this post was submitted on 01 Apr 2024
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Frag Feddit

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"Draschen" bedeutet heftiges regnen – mindestens so heftig, das man ein andauerndes Regengeräusch hört.

Laut Duden ist es ostmitteldeutsch – aber wie weit ist es verbreitet? Sicher in Franken, aber wie ist es in der Pfalz, Hessen, Baden, Bayern, Thüringen, Sachsen? Wo kennt man draschenden Regen?

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[–] [email protected] 5 points 8 months ago (1 children)

Ich kenne es mit 'e', also "dreschen", wie der Mähdrescher oder besser, der Dreschflegel. Macht in meinem Kopf auch mehr Sinn, weil der Regen, wenn es "drescht" so heftig fällt, wie eben die Flegel der Arbeiter auf das Dreschgut.

Nördliches Unterfranken, zur Einordnung.

[–] JASN_DE 4 points 8 months ago (1 children)

Mittleres Unterfranken. Version mit e, teils auch mit i.

[–] [email protected] 0 points 8 months ago

Hier gibt's noch mehr Lemminge?

[–] [email protected] 3 points 8 months ago (1 children)

Im Leipzig meiner Jugend war das ein bekannter Begriff. Ausgesprochen wurde es mit langgezogenem 'a'.

[–] [email protected] 1 points 8 months ago (2 children)

Es gibt da wohl einen Zusammenhang zum Französischen: leo.org

[–] [email protected] 3 points 8 months ago

In Ostsachsen "drescht" es mehr als das es "drascht":wer-weiss-was.de

[–] [email protected] 3 points 8 months ago

Wenn man den Links folgt: französisch dracher <wallonisch dracher < flämisch draschen, dann verläuft es sich, weil das französische Wiktionary für draschen nur einen zweifelhaft richtigen deutschen Eintrag als 1 P. Pl. Imperfekt von dreschen (wir draschen – mmn sollte das wir droschen sein) hat.

Het vlaamswoordenbook.be kennt draschen nicht.

Also ist draschen entweder ein uraltes fränkisches Wort, dass sich nur im äußersten Westen (französisch) und Osten (ostfränkisch/sächsisch) gehalten hat, oder es wurde anno dunnemals mit Trottoir, Kanapee und Esparsette importiert. Nachdem es eher dialektal-bodenständig, die französischen Importe eher abgehoben sind, vermute ich mal das erstere.

[–] [email protected] 3 points 8 months ago (1 children)

Aufgewachsen bei schwäbischen Eltern im Raum Stuttgart mit teils Fränkischem Einfluss, kenne ich das Wort mit e also dreschen (wie mein Vorkommentator) in den bekannten Konjugationen. Es drischt etc.

[–] [email protected] 1 points 8 months ago* (last edited 8 months ago)

Leider hat der Atlas Alltagssprache bisher zu diesem Wort keine Umfrage gemacht

[–] [email protected] 3 points 8 months ago

Noch nie gehört (Schleswig Holstein / Hamburg)

[–] [email protected] 3 points 8 months ago

Ich schau für solche Fragen gern in den Atlas Alltagssprache, aber dort ist das Wort nicht verzeichnet.

[–] [email protected] 2 points 8 months ago (1 children)

Da wo ich herkommend heißt das plästern.

[–] [email protected] 1 points 8 months ago (1 children)

Interessant!. Wobei ich von meinem Wortgefühl her nieseln < regnen < plästern < draschen < prasseln sortieren würde.

Mir fehlt noch ein Wort für diese Regenart mit den vereinzelten Riesentropfen, die jeder einen 5 cm im Durchmesser messenden Wasserfleck hinterlassen und einen da, wo sie einen treffen, sofort durchnässen.

[–] [email protected] 2 points 8 months ago* (last edited 8 months ago)

Ich kenne als Synonym für "nieseln" noch "fisseln". Raum Ruhrgebiet/Niederrhein.

PS: "plästern" sagt man hier auch

[–] accideath 2 points 8 months ago

Bin aufgewachsen in der Oberpfalz und teilen Frankens und hab das auch noch nicht gehört. Kann aber auch sein, dass ich einfach zu jung bin dafür.

[–] [email protected] 2 points 8 months ago (1 children)

Als Niedersachse würde ich eher "pladdernder Regen" sagen, wenns doll ist. Oder "es schüttet wie Hulle".

[–] [email protected] 2 points 8 months ago (1 children)

Stimmt – pladdern hab' ich total vergessen, ist hier im Süden auch völlig ungebräuchluch.

Es schüttet wie Hulle? Spannend. Referenziert ihr heidnischen Altsachsen da nach > 1200 Jahren Zwangschristianisierung immer noch Frau Holle in ihrer angestammten Funktion als Wolkenweberin und Himmelskönigin? Respekt.

[–] [email protected] 2 points 8 months ago* (last edited 8 months ago)

Wie Hulle ist generell eher ein "sehr stark". Eher wie "Wie Hölle", was leider gegen das heidnische spräche... "Das klebt wie Hulle" wäre auch noch ein gutes Beispiel.

...habe mich sehr über "heidnische Altsachsen" gefreut :D

[–] [email protected] 1 points 8 months ago (1 children)

Tratschen im Österreichischen ist sich "gelassen unterhalten" vorzugsweise bei einem Kaffee oder Glas Wein aber auch einfach spontan mal über den Gartenzaun

[–] [email protected] 2 points 8 months ago

Nicht nur in Österreich – aber das ist ja ein ganz anderes Wort.

[–] [email protected] 1 points 8 months ago (1 children)

Bin Pfälzer, kenne ich nicht.

[–] [email protected] 1 points 8 months ago (1 children)
[–] [email protected] 1 points 8 months ago

Ebenfalls Pfälzer und kann das bestätigen. Ist hier nicht bekannt.

Zusätzlich: Meiner Frau aus (Süd)hessen sagt das auch nix

[–] [email protected] 1 points 8 months ago* (last edited 8 months ago)

Sachsen & ich kenne das Wort "dratschen" (mit langem A und dann einem T). Aber ohne das T in der Mitte habe ich es noch nicht gehört.

[–] joostjakob 1 points 8 months ago

Both Dutch and French speakers use this word too