Technologie

Ich hasse den Kapitalismus. Statt die höhere Produktivität als Grund zu sehen, die Arbeitszeiten bei gleicher Bezahlung zu reduzieren, geht es ausschließlich darum, die gewonnene Zeit “für andere Aufgaben” zu nutzen.

Das war nicht immer so. Je nach Land hat es bis in die 80er/90er Jahre eine Kopplung von Produktivität und Gehalt gegeben. Nicht, dass ich den Kapitalismus in Schutz nehmen möchte, aber die Schere zwischen beiden haben unsere (Groß)Eltern geschehen lassen.
Lässt sich bestimmt auch wieder rückgängig machen, müssten hier und da ein (natürlich nur im übertragenen Sinne) Köpfe rollen.

Passend dazu lese ich gerade das Buch "Bullshit Jobs", welches - abgesehen von dem polemischen Titel - ziemlich gut geschrieben ist.
Genau das Problem wird u.a. darin betrachtet und die aktuell real existierenden Folgen beschrieben.

Es wäre gut denkbar, dass, wenn KI wirklich zu massiven Produktivitätssteigerungen führt, weitere, völlig unsinnige, Jobs die aktuellen ersetzen. Spontan würden mir Ethikräte einfallen, die nichts tun, als zu sagen, dass man vorsichtig sein muss mit KI. Dann die Senior-Fachkraft Irgendwas, die alle Texte der KI noch mal ließt und hier und da ein Wort austauscht (was nicht nötig wäre, aber gemacht werden soll). Diese Person braucht dann einen Manager - der wiederum auch einen über sich - der nichts anderes macht, als sich die Texte vorlegen zu lassen, eine Woche ohne etwas zu tun abzuwarten, um ihn dann - ungelesen - zur Korrektur zurück zu schicken.