this post was submitted on 14 Feb 2025
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz
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Ich finde den Ansatz und das Video insgesamt gut. Ich fände als "Bilduntermalung" hätte er auch ein paar Bilder von Nazis nehmen sollen.
Die Gleichsetzung von Islamismus und Rechtsextremismus finde ich etwas verkürzt. Das ist aber eher Thema für ein 3 stündiges Interviewformat ;)
Hier bitteschön :)
Ich habe es jetzt mal schnell überflogen.
Die gebrachten Beispiele lassen sich so auch 1:1 auf die Hufeisentheorie zu Links- und Rechtsextremismus übertragen:
Frag doch mal jemanden, der sich als Links, oder Linksradikal empfindet, ob er dir sein Weltbild näher erläutern kann.
Für viele, die in Antifa-Gruppen aktiv sind, ist das die Angst vor einem Tag X der drohendne faschistischen Machtübernahme, und damit der notwendige vorgelagerte Widerstand gegen die Anfänge von Faschismus.
Ersetze das mit Oligarchie, Kapitalistischer Ausbeutung und dem Schutz von Minderheiten oder durchaus auch Frauen und du hast eine Seite im Verfassungsschutzbericht zu deiner Linksextremen Gruppierung
Wenn du diesen Absatz ohne den Kontext, dass es um Islamisten und Rechtsextreme geht liest, welchen Gruppen würdest du das zuordnen?
Hier wird sogar "alle Formen des Extermismus" explizit auch auf Linksextremismus ausgeweitet.
Ich würde sagen, der erste Teil trifft auch wieder so auf (vermeintliche) Linksextreme zu. Schau dir doch an, wie wir hier über Axel-Springer Medien reden. Aus meiner Sicht auch völlig zu Recht. Ansonsten sind die "Diskurstaktiken" genauso wie die "Rekrutierungstaktiken" bei allen Gruppen ähnlich. Dein lokaler Sportverein ist deswegen aber nicht extremistisch, weil man zu neuen Mitglieder aufgeschlossen und freundlich ist.
Hier kann man einen Unterschied zur Beschreibung von Linkextremen sehen, die zwar formell behaupten das Gegenteil einer einheitlichen Gesellschaftsform zu wollen, wenn es dann aber um Aussehen und "Lifestyle" geht, werden viele Linksextreme oft sehr schnell intolerant, wenn man sein Leben anders gestaltet, auch wenn man ideologisch ähnlich unterwegs ist.
Auch hier kann man die Darstellung wieder auf Linke oder Linksextreme anwenden. In einer Gesellschaft, wo Raubtierkapitalismus und Massenverarmung normal ist, ist man nun mal Extrem, wenn man z.B: Eigentum vergesellschaften möchte. Auch wenn man selbst der Meinung ist, dass es normal ist, dass alle Menschen ein Dach über dem Kopf und genug zu essen haben sollen.
Der Absatz entspricht auch 1:1 dem Vorwurf der CDU an die ganzen bösen Linksextremisten, die sie jetzt mit der AfD gleichsetzen würden.
Kann man so auch wieder auf die meisten Linken Gruppen übertragen. Und auch im "Mainstream" ist das normal. Bestes Beispiel sind Videospiele, Bücher und Filme, die immer auch darauf aufbauen, sich mit dem Protagonisten zu identifizieren.
Das gleiche kann man mit Links- und Rechtsextremen auch sehen. Horst Mahler war mal Anwalt der RAF bevor er zum Holocaustleugner wurde. Jürgen Elsässers ist einer der Vordenker der "Antideutschen" und hatte mehrere "Antideutsche" Zeitschriften mitherausgegeben.
Ich lass jetzt mal die weitere Textanalyse sein, bin mir aber ziemlich sicher, dass man das selbe Prinzip weiter anwenden kann. Was ich bisher nicht gelesen habe in dem Artikel, ist eine Auseinandersetzung damit, wie die Begriffe, was "Extrem" und was "Normal" ist überhaupt klassifiziert werden und wie damit in einer sich verändernden Gesellschaft umzugehen ist. Den Text hätte man auch so zusammenfassen können, dass alle, die mit dem aktuellen Status-Quo unzufrieden sind, und sich dagegen wenden wollen, unter Extremismusverdacht stehen sollten.
Damit wird für mich in dem Artikel auch die eigene Kategorisierung Ausdruck eines "Mitte-Extremismus". "Extremisten" sind dann nämlich immer die anderen, und die "Normalen" sind wir. Ich gehe nicht davon aus, dass die Autorin das in dieser Form denkt. Die Art wie das Interview geführt wurde, begünstigt diesen Eindruck jedoch. Damit sind wir dann einerseits wieder bei der Frage, was Extremismus in einer sich veränderden Gesellschaft, wie z.B. in unserem Rechtsruck sein soll, und andererseits bei meiner Anfangsthese, dass die Gleichsetzungen auf Basis von z.T. allgemeinen Gemeinsamkeiten, verkürzt bleibt.