this post was submitted on 04 Jul 2023
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Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat bestätigt, dass künftig Bezieher sehr hoher Einkommen keinen Anspruch mehr auf Elterngeld haben sollen. Von der geplanten Streichung könnten rund 60.000 Familien betroffen sein, sagte Paus in einem Interview der Sendergruppe RTL/ntv.

Der Kreis der Elterngeldberechtigten solle verkleinert werden, indem Einkommensgrenzen gesenkt werden. "Ja, die Grenze der Einkommen für diejenigen, die Elterngeld beziehen können, wird abgesenkt auf 150.000 Euro zu versteuerndes Jahreseinkommen."

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[–] [email protected] 4 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Hab gerade mal nachgeguckt: eine 5 Zimmer Wohnung mit 130m² Wohnfläche in Berlin Prenzlauer Berg bekommst du wenn du die Teuersten nimmst für 3000€ im Monat. Reicht locker für 2 Kinder, dann hast du sogar noch ein Arbeitszimmer. Oder für 3 Kinder wenn du kein Arbeitszimmer brauchst. In jeder anderen Stadt bist du weitaus günstiger und auch in Berlin bin ich da schon am Maximum angekommen. Bleiben also noch 4400€ Netto im Monat.

4400€ Netto im Monat. Dann noch zwei richtig fette Karren im Leasing für je 700€ im Monat plus 300€ Sprit und 200€ Parkplatzkosten. Bleiben dir noch 2500€ im Monat. Du gehst oft Essen und musst natürlich immer Trüffelsalami für deine 3 Kinder kaufen, also bezahlst du nochmal 1.500€ im Monat für Lebensmittel. Bleiben dir immer noch 1.000€ im Monat.

Glückwunsch, die Leute haben keine Nebenkosten, kein Handy, keine private Altersvorsorge, keine Hobbys, kaufen keine Kleidung, fahren nie in Urlaub, unternehmen auch sonst nix, haben sich erfolgreich vor GEZ gedrückt aber sich zwei dicke Autos in den Keller gestellt und fahren damit immer im Kreis um den Wohnblock.

Wenn du dir ein normales Haus in einer Kölner Vorstadt kaufst und keine Wohnung in Prenzlauer Berg mietest, bezahlst du dann vielleicht 2.000€ im Monat für deine Rate.

Ich habe mich nur mit einem Teil deiner Rechnung beschäftigt und würde zumindest hier einhaken, dass du für eine 2.000€ monatliche Rate mit 2% Tilgung im heutigen Baufinanzierungsumfeld entweder sehr viel Eigenkapital brauchst oder du deutlich mehr bezahlen musst für dein kleines Haus in der Kölner Vorstadt.

Ich hab mal eine Doppelhaushälfte in Hürth bei Köln rausgesucht. Neubau deswegen, weil wir mal davon ausgehen können, dass man hier nicht nachträglich nochmal 100.000€ ins Haus stecken muss. Rahmendaten sind Kaufpreis 589.000€, 3,57% Makler Provision, 2% Tilgung.

Hier die Rechnung für Zinsen aus dem letzten Jahr:

  • Rechnung 1: 75.000€ EK, 3% Zinsen - 2.650€ Rate monatlich
  • Rechnung 2: 175.000€ EK, 3% Zinsen - 2.250€ Rate monatlich
  • Rechnung 3: 25.000€ EK, 3% Zinsen - 2.850€ Rate monatlich

Laut Interhyp haben wir inzwischen bei 15 Jahre 3,92% und bei 10 Jahre 3,81% Zinsen.

  • Rechnung 1: 75.000€ EK, 3,92% Zinsen - 3.150€ Rate monatlich
  • Rechnung 2: 175.000€ EK, 3,92% Zinsen - 2.600€ Rate monatlich
  • Rechnung 3: 25.000€ EK, 3,92% Zinsen - 3.350€ Rate monatlich

Kann jetzt jeder selber entscheiden, aber mir wäre das zu riskant. Und bei einer paritätischen Verteilung der Gehälter von 7.400€ Netto geht aktuell die Hälfte wohl für das Wohnen drauf (Durchschnittliche Nebenkosten für ein 150m² Haus 450 Euro, Siehe hier). Kann man nur hoffen, dass die Familie sich das Haus vor ein paar Jahren vor dem geplanten Kind gekauft hat und niedrige Zinsen hat.

Wenn sie sich das Haus dieses Jahr gekauft haben und nächstes Jahr das Kind kommen sollte, wird die Zeit mit dem Kleinen ganz kurz, denn dann müssten sie den Verdienstausfall aus eigener Tasche zahlen.

PS: Über das Eigenkapital kann man streiten. Ich finde leider keine vernünftige Quelle, wie viel Vermögen jemand mit Anfang 30 hat abhängig von seiner beruflichen Entwicklung. Ich gehe ja nicht davon aus, dass er mit 20 sofort mit 75.000€ Brutto angefangen hat. Wenn da jemand Daten hat, wäre ich sehr interessiert. Es gibt hier eine Auflistung der IW-Köln, aber da geht es nur nach Verteilung des Vermögens in den unterschiedlichen Altersgruppen.