this post was submitted on 18 Aug 2023
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Die Forschung an künstlichen Embryonen schreitet rasant voran. Ab wann ist ein Zellhaufen ein entwicklungsfähiges Embryo, der zu einem Fötus heranreifen kann? Wissenschaftler versuchen sich an einer Definition.

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[–] [email protected] 1 points 1 year ago (1 children)

Der Vergleich ist nicht ganz so trivial, deswegen ist es mir wichtig zu unterscheiden. Du sagst ein Embryo **ist ein Mensch. ** Das ist halt einfach nicht richtig und legt die Grundlage für viele unwissenschaftliche Argumente.

Ich bin mir nicht sicher, woher du denkst, dass ich gegen lebenserhaltende Maßnahmen bin

Da habe ich mich vielleicht schlecht ausgedrückt. Die Frage ist "Bist du dagegen lebenserhaltende Maßnahmen einzustellen, bei Menschen die voraussichtlich nicht mehr das Bewusstsein erlangen werden?".

Ich frage deshalb weil wir regelmäßig als Gesellschaft akzeptieren diese Leute zu töten. Wenn es also im Falle eines Komapatienten akzeptabel ist ihn zu töten, warum dann nicht bei einem Embryo?

Ich persönlich täte mir schwerer dabei einen Komapatienten sterben zu lassen, als z. B. einen zweiwöchigen Embryo, einfach weil ich nicht mit Sicherheit sagen kann wie die Wahrnehmung des Komapatienten ist. Ich kann aber mit Sicherheit sagen, dass sich noch kein Gehirn gebildet hat und somit auch keine Selbstwahrnehmung besteht.

Das ist ein klassisches Strohmann-Argument

Danke, mein Debate-Bro-Lexikon ist ziemlich up to date. Aber vielleicht liest du den Artikel selber noch mal, denn ich habe absolut nirgendwo behauptet du würdest etwas behaupten. Ich habe lediglich einen Vergleich aufgestellt und dich gefragt ob du diesem zustimmen würdest.

[–] [email protected] 1 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Das ist halt einfach nicht richtig und legt die Grundlage für viele unwissenschaftliche Argumente.

Und woran machst du das fast? Im Artikel selbst steht ja, dass die wissenschaftliche Definition nicht gerade präzise ist. Nach wie vor, es macht für mich einfach keinen Sinn eine Unterscheidung zu treffen.

Wenn es also im Falle eines Komapatienten akzeptabel ist ihn zu töten, warum dann nicht bei einem Embryo?

Also so weit ich unsere Diskussion bisher verstanden habe, sind wir beide der Ansicht, dass beides akzeptabel ist. Nur unsere Herleitung ist verschieden.

Ich persönlich täte mir schwerer dabei einen Komapatienten sterben zu lassen, als z. B. einen zweiwöchigen Embryo, einfach weil ich nicht mit Sicherheit sagen kann wie die Wahrnehmung des Komapatienten ist.

Da stimme ich dir voll und ganz zu. Die Entscheidung ist definitiv aus den von dir genannten Gründen schwerwiegender. Daher unterstütze ich auch die aktive Sterbehilfe, sodass in einem solchen Fall der Tod nicht durch Verhungern, Ersticken oder was auch immer passive eintreten müsste, sondern durch Sedative der Prozess human gestaltet werden kann.

Ich kann aber mit Sicherheit sagen, dass sich noch kein Gehirn gebildet hat und somit auch keine Selbstwahrnehmung besteht.

Wenn wir damit anfangen, Embryonen nicht als Menschen zu definieren, da sie ja bislang nicht voll ausgebildet sind, können wir damit weitermachen, Personen unter 25 Jahren diesen Status zu entziehen, da durchschnittlich bis dahin noch diverse Wachstumsprozesse im Gehirn stattfinden. Auch kann man das als Dammbruch-Argument sehen: Wie würde man mit Personen mit genetischen Defekten umgehen, wenn ein voll ausgebildeter Körper als Kriterium dient?

Ich habe lediglich einen Vergleich aufgestellt und dich gefragt ob du diesem zustimmen würdest.

Bei dem für mich stark eine Unterstellung mitgeschwungen hat. Da du ja die Sache noch mal präzisiert hast, verstehe ich deine Frage jetzt auch besser.

[–] [email protected] 1 points 1 year ago

Also so weit ich unsere Diskussion bisher verstanden habe, sind wir beide der Ansicht, dass beides akzeptabel ist. Nur unsere Herleitung ist verschieden.

Naja und anscheinend das Limit wo es okay ist einen "unschuldigen Menschen" umzubringen, wenn ich dich recht verstehe. Du siehst einen Embryo als fertigen Menschen an bzw. sprichst ihm die gleichen Rechte zu wie einem ausgewachsenen Menschen, richtig? Das würde zum Beispiel aus meiner Sicht eine Abtreibung die kein medizinischer Notfall ist absolut unmoralisch machen. Ich persönlich habe absolut kein Problem damit einen Embryo im ersten Monat abzutreiben, egal aus welchem Grund.

Wenn wir damit anfangen, Embryonen nicht als Menschen zu definieren, da sie ja bislang nicht voll ausgebildet sind, können wir damit weitermachen, Personen unter 25 Jahren diesen Status zu entziehen, da durchschnittlich bis dahin noch diverse Wachstumsprozesse im Gehirn stattfinden.

Nein können wir nicht. Mein Anspruch ist nicht, dass erst ein völlig entwickelter Mensch ein Recht auf Leben erhält, sondern ein Lebewesen welches "conscious" ist, also sich seiner selbst bewusst ist und in der Lage eine individuelle Wahrnehmung zu haben. Ich müsste jetzt noch mal die genaue Studie aussuchen, aber der generelle Konsens ist, dass dies irgendwo zwischen der 20. und 24. Woche der Fall ist. Um sicher zu gehen würde ich also sagen bei Abtreibungen die keine medizinischen Notfälle sind ist es absolut okay bis zur 20. Woche abzutreiben.