this post was submitted on 07 Mar 2024
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Deutschland
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Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.
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Ja wieso eigentlich geben die Landwirte Milch und andere tierische Produkte für ein Spottgeld ab? Sollte da nicht lieber demonstriert werden, anstelle gegen die Umwelt?
https://de.wikipedia.org/wiki/Milchquote
Warum sollte der Handel mehr bezahlen wenn ein Überangebot einer Ware die nicht lagerbar existiert?
Genau das finde ich so verachtenswert. Jahrelang lobbyiert, dass man unbedingt unbedingt mehr Markt brauch, weil man gehofft hat, mehr Geld zu machen und der Staat soll sich ja sowieso raushalten, aber kaum steht der Markt gegen sie, fangen sie an rumheulen und wollen Subventionen.
Tja, tough titties, ihr wolltet doch Kapitalismus.
Ein Blick in den Vorstand vom Bauernverband erklärt es, die hocken alle gleichzeitig in zig Aufsichtsräten von den großen Veredelungsunternehmen wie Südzucker oder Molkereien und verdienen sich dumm und dämlich daduch das die meisten Bauern den niedrigsten Verkaufspreis schlucken müssen
Die Agrarunternehmer, die soviel Geschäftslogik haben, haben wahrscheinlich auch kein Einnahmeproblem.
Weil die großen Handelsketten die Preise diktieren. Du verkaufst zu deren Preise oder kannst deine Produkte gleich auf den Kompost karren.
Dann sollen sie dagegen protestieren, da würden viele vielleicht sogar mit zur Demo gehen und die Landwirte bräuchten keine Traktoren um die Demos künstlich groß aussehen zu lassen.
Deren Preise orientieren sich vermutlich am Kaufverhalten der Kunden. Wenn die den Preis für Milch anziehen, kaufen vermutlich deutlich weniger Menschen Milch. Jetzt wo Alternativen dann auch noch etwa gleich viel kosten (zumindest im Lidl), wird dann auch gleich wieder der Hass auf die "No Milk" lautstark vermittelt. Meine Sympathien halten sich da also ziemlich in Grenzen.
Dann produziert man eben weniger.
Ich kaufe ab und zu vom Ökodorf Brodowin, und die schaffen gerade ihre Kühe und Ziegen ab weil die Nachfrage nachlässt. Was noch gebraucht wird läuft über Lieferverträge mit anderen Biobauern. Geht also.
Man muss Lidl übrigens nicht beliefern wenn die nicht genug zahlen.
Kein Bauer beliefert irgendeine Discounter-Kette direkt. Es gibt eine Handvoll großer Molkereikonzerne, die die Preise diktieren. Die zwingen die Bauern oft auch in Knebelverträge mit Lieferverpflichtungen und extrem langen Laufzeiten.
Genau diese Konzerne sitzen im Bauernverband und sorgen dafür, dass diese angebliche Lobby der Bauern immer schön politischen Druck macht, dass die Bendingungen für die Bauern scheiße und die Lebensmittelindustrie gut bleiben.
Dann muss man halt billiger oder weniger produzieren. Ganz einfach. Deutschland exportiert Milchprodukte im großen Maßstab, offensichtlich wird also mehr als nötig produziert.
Billiger weniger produzieren geht nicht. Kosten drücken geht da nur noch durch Masse. Deswegen haben in den vergangen Jahrzehnten ja die meisten kleinen Bauern aufgegeben.
AggressivelyPassive sprach auch von "billiger oder weniger", nicht beides gleichzeitig.
Die Großbetriebe produzieren nun mal effizienter und haben auch bei den Preisen kein Problem. Warum sollen die Verbraucher extra zahlen, nur damit ein paar Leute sich als Bauern selbst verwirklichen können? Es geht ja nicht ums Existenzminimum, wie bei Mindestlohnverdienern oder Bürgergeldempfängern, sondern um einen vergleichsweise hohen Status.
Wenn das Arbeiter wären, könnte eine Gewerkschaft auch nicht mehr rausholen, als Abfindung oder Umschulung.
Weil Unternehmensgröße auch mit Intransparenz und damit Schlechtigkeit korreliert. Konzerne sind nur zu einem Teil aufgrund von Effizienzen beim Kernprodukt günstiger. Der Rest kommt eben oft durchs Externalisieren von Kosten, Einsparen von Steuern und Missachten von Umwelt-/Gesundheitsregeln.
Hmm. Ist das so? Ein Angestellter im Großbetrieb ist natürlich nur ein Rädchen im Getriebe, wird also vielleicht weniger seinem Gewissen folgen. Aber der Einzelunternehmer… Nun, einer wurde interviewt:
Der moderne Staat ist auch eine unpersönliche Maschinerie. Aber gerade deswegen ist er freiheitlicher als ein feudaler Kleinstaat mit einer "persönlichen Beziehung" zwischen Herrscher und Beherrschten. Ich würde eher auf die Großbetriebe setzen, solange Einzelne nicht zu viel Macht erlangen.
Angebot und Nachfrage regeln den Markt.
Der Markt wird das schon regeln.
https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/landnutzung/landwirtschaft/agrarpolitik/26321.html
Die Bauern schaden sich, weil sie buchstäblich ~~den Bock zum Gärtner~~ den Lobbyisten für Agrarindustrie, Versicherungswirtschaft, Veredelungsunternehmer, Agrochemie.... zum Sprecher gewählt haben und sich dann wundern, dass höchstens bei den Agrarriesen was hängen bleibt und der Familienbetrieb, dem es durchaus auch um Tierwohl und Umwelt geht, die Existenzgrundlage entzogen wird.
Es ist auch ein Generationenproblem, weil die Jungen die was ändern wollen so lange nicht gelassen werden bis sie sich Arbeit woanders suchen und übrig bleiben die Jungen, die alles so machen wie der Urgroßvater und der hat schon immer den Unionshansel gewählt und den zweiten Unionshansel in den Bauernverband gehievt und Bäuerin war schon immer im Bauernverband und hat für die hübschen Fotos gebacken und Blumen gepflanzt und fesch in die Kamera gelächelt. Kannste machen nix, ausser die Landwirtschaft verlassen und nicht mehr zurück gucken.