this post was submitted on 17 Jul 2023
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[–] [email protected] 14 points 1 year ago (1 children)

Ich denke es ist falsch die Begründung da auch nur im Ansatz bei der LGBTQIA+ Gemeinde zu sehen. Die Antwort ist leider sehr viel einfachen. Viele Menschen wollen Bösewichte, denen sie irgendwie die Schuld an ihren Miseren (ob nun nur empfunden oder tatsächlich vorhanden) geben können. Das ist ja auch je nach Situation gar nicht so falsch. Das erstmal völlig wertungsfrei, immerhin gibt es Situation in denen Schuld objektiv vorliegt.

Dummerweise wurde diese Neigung der Menschen recht früh von politischen Akteuren erkannt, die das ausgenutzt haben. Diese präsentieren dann einfache Feindbilder und Sündenböcke, um die Menschen auf ihre Seite zu ziehen, ohne tatsächlich an ihren Problemen arbeiten zu müssen. Diese Sündenböcke erlauben es zudem denjenigen, die sich darauf einlassen, notwendige Veränderungen bei sich selbst zu ignorieren ohne sich deshalb schuldig fühlen zu müssen. Es ist bequemer, es fühlt sich gerecht an und man kann sich zumindest im eigenen Selbstverständnis als der "Gute" inszenieren.

Da ist es ehrlich gesagt völlig egal, was die LGBTQIA+ Gemeinde macht. Sie ist für solche Leute der perfekte Sündenbock und ob nun einzelne Aussagen von Mitgliedern als aggressiv verstanden werden könnten oder nicht, ändert daran nichts.

[–] [email protected] 3 points 1 year ago

Ich habe keine "Begründung" beschrieben, nur den von mir beobachteten Effekt, dass bei solchen "Konflikten" (ist ja eigentlich keiner, es gibt die, die LGBTIQ-Menschen als Menschen sehen, und die, die sich irren) zunehmend nur noch schwarz und weiß existieren können und dass auch die Gruppe, die moralisch im Recht ist, diese Spaltung vorantreibt. Wenn ich in einer hauptsächlich grauen Welt alles in schwarz und weiß trenne (die Gründe hierfür habe ich nicht angerissen), dann obliegt mir, wie viel "grau" jemand haben darf, um noch bei "Weiß" einsortiert zu werden. Ich beobachte, dass der grau-Stich, den ein Mensch haben darf, um als weiß zu gelten, stetig sinkt, der Trend also innerhalb der Community dahin geht, dass es nur noch lupenrein weiß (aktiver Vollunterstützer) oder eben schwarz ("Feind") gibt.
Dieser Prozess ist verständlich, schadet am Ende den Angegriffenen aber mehr, als den Aggressoren.

Dass das nicht die Schuld der LGBTQIA Community ist, zweifle ich überhaupt nicht an, ist es nicht.