this post was submitted on 18 Jul 2023
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Linux

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News, Tipps und Tricks zu Linux

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Mich würde mal interessieren, was auf Eurem Desktop für eine Linux Distribution zum Einsatz kommt, und wie Eure Erfahrung damit ist? Bitte nur Erfahrungen mit echter Hardware, Virtual Machines zählen wir mal nicht :)

Auf der Suche nach dem für mich perfekten Linux Desktop habe ich in letzter Zeit sehr viel zwischen Arch Linux, Debian 12 & Fedora 38 hin und her gewechselt.

Arch war für mich relativ schnell raus, da ich hier direkt nach der Installation schon mal ein paar Abstürze hatte. Die ließen sich zwar dann relativ einfach durch die Installation des LTS Kernel beheben, aber als das System nach ein paar Tagen und unzählige Updates später nicht mehr gebootet ist, war für klar das ist nicht das Richtige für mich. Abgesehen davon war es mir nicht möglich unter Arch den Gnome Desktop in einer Vanilla Variante zu installieren. Mit dem Standard Paket kommt mir hier einfach viel zu viel unnötiges Zeugs mit.

Danach habe ich mir Fedora angesehen. Und überraschenderweise gibt es zu Fedora kaum etwas Negatives zu sagen. It just worked! Ja, der Anaconda Installer ist grauenhaft, aber funktioniert. Ich hatte einen danach ein schlankes Desktopsystem ohne viel unnötiges Zeugs, das vorinstalliert wird, mit aktueller Software. Die native Firefox Installation hat sich auf Anhieb mit meinem Password Manager integriert (was mit Flatpak & Snap leider nicht funktioniert).

Zum Schluss habe ich mir noch Debian 12 angeschaut. Auf meinen Server Systemen setze ich schon immer ausschließlich Debian ein. Als Desktop war das für mich allerdings Premiere. Und ich muss sagen, ich bin zwiegespalten. So gerne ich Debian mögen will, so schwerfällt es mir. Definitiv das komplexeste System, wenn es ans Aufsetzen geht. Fängt schon damit an, dass ich die Festplatte manuell partitionieren musste um btrfs mit Timeshift sauber ans Laufen bringen konnte. Auch einen möglichst schlanke Gnome Desktop Installation ohne viel Bloat war nur manuell mit etwas Aufwand möglich. Dabei hatte ich auch immer den Eindruck, dass APT hier beim Auflösen der Dependencies des Öfteren im Weg steht. Es kahm nicht nur einmal vor, dass über APT manuell installierten Anwendungen nach der Installation wichtige Dependencies gefehlt haben. Meinen Air-Print Drucker habe ich bis heute nicht zum Laufen bekommen (der unter allen anderen Systemen problemlos ohne Treiberinstallation funktioniert).

Ich denke, für mich ist Fedora bisher der klare Gewinner, wenn es um mein Desktop OS geht. Bis auf die Tatsache, dass Red Hat hinter der Distribution steht, gibt es für mich nichts an der Distribution auszusetzen. Und in meinem Fall lief sie selbst stabiler als Debian (Stabil bedeutet in diesem Fall einfach, es funktioniert fehlerfrei).

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[–] [email protected] 2 points 1 year ago

Ich habe seit rund 20 Jahren parallel Gentoo auf meinem Rechner. Ich nutze es um ein wenig rumzuspielen, aber wirklich produktiv habe ich es noch nie benutzt. Ich mag das Rolling Release, aber mittlerweile nervt mich, dass viele große Pakete überall reingezogen werden. Mesa braucht LLVM, Vulkan brauch clang und Polkit (gut mittlerweile nicht mehr) und Gnome/Cinnamon ziehen Spidermonkey rein. Spidermonkey braucht wiederum Rust. Da glüht die CPU dann wieder einen Tag lang. Auch fand ich die Optimierung an die CPU Architektur sehr interessant. Vor kurzen habe ich aber festgestellt, dass mein Laptop idle heißer läuft, und damit mehr kracht macht, als unter Windows oder Linux Mint. Ich versuche gerade noch rauszukriegen warum, werde aber vermutlich langfristig auf Mint umsteigen. Windows 10 ist einfach eine Seuche.

In der Familie habe ich den Rechner von Windows XP auf Linux Mint umgestellt. Es läuft alles out of the box, sieht gut aus und Sicherheitsupdates sind in ein paar Minuten installiert. Was nervt ist, dass man für richtige Updates immer zwei Jahre warten muss bis die neue Mint Version kommt. Momentan wirft Grub mit Fehlern um sich (bootet aber trotzdem), das ist wohl eine Regression, die im nächsten LTS behoben sein sollte. Was auch nervt ist, dass viel Software nur als Flatpak verfügbar ist. Da installiert man sich dann ein paralleles System auf der Festplatte, wozu?