this post was submitted on 01 Oct 2023
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Ja aber das ist orientiert an der Vegan society die den Begriff geschaffen hat und eine Produkteigenschaft macht nicht den Menschen. Wer ein veganes Produkt konsumiert wird nicht vegan genau wie die Kekse in der Kirche einen nicht christlich machen.
Ich sehe das wohl anders, wenn die Person es nicht nur wegen Geschmack macht kann es Gründe geben, aber eigentlich ist das wie jemand der sich das ganze Jahr gegen Rassismus engagiert es sich verdient hat 1-2 im Jahr aus rassistischen Gründen mal ein paar Ausländer zu schlagen? Man muss ja nicht gleich komplett damit aufhören nur weil man verstanden hat dass es eigentlich scheiße ist. Vielleicht hat man manchmal einfach sozialen Druck in der Gruppe paar Ausländer zu schlagen.
Es ist keine Religion sondern ein philosopher Glaube vermeidbares Leiden nicht zu unterstützen. In GB ist es deshalb auch gleichgesetzt gesetzlich, Angriffe gegen Personen aufgrund ihrer Überzeugung ob Religion oder philosophisch werden dort gleich bewertet Guardian dazu
Wie oft ist es ok für jemanden unnötig Tierprodukte zu konsumieren und sich trotzdem vegan zu nennen? Wir waren bei 2x im Jahr, wie ist es bei 2x im Monat? Oder wenn jemand nur am Wochenende welche isst? Religionen sind da einfacher, die definieren dann halt Bieber als Fisch und alles ist gut.
Wenn alle 90% weniger Ausländer schlagen würden wäre mehr geholfen als wenn einige wenige es komplett aufhören?
Ich sprach auch von "vegan ernähren" nicht von "vegan sein". Wenn der Begriff 2 verschiedene Dinge bezeichnet (Produkteigenschaft und Weltanschauung), musst du wohl oder übel damit leben, dass die Bedeutung nicht immer die gleiche ist. Davon abgesehen sollte man meines Erachtens auch durchaus eine "vegane Weltanschauung" haben dürfen - in dem Sinne dass man für sich im machbaren Maß versucht Tierleid zu reduzieren und das auch ernst meint - ohne dass man zu absolut unumstößlichen 100% Tierprodukte vermeidet. Aber das ist ein anderes Thema.
Und dieser "Leute nur manchmal schlagen ist auch nicht ok"-Vergleich hinkt halt. Der Unterschied ob ich ein Stück Fleisch esse oder nicht ist nicht der gleiche wie wenn ich jemanden schlage oder nicht. Kein Fleisch zu konsumieren rettet rein unmittelbar kein einziges Tierleben, genau wie ein Stück Fleisch vom Buffet zu nehmen und zu essen kein Tier tötet. Der Effekt ist viel indirekter, über die geringere Nachfrage wird irgendwann in der Zukunft wahrscheinlich ein Tier weniger leiden müssen. Weder hilft man damit den Tieren, die jetzt aktuell leiden, noch denen, die bereits tot sind und als Fleisch im Supermarkt liegen. Und eben weil der Effekt statistischer Natur und in die Zukunft gerichtet ist und nicht direkt kausaler Natur ist, lässt sich das mit Schlagen einfach nicht vergleichen. Statt es mit Leuten zu vergleichen, die Ausländer schlagen, wäre es z.B. eher vergleichbar damit, dass man sich Mühe gibt, keine xenophoben Denkmuster zu perpetuieren. Und hier wäre es eben auch albern, wenn sich jemand nicht als Antirassist bezeichnen dürfte, wenn er seinen eigenen internalisierten Rassismus z.B. noch nicht perfekt hinterfragt und abgelegt hat - solange er sich z.B dieses Makels eben bewusst ist und versucht, etwas dagegen zu tun.
Klar, man kann sagen "wer sich hauptsächlich vegan ernährt" aber die Formulierung die ich komisch fand war ja:
Ich glaub das kann man ganz technisch betrachten und einsehen dass es besser geht, oder siehst du das anders?
Man könnte den Vergleich auch anders machen, macht es halt nur komplizierter:" Man kann eine Einstellung haben die Gewalt ablehnt aber manchmal kaufe ich von Produkte die gewalttätige Nazistrukturen unterstützen weil die Ästhetik der Klamotten so cool ist. Klar reichen die paar Euro nicht für einen kompletten Baseballschläger deshalb hab ich auch keine Schuld daran was am Ende damit gemacht wird"
Wer die Tierindustrie subventioniert durch den Kauf der Produkte zahlt immer für das nächste Tier das ausgebeutet und getötet wird.
https://www.vegansociety.com/go-vegan/definition-veganism
Da stimme ich dir zu, das Zitat ist allerdings nicht von mir. Du hattest von "wer sich hauptsächlich pflanzlich ernährt" geschrieben, daher dachte ich, dass du dich damit auf meinen Kommentar beziehst.
Das ist jedenfalls näher dran als der Vergleich mit dem Schlagen, ja. Können wir uns drauf einigen. Und übrigens kaufen wir wahrscheinlich alle regelmäßig Zeug, das unter höchst fragwürdigen Bedingungen produziert wurde, obwohl wir diese Bedingungen niemals gutheißen würden, wenn man sie uns direkt unter die Nase hielte, und wir wissen auch, dass im Prinzip alle nicht explizit fair gehandelten oder in Europa produzierten Produkte unter diesen Bedinungen entstehen, aber wir blenden es halt auch. Das soll kein "yet you participate in society, I am very intelligent"-Argument sein, ich würde mir einfach nur wünschen, dass wir bei diesen Dingen ein bisschen mehr den Ansatz und den Willen zur Verbesserung belohnen und ein bisschen weniger aufeinander einhacken, weil wir irgendwas nicht zu 100% perfekt machen.
Jo. Ganz pragmatisch gesehen müssen wir aber z.B. auch dafür sorgen, dass von politischer Seite die richtigen Weichen gestellt werden. Mit jedem Euro der als staatliche Subvention in die Fleisch- und Milchprodukteproduktion fließt sinkt bspw. der Anteil, den der/die individiuelle Endverbraucher:in durch den Kauf übernimmt und damit steuern kann. Das zu ändern ist massiv wichtiger als individuell perfektes Konsumverhalten. 13 Milliarden Euro werden jedes Jahr in die Tierindustrie gepumpt - und das bezahlen auch Veganer:innen gezwungenermaßen mit.
Tut mir leid, ich dachte ich hätte direkt auf diesen Kommentar geantwortet von Ropianos https://feddit.de/comment/3369551
Aber wenn Tierprodukte drin sind, die können wir nicht perfekt herstellen solange Andere mit einen Bewusstsein und Schmerzempfinden, Gefühlen und Bedürfnissen beteiligt sind.
Subventionen durch Steuern muss ich mitzahlen, da hab ich in der Gesellschaft nur die Wahl Tierschutzparteien zu wählen und dagegen zu protestieren und aufzuklären. Für was ich einkaufe kann ich halt direkt Verantwortung übernehmen und die Produkte wählen die auch nicht perfekt aber besser sind.