this post was submitted on 14 Jun 2023
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Arbeitsleben

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Hier könnt ihr über alles diskutieren, was das berufliche Leben betrifft.

Nehme ich den Job als Tierpfleger in Ulm an oder doch lieber den als Förster in Lüneburg? Wie ist mein Arbeitszeugnis zu verstehen? Wie gehe ich mit dem nervigen Kollegen (m/w/d) aus der Buchhaltung um? Ist der Obstkorb, den es jeden Mittwoch zum Kickerturnier nach 18 Uhr gibt, wirklich Benefit genug?

founded 1 year ago
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Als Benefit zu schreiben, dass die Einarbeitung bezahlt wird, ist hart. Aber ansonsten finde ich, dass das ein Gehalt und Benefits sind, die bei einem Job, der laut Stellenanzeige im Grunde einen Führerschein und Deutschkenntnisse verlangt, echt gut sind.

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[–] [email protected] 1 points 1 year ago (1 children)

Gibt es hier Postler die mal berichten können, wie realistisch die 38,5 Wochenstunden so sind?

[–] [email protected] 8 points 1 year ago (2 children)

Kaum. Habe als Studi in der Briefzustellung gearbeitet: 11 Stunden Arbeitstag ohne Pause war völlig normal, da man seinen Bezirk erst einmal nicht kennt. Steht man vor einem Briefkasten mit 20 Namensschildern - und es sind gerne mehr - geht schlicht 70% der Arbeitszeit dafür drauf, die passenden Schlitze zum Umschlag zu finden. Dabei muss dann natürlich alles an Werbe-/Infopost in die Tonne, was verzogen ist.
Heißt im Umkehrschluss natürlich: "Gehört" einem der Bezirk, gehört die Arbeit natürlich bedeutend schneller vonstatten. Und jetzt kommt das aber, warum die Beschwerdequote seit Jahren durch die Decke geht, während Zustellung zumindest bei der Deutschen Post früher kein Problem war: Die Post beschäftigt nahezu ausschließlich befristet. Das führt bei PostempfängerX dazu, dass spätestens nach 2 Jahren wieder ein:e neue Zustellperson für deinen Bezirk zuständig ist. Die kennt sich dann wieder überhaupt nicht aus, bekommt massiv Frust der Kundschaft ab, macht gerade am Anfang ständig Fehler.

Mehrere fest Angestellte berichteten mir, dass sie einen offenen Stundenzettel für den Zoll und einen beim Personal liegen haben. Die Idee der 40 Stunden-Woche gibt's dort eigentlich nur auf Papier und Arbeitsschutzgesetze (Pausen, Gewicht beim schleppen,...) werden im besten Fall bis zur Grenze des Erlaubten ausgereizt.

Alles in allem will man nach Feierabend grundsätzlich nichts mehr als sich bloß noch vom Job auszuruhen. Als Studi war es insofern vorteilhaft, als dass es nen deutlich höheren Lohn als bei anderen Jobs gab und man gerade in den Semesterferien gebraucht wird, da Zustellerys im Urlaub durch Aushilfen ersetzt werden müssen. Insofern macht man das Geld, für das andere im Studium 2x die Woche arbeiten eben während der vorlesungsfreien Zeit und kann dann wenigstens ungestört lernen.

[–] [email protected] 1 points 1 year ago (1 children)

aber aber das ist doch illegal

[–] [email protected] 2 points 1 year ago (1 children)

So ist das mit prekären Jobs...

[–] [email protected] 1 points 1 year ago

und ich dachte es wird mehr kontrolliert 🤪

[–] [email protected] 1 points 1 year ago

Witzig, eben den 11KM Podcast der Tagesschau gehört. Da erzählte ein dänischer Zusteller er hätte 4.000 Euro im Monat und würde als Hobby mit Aktien spielen.