this post was submitted on 24 Aug 2023
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Der britische Ticket-Dienstleister Dice hat seine jüngste Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen. Wie das 2014 gegründete Unternehmen gegenüber Techcrunch mitteilte, kamen insgesamt 65 Millionen US-Dollar zusammen. Zu den Investoren gehören mehrere Beteiligungsgesellschaften mit Verbindungen in die Musikbranche, darunter Music des Musikers Matt Pincus und der Dienstleister Kobalt Music.

Mit dem frischen Kapital möchte Dice sein weiteres Wachstum in den USA und Europa vorantreiben – in Deutschland ist das Unternehmen bereits in Berlin, Hamburg und Köln aktiv. Vorrangig geht es dabei um Live-Veranstaltungen wie Konzerte und Festivals. Live-Streaming stünde laut Dice-CEO Phil Hutcheon nicht mehr im Fokus. Dieses Geschäftsfeld habe sich während der Corona-Pandemie als lukrativ erwiesen, inzwischen fällt das Publikumsinteresse aber spürbar geringer aus. In früheren Finanzierungsrunden konnte Dice unter anderem den japanischen Konzern Softbank sowie Tony Fadell für sich gewinnen. Fadell gilt als geistiger Vater des Apple iPod.

Bislang konnte Dice Verträge mit etwa 55.000 Künstlern und 10.000 Veranstaltungsorten abschließen. Das Kerngeschäft ist der Verkauf von Eintrittskarten, womit das Unternehmen in Europa in direkter Konkurrenz mit Eventim steht. In den USA ist Ticketmaster ein weiterer namhafter Mitbewerber. Geschlossenes System verhindert Schwarzmarktpreise

Von beiden Ticket-Verkäufern möchte Dice sich durch sein geschlossenes System abheben. Hutcheon zufolge sei es nicht möglich, ein bei Dice erworbenes Ticket anderweitig weiterverkaufen zu können. Das verhindere einen Schwarzmarkt mit überhöhten Preisen. Gleichzeitig könnten Ticket-Käufer ihre Karten über Dice zurückgeben. Wird die Eintrittskarte dann von einer anderen Person gekauft, erhalte der ursprüngliche Käufer sein Geld zurück. Möglich ist das durch eine Warteschlangen-Funktion, die Dice in seiner App anbietet.

Aber auch in zwei anderen Punkten unterscheidet Dice sich von Eventim und Ticketmaster. So verweist das Unternehmen auf den transparenten Umgang mit Ticket-Preisen und Gebühren. Was eine Eintrittskarte tatsächlich koste, zeigt die App schon mit der Wahl des Tickets an.

Bei den beiden großen Mitbewerbern kommen hingegen im Laufe des Kaufvorgangs mitunter diverse Gebühren hinzu – den tatsächlich zu zahlenden Preis sehen Kunden also erst ganz am Ende. Der zweite Punkt: Dice konzentriert sich auf Veranstaltungsorte mit bis zu etwa 10.000 Plätzen und verzichtet bewusst auf große Stadionkonzerte und ähnliches. Gegenüber der FAZ begründete Phil Hutcheon dies im Frühjahr 2022 mit den potenziell höheren Einnahmen aus dem Verkauf von Getränken und Merchandising-Artikeln.

Negative Erfahrungen beim Ticket-Verkauf findet man im Zusammenhang mit Dice kaum – ein vielleicht nicht unwichtiger Aspekt beim Vergleich mit den größeren Mitbewerbern. Denn vor allem Eventim sorgte in der Vergangenheit immer wieder für Kritik aufgrund von Fehlern während des Kaufvorgangs, zuletzt etwa im Juli 2023 im Rahmen der Tournee von Taylor Swift.

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[–] [email protected] 6 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Danke, schaue ich mir an

//ETA

Der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, bezeichnet den Vorgang im BR-Interview als "ärgerlich". "Das ist ein Tatbestand, der letzten Endes vom Kartellrecht und vom Wettbewerbsrecht nicht erfasst ist", stellt er fest. Eine Neugründung sei nicht anmeldepflichtig. "Das ist nichts, was wir überprüfen können."

Warum gönnen wir uns eigentlich ein Kartellamt wenn es dann von absoluten Nichtskönnern betrieben wird? Was für eine erbärmliche Zurschaustellung, da dann mit den Schultern zu zucken und zu sagen "ja, is ärgerlich". Müssen die Menschen halt mit einem weiteren Riesenmonopol leben und sich verarschen lassen.

"Der Deal war futsch", sagt Michael Bernd Schmidt, bekannt unter dem Namen "Smudo" von den "Fantastischen Vier" im BR-Interview: "Wir konnten bei Eventim nicht unterschreiben und sind unabhängig geblieben."

Und dass Luca-Smudo da seine Finger mit im Spiel hat um die Gesellschaft zu bescheißen hätte man sich denken können.