-Schicht-Betrieb wurde dann eine ganze Woche lang gearbeitet.

Vorher natürlich erstmal Rot-Weiß-Prüfung der Nahtvorbereitung um Fehler im Material auszuschließen.

Fazit: Verlasst Euch NIEMALS auf das, was Ingenieure euch sagen. Es sind auch nur Menschen und die machen mehr Fehler als man denkt. Nur hängt deren Leben nicht daran. Wäre das kein Wasser sondern Dampf, hätte das alles SEHR böse enden können.

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Bevor man Kupfer mit WIG schweißen kann, muss diese mittels Brenner Rotglühend erhitzt werden um dann wenige Zentimeter schweißen zu können. Für 3-4cm reicht das dann etwa. Da Kupfer ein guter Wärmeleiter ist, wird die Wärme SEHR schnell abgeleitet. Dies muss man dann ständig wiederholen.

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Alte Leitung raus...

Neue Leitung rein.

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Der rote Oberholm wiegt über 250t und bewegt sich im Hauptbetrieb mit 150 Schlägen pro Minute auf und ab. Dabei werden die Broms auf den Millimeter genau bearbeitet. Die gesamte Anlage wird nur von EINER Person aus dem Führerhaus links gesteuert. Inklusive der Manipulatoren!

Eine der schönsten Baustellen wo ich jemals tätig war.

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Humor (feddit.de)
submitted 7 months ago by [email protected] to c/[email protected]
 
 
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Dies wird ein SEHR langer Text. Quasi eine Beschreibung von 34 Berufsjahren als Schweißer.

Ich fange einfach mal irgendwo an, weil es zu viele mögliche Einstiegsstellen für diesen Beruf gibt, den ich persönlich für den Besten der Welt halte.

Ich war 14 Jahre alt als in unserer DDR-Schule die Berufsberatung hereinspazierte und verschiedene Berufe vorstellte. Darunter eine Rohrleitungsbaufirma, welche für den Bau der Druschba-Trasse in Russland Schweißer suchte. Wir schauten uns einen Film vom Bau der Trasse an. Es war wie ein Abenteuerfilm! In diesem Moment wusste ich: Ich werde Schweißer! Das war mein Traumberuf!

Inzwischen bin ich 50 und noch immer Schweißer und noch immer liebe ich diesen Beruf. Irgendwas am Schreibtisch oder was mit IT käme nie in Frage. Unvorstellbar. Langweilig.

Als Schweißer besitzt man die einzigartige Fähigkeit auf einen Knopf zu drücken und binnen Millisekunden sorgt ein Blitz dafür, das riesige Ströme durch die Luft geleitet, eine Temperatur von 5.500°C erzeugen und selbst den härtesten Stahl verflüssigt und ein Schmelzbad erzeugt über das man in allen Positionen ständig die volle Kontrolle hat!

Das ist Terminatorfeeling!

Schweißen ist ein Handwerk das einen in die Lage versetzt, genug zu verdienen um eine ganze Familie sicher und gut zu versorgen. Ich dachte diese Info ist langsam wichtig. Es gibt genügend freie Stellen, das man in seiner Gegend immer eine Stelle findet, will man nicht herum reisen. Für die aber, die gerne die Welt sehen wollen und dafür bezahlt werden, sei gesagt: Es ist der perfekte Beruf dafür!

Ich sah Silvester in Rio de Janeiro, lief über Platz des Himmlischen Friedens, trank Kaffee im Burj Al-Kalif, in Tijuana sah ich keine Schießerei und Zentralfrankreich ist wunderschön! Die ganzen anderen Länder würden alles in die länge ziehen.

Und das ist das schöne an diesem Beruf. Es ist ein Beruf, mit dessen Zeugnissen man sofort ohne Probleme weltweit arbeiten kann. Wer zb Schweißer ist und in die USA ziehen will ist dort herzlichst willkommen. Ohne das einem Steine in den Weg gelegt werden. Schweißer werden einfach in jedem Land der Welt gesucht. Selbst der IS brauchte Schweißer.

Schweißen kann aber durchaus ein sehr schmutziger Beruf sein. Was sich dann jedoch auch immer im Gehalt widerspiegelt. Auch je komplexer es wird, desto mehr wird man verdienen. So zahlen zb Zeitarbeitsfirmen in dieser Branche Löhne ab 15€/h (Was wirklich wenig ist), über 20€ bis einige sogar 24-26€/h. Zeitarbeitsfirmen! Man ist dann eben Leiharbeiter. Ist aber nicht schlimm wie es in anderen Branchen ist. Man hat irgendwann seine 2-3 Stammfirmen bei denen man dann meisten fast heimisch ist. Der Fachkräftemangel sorgt dafür, das die Firmen lieber die behalten die sie kennen. Das ist die Flexibilität. Und auch Abwechslung.

Es ist auch ein sehr einfacher Weg sich selbstständig zu machen. Dann eröffnen sich einem völlig andere Möglichkeiten. Für nur 20€ bekommt man beim Gewerbeamt eine Gewerbeanmeldung als Schweißer und das war es auch schon. Ab jetzt muss man sein Gehalt selbst verhandeln. Die aktuellen Preise für selbstständige Schweißer weis ich nicht, aber vor mehr als 20 Jahren hatte ich folgende Preise verlangt und bekommen: 45€/h innerhalb der EU ohne Werkzeug oder Maschine, 65€/h außerhalb der EU ohne Werkzeug und Maschine. Der Rekord lag bei 120€/h. Das war aber wirklich eine Ausnahme und wohl ehr Glück. Aber so um die 40€/h +- sollten es schon sein. Ist man dann ein echter "Stundenschrubber", kann man durchaus auf 9-10k€ im Monat kommen. Es gibt Firmen, da kann man rund um die Uhr arbeiten, wer immer das will. Und ich kenne genügend Schweißer die sowas machen. Warum auch nicht. Ist schöne Arbeit und faires Geld. Auch sorgt der Arbeitsschutz hier dafür, das man durchaus alt werden kann.

Zur Lehre. Nicht Umschulung!

Die dauert 3,5 Jahre und ist richtig intensiv. Man lernt alles über Stahl und lernt auch die Faszination dessen. Man lernt Chemie, weil das Basis für den Stahl ist. Man lernt Mathematik Um Schrumpfungen und Verzüge zu berechnen, man lernt technisches Zeichnen um Schweißpläne lesen zu können. Eine internationale Sprache, welche es Schweißern ermöglicht, weltweit tätig sein zu können ohne die Landessprache zu können. Man lernt Elektrik, weil man damit ja zutun hat. Und ja: Man lernt Autos wie die von Mr.T oder Mad Max zu bauen! Kraft braucht es als Schweißer nicht wirklich, da alles über technische Hilfsgeräte erledigt wird und man doch ehr ein handwerkliches Geschick haben muss.

Nach Ende der Lehre wird man sofort Arbeit haben, weil die Firmen bereits in den Berufsschulen fleißig schauen und werben. Aber mein größter Stolz ist aber mein Facharbeiterbrief den ich mir ehrlich verdient habe. Danach gefragt hat in all den Jahren zwar niemand, aber mir geht es alleine darum, das ICH weiß, das ich mich Schweißer nennen darf.

Deswegen verwende ich auch den Begriff "Beruf" und nicht "Job". Für mich ist ein Job etwas, das man machen MUSS um abends etwas zum Fressen auf den Tisch zu haben. "Beruf" jedoch, ist etwas, das man gerne man, weil man es will. Als wäre man dazu berufen genau diese Tätigkeit auszuüben. "Job" finde ich irgendwie sehr abwertend. Mir gefällt der Begriff nicht. Wer gezwungen ist einen "Job" zu machen den er eigentlich nicht will, wird meistens vom "Jobcenter" dazu gezwungen. Friss oder stirb. Ekelhaft.

Deswegen diese Werbung für den Beruf des Schweißers. Wenn ihr diesen Beruf wählen solltet, weiblich, divers oder männlich, ist dabei VÖLLIG egal. Es geht beim schweißen nur um die handwerkliche Fähigkeit, flüssiges Metall auch über Kopf völlig zu Kontrollieren und in eine Form zu bringen die man haben will. Die Kontrolle über 5.500°C, was etwa der Oberfläche der Sonne entspricht.

Ihr bekommt dafür die Sicherheit eines Berufes der es Euch ermöglicht eure Familie wirklich gut zu versorgen. Man wird den Begriff "arbeitslos" nicht mehr fürchten müssen, weil es einfach IMMER Arbeit für Schweißer geben wird. Selbst in Star Trek wird noch geschweißt! Es ist ein wirklich Krisensicherer Beruf.

Als Corona anfing und überall die Produktion herunterfahren wurde, nahmen viele Firmen das zum Anlass Revisionen vorzuziehen und Erneuerungen zu bauen. Das gleiche war auch 2008 bei dieser Finanzkrise. Arbeit ohne Ende für Schweißer. Krisensicher und gut bezahlt bis in alle Ewigkeit. Und selbst nach einem Atomkrieg: Schweißer werden immer gebraucht!

Also, los geht's!

Habt ihr noch Fragen, einfach fragen.

PS: Führungszeugnisse? Egal. Braucht ihr nicht mehr. Lebensläufe? Liest kein Mensch durch.

Alleine eure Schweißerzeugnisse zählen! Nichts anderes. Die sind Türöffner zu jeder Firma. Chefs fragen zuerst immer nach Zeugnissen, nie nach Lebensläufen oder so.

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Wie das russische Erdgas in den Westen kam | arte

In den 70er und 80er Jahren verlegen mehr als 25.000 DDR-BürgerInnen in der Sowjetunion die bis dahin größte Erdgasleitung der Welt. Sie verdienen viel Geld an der Trasse, doch ebenso viel haben sie zu erleiden. Allen Widrigkeiten des Kalten Krieges, den internationalen Spannungen und amerikanischen Embargos trotzend werden die Pipelines fertiggestellt und sind bis heute ein fester Bestandteil der westeuropäischen Energieversorgung. Die ehemaligen ArbeiterInnen erinnern sich in der Dokumentation an das Abenteuer ihres Lebens, die Gefahren und das Fernweh.

In den 70er und 80er Jahren arbeiten mehr als 25.000 DDR-BürgerInnen in der Sowjetunion. Sie verlegen die bis dahin größte Erdgasleitung der Welt. Für sie ist es das Abenteuer ihres Lebens. Ihre "Trassen" überqueren die großen und mächtigen Flüsse Dnepr und Dnestr. Erstmals erleben die ArbeiterInnen aus der Deutschen Demokratischen Republik in der Sowjetunion einen Hauch von Freiheit, den sie in der DDR nicht spüren.

Viel Geld verdienen sie an der Trasse, doch ebenso viel haben sie auszuhalten. Sie sind Gefahren ausgesetzt, Kargheit, wilder Natur und Einsamkeit. Zudem werden sie von ihrem Staat auch im Wilden Osten überwacht. Von all dem erzählt der Film "Jahrhundertbauwerk Trasse", der auf einer zweiten Ebene die Erdgaspipeline-Projekte erstmals auch politisch und weltgeschichtlich analysiert.

Denn was im Ostblock vor allem als sozialistisches Fortschrittsprojekt betrachtet wird, ist auch für den Westen ein Jahrhundertbauwerk. Seit den 60er Jahren gibt es Versuche, vom sowjetischen Rohstoffreichtum zu profitieren. Das daraus resultierende Erdgasröhren-Geschäft von 1970 ist nicht weniger als der größte West-Ost-Handelsvertrag der Nachkriegsgeschichte. Westeuropa liefert Rohre und gibt Kredite. Der Osten baut und liefert Gas.

Allen Widrigkeiten des Kalten Krieges, den internationalen Spannungen und amerikanischen Embargos trotzend werden die Pipelines fertiggestellt und sind bis heute ein fester Bestandteil der westeuropäischen Energieversorgung. Sind sie am Ende sogar beteiligt am Fall der Mauer? Der Film wagt eine These.

"Jahrhundertbauwerk Trasse - Wie das russische Erdgas in den Westen kam" von Regisseur Matthias Schmidt zeigt persönliche Erinnerungen, die berühren. Die Produktion ist ein Materialschatz, in dem bisher unveröffentlichtes Bildmaterial über das Jahrhundertbauwerk und seine ErbauerInnen zu sehen ist.

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submitted 7 months ago* (last edited 7 months ago) by [email protected] to c/[email protected]
 
 

Viele Schweißer lernen den Beruf in einer Umschulung und nicht wie üblich, in einer 3,5 Jahre dauerten Ausbildung, nach der man einen Facharbeiterbrief bekommt, welcher nachweist, dass man in diesem Beruf über theoretisches und praktisches Wissen verfügt, welches den kompletten Umfang des Schweißens umfasst. Beginnend bei der Vorbereitung, über die Durchführung bis hin zur Abnahme.

Die meisten Schweißer wissen nicht um die große Verantwortung des Schweißens.

ES HÄNGEN MENSCHENLEBEN AN DEINER ARBEIT!

Jede Schweißnaht kann und sollte zu einem Schweißer zurückverfolgbar sein. Dies geschieht mit Hilfe des Schweißerstempels, welcher Individuell existiert. Als Schweißer MUSS man wissen ob eine, von anderen, vorbereitete Schweißnaht überhaupt so schweißbar ist, das man eine Qualitätsüberprüfung mittels NDT bestehen kann. Sollte dies nicht der Fall sein, bspw durch falsche Fasen am Rohr, zu viel Wurzelspalt, schlecht sauber gemacht, verrosteter Draht etc., kann man als Schweißer nicht für die ordentliche Ausführung garantieren.

In diesem Moment hat man das Recht (und die Pflicht) NEIN zu sagen. NEIN, ich schweiße das Rohr/Blech nicht, bis es ordentlich vorbereitet ist. Ich kann nicht garantieren, das ich dies Fehlerfrei schweißen kann.

Dann muss der Schlosser oder Vorrichter eben solange daran arbeiten, bis der Schweißer sein OK gibt. Sein Stempel landet schlussendlich auf dem Rohr/Blech und somit auch sein Name. Im Falle eines Fehlers, ist der Schweißer der Schuldige.

Sollte der TÜV jedoch dieses Rohr im Rahmen seiner Toleranzen für GUT befinden und absegnen, und sollte es dann zu einem Unfall kommen, obliegt die Verantwortung einzig beim Prüfer der es so abgenommen hat.

Schweißunfälle, wie Notre Dame oder der Unfall mit Explosion bei BASF vor ein paar Jahren, bei denen Menschen gestorben sind, zeigen deutlich die Verantwortung des Schweißers.

Firmen, welche Schweißer unter Druck setzen, trotz aller Bedenken des Schweißers, etwas zu schweißen obwohl es so nicht sicher schweißbar ist, sollte man sofort verlassen! Der Markt für Schweißer ist groß genug das man sofort wieder Arbeit findet. Fragt also immer vorher nach, wie die Fehlerkultur einer Firma ist.

Gibt es eine Fehleranalyse? Lernt man aus Fehlern? Macht man es dem Schweißer so einfach wie möglich oder so schwer wie möglich? Nutzt man das Motto: Das haben wir schon immer so gemacht?

Firmen, welche Qualität höher als Quantität bewerten, machen dies. Billiglohnfirmen dagegen, wollen nur den Chef reicher machen, koste es was es wolle.

Lernt NEIN zu sagen! NEIN, das mache ich nicht!

Die Zeiten, wo Chefs sagen konnten: Wenn du das nicht machst, dann wirst du entlassen. Draußen vorm Tor warten nur 100 andere auf deine Stelle! sind endgültig vorbei.

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Die Schweißersprache ermöglicht weltweites arbeiten ohne die Landessprache zu können.

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Wenn eine solche Naht übermalt wurde bedeutet das: Dem Schweißer war es egal, der Qualitätssicherung war es egal und dem Maler war es egal. Es hat keinen interessiert.

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