it_depends_man

joined 7 months ago
[–] it_depends_man 6 points 2 days ago (1 children)

Die Gewerkschaft wäre z.b. die Stelle die für dich Druck ausüben kann, wann der Arbeitgeber überhaupt verlangen kann das du arbeitest oder wie man das festhält.

Hast du sonst keine Interessen? Gehalt? Sonstige "Boni"? Es gibt schon Dinge die eine Gewerkschaft aushandeln kann.

Was ich nicht weiß, ist, ob die Gewerkschaft der du beitreten kannst und die dich vertreten würde, auch tatsächlich aktiv ist und ein interesse hat das zu tun.

Ich würde zum Beispiel von der IGB Metal erwarten das sie über die Sorgen und Probleme von "normalen" Arbeitern, Handwerkern u.ä. mehr Bescheid weiß und sich mehr für sie einsetzt, als für das EDV Team oder die Mitarbeiter der Personalabteilung..

Das lässt sich dann aber auch nicht ändern.

(Bei zwölf Mitarbeitern wäre das weitgehend witzlos.)

Kann wirklich drauf ankommen. Wenn es nichts zu bereden gibt, passen alle in einen Raum und das "Meeting" zwischen Betriebsrat und Firmenleitung dauert 5 Minuten.

[–] it_depends_man 4 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago)

In a sense yes. Once a company has captured the entire (global) economy, including banking, it would control who to give credit to, who to employ, what to pay them, what their own products are priced.

They could at most reap as "profit" what they give out in credit and payment.

There may be sub-limits for capturing entire industries.

[–] it_depends_man 5 points 3 weeks ago

Jain, sinngemäß stimmt es. Der Bericht ist aber öffentlich.

Was drin steht ist die "Falschakzeptanzrate". Also

Beispiel: Innerhalb einer Stunde werden drei Personen durch das Gesichtserkennungssystem falsch erkannt, wobei insgesamt 1.000 Personen detektiert wurden, die nicht in der Referenzdatenbank erfasst sind: Die FAR beträgt - bezogen auf diese Stunde - 0,3%

Im Ergebnis lieferten die Gesichtserkennungssysteme im Teilprojekt 1 "Biometrische Gesichtserkennung" in der 1. Testphase im interkonnektierenden Betriebsmodus eine Trefferrate von mindestens 76,7 % und maximal 94,4 %. Dabei lag die Fehlerra- te lediglich bei 0,67 %. In der Testphase 2 lieferten die Gesichtserkennungssysteme im gleichen Betriebsmodus eine Trefferrate von mindestens 80% und maximal 98,1% bei einer vergleichsweise geringeren Falschakzeptanzrate von 0,34%.

https://www.bundespolizei.de/Web/DE/04Aktuelles/01Meldungen/2018/10/181011_abschlussbericht_gesichtserkennung.html

[–] it_depends_man 1 points 1 month ago* (last edited 1 month ago) (1 children)

Einfache Informationen ohne das bespielen von irgendwelchen Narrativen.

Nein, der Faktencheck findet genau innerhalb des Narrativs statt, das sich arbeiten lohnt.

Die ganze Bewegung von Faktenchecks ist ein einziges "wir haben gesehen das XYZ etwas gesagt hat und hier sind Zahlen, deswegen ist XYZ doof und schlecht und 'Das System Funktioniert' ".

Es findet NUR in Reaktion auf die spezifischen Aussagen von Politikern in Talk Shows und Social Media statt.

Es ist eben nicht so das die Tagesschau als Routine vergleicht was Arbeiten und was Sozialhilfen "einbringen".

[–] it_depends_man 1 points 1 month ago (3 children)

Das Problem beim Faktencheck ist also nicht, dass er etwas falsch darstellt. Er macht lediglich deutlich, wie hier Geringverdiener gegen Bürgergeldempfänger ausgespielt werden. Leider scheint das bei manchen zu funktionieren und das Wissen, dass andere deutlich weniger haben lenkt genug davon ab, die eigene präkere Lage einfach hinzunehmen.

Naja, meiner Meinung nach macht er das eben nicht deutlich, wie Geringverdiener gegen Bügergeldempfänger ausgespielt werden.

Das allgemeine Bild ist ja das es

  • Arbeit gibt
  • wer nicht arbeitet ist zu dumm, zu faul, oder sonstwie defekt
  • deswegen selbst Schuld
  • deswegen muss die Gesellschaft nichts tun oder zahlen
  • mit Arbeit ist es besser als ohne, also sollen die Leute sich nicht so haben und arbeiten gehen.

Faktisch sind die Zahlen korrekt, aber das ist nicht das Problem bei der Argumentation.

Der Artikel geht auf das politische hin und her eben nicht ein, sondern präsentiert das Ergebnis und unterstützt damit wer diese Argumentation propagiert.

Aber das geschieht nicht in denen man Sozialleistungen verteufelt sondern eher indem diese unnötig werden. Dafür ist es allerdings sinvoller Arbeitende über das Lebensminimum zu bringen statt andere darunter zu drängen, nur um eine Illusion zu erschaffen.

Das ist vollkommen richtig und sollte getan werden.

[–] it_depends_man -2 points 1 month ago

Ok, hätte ich konkretisieren sollen: mich nervt das Leute sich hinstellen, diese Art Faktencheck machen und dann so tun als hätten sie irgendwas geklärt oder die Situation verbessert.

Die Existenz eines solchen Artikels ist das Problem, weil es Leute dazu verleitet zu sagen das "genau genommen bringt dir Arbeiten mehr. Hat die Tageschau einen Artikel gemacht, guck mal". und dann ihr Gehirn ausschalten und so tun als wäre das Thema damit erledigt was es nicht ist, weil die Leute denen man QED sagt, dann erst richtig wütend werden. So funktioniert QED nämlich nicht.

Keine Aktion ist unpolitisch. Wenn ich Objektivität fordere, mache ich das weil ich Objektivität für produktiv und sinnvoll halte. Wenn ich rationales Verhalten haben will, will ich das weil ich meine das es aktiv meine Probleme besser lösen würde, als das was wir sonst machen. Wenn hier jemand einen Artikel schreibt, ist das NICHT OBJEKTIV. Es werden Zahlen vergleichen, es steht ein Name dran und am Ende kommt eine Aussage dabei heraus. Diese Aussage ist subjektiv vom Autor, subjektiv vom Leser aufgenommen. Und sie stützt oder dementiert eine Regierungsposition.

Und solange wir die Einstellung von "ist doch alles ok", "geh doch arbeiten", "arbeiten lohnt sich doch voll", beibehalten, wird sich am Arbeitsmarkt nichts ändern. Und an den Wahlergebnissen der AfD auch nicht.

Das ist was mich am meisten nervt. Es ist verdeckte Regierungsunterstützung bei einem wichtigen Thema, das nicht voran kommen wird weil Leute solche Artikel schreiben.

[–] it_depends_man 0 points 1 month ago (15 children)

Faktenchecks wie diese nerven mich.

10% Verbesserung der Situation für 40std. Arbeit in der Woche sind nichts.

mAn mUsS nUr diE SoZialHilFe bEanSprUchEn.

Geil. Und wer macht das für einen? Wieviel Aufwand ist das? Wird die dann auch tatsächlich geleistet oder ist das wieder so ein "och nö, die lernen wir prinzipiell ab, muss man sich dann einklagen" Ding wie man manchmal Geschichten von der "Agentur für Arbeit" hört? Ist der Kram digital machbar? Ach was frag ich eigentlich, sicher nicht...

Wenn das die Arbeit ist die sich lohnen soll, verstehe ich wer es nicht macht.

[–] it_depends_man 5 points 1 month ago* (last edited 1 month ago)

Das mit der Rationalität?

Ja absolut.

Es ist leider Ideologie auf der wir den Rest der Gesellschaft und des Staats aufbauen. Das die nicht universell akzeptiert und natürlich vorhanden ist, ist was gerade in den US dazu geführt hat das Trump als "rational schlechtere Wahl" trotzdem gewonnen hat und auch hier zu Hause für einige Verwirrung sorgt, weil "rationale Politiker" die Rationalität mit in ihre Erwartung wie das Volk reagiert einbeziehen und dann total geschockt sind wenn "das Volk" gar nicht so weit denkt und das tut was kurzfristig Sinn ergibt.

Das wäre auch meine Kritik an den Grünen und der SPD, die halten was sie tun für einen guten Kompromiss und denken mit dem Mindestlohn, der sozialen Sicherheit, etc.. kommen wir gut durch, aber "man" würde nie mutwillig die Demokratie sabotieren und AfD wählen, weil der Kompromiss attraktiver ist als was die AfD bietet, egal wie schlecht der Kompromiss ist.

Wenn es mehrheitlich und längerfristig mit der Rationalität nicht funktioniert, müssen wir leider wieder zurück ins Mittelalter, Burgen bauen und Tauschhandel machen. Es sei denn wir erhalten die nudelhafte Erlösung und können uns laben an Spaghetti für immerdar, fänd ich auch ok.

[–] it_depends_man 23 points 1 month ago* (last edited 1 month ago) (2 children)

Unironisch und ursächlich, ist das Problem das eine Weltanschaung nicht richtig oder rational sein muss.

Wenn ich an das fliegende Spaghetti Monster glaube und danach den Ernährungsplan der Republik umstelle, alle Nahrungsmittel außer Spaghetti und Tomatensoße verbiete, sollte man man mich fragen was zum Henker ich da tue.

Die Erklärung "Es ist halt meine Religion / Weltanschauung" sollte dabei kein funktionierendes Argument sein und es sollte niemand (z.b. solche mit Glutenunverträglichkeit oder Tomatenallergie) unnötig zu leiden haben, weil ich auf meiner Ideologie bestehe.

Je nachdem wie weit meine Ideologie verbreitet ist, z.b. in den verschiedenen Gewalten gleichzeitig, ist es vorstellbar das die Korrekturprozesse der Demokratie nicht richtig funktionieren, weil an allen Stellen Leute sitzen die entsprechende Korrekturen verhindern. Wegen der Ideologie.

Was wir brauchen (und die Erkenntnis gibt es seit der Aufklärung) ist ein rationaler Umgang, der zwar Raum für Religion und manche Wertvorstellung lässt, aber bei dem wir uns am Ende darauf einigen können das wir gemeinsame Probleme haben, die wir gemeinsam lösen und das macht man am besten indem man nicht verbohrt die Realität nur durch die Interpretation der Ideologie sieht, sondern so wie sie ist.

Was natürlich schwer bis unmöglich ist, weil wir uns unserer eigenen Vorurteile und Prägungen nicht immer entziehen können.

Aber man sollte es versuchen.


Das ändert aber nichts daran das die die "Ideologie" als Kampfbegriff benutzen, sich selbst gegenüber extra blind sind und sich gerne als rationale Lichtgestalten darstellen, die alles objektiv richtig beurteilen. Was praktisch nie stimmt.


Ähh ich meine natürlich, es ist Mittwoch, meine Kerle.

[–] it_depends_man 3 points 1 month ago

Humor is difficult.

It's tough when it's actually a bad joke or they are telling it badly, but they find it funny.

If it's a genuinely funny situation / retelling, both of you laughing about the same thing and also about how the person in question is struggling to breathe because they have to laugh so much, that's funny.

But it really really really depends.

[–] it_depends_man 4 points 1 month ago

Allerdings sind die alten Arbeitnehmer halt die teuersten,

Man braucht die Alten ja auch nicht als Arbeitnehmer, sondern als Druckmittel bei der Gehaltsverhandlung mit den Jungen.

Erst die Konkurrenz drückt die Löhne.

[–] it_depends_man 17 points 1 month ago (3 children)

Die Forderung finde ich nutzlos.

Es ist weiterhin nicht transparent genug warum der Arbeitsmarkt so handelt wie er handelt. Eine schlechte bzw. schwierige Wirtschaftssituation auf eine Personengruppe abzuladen mit den Worten "lol, nicht mein Problem, such dir halt einen Job" ist unfair, egal ob die Zielgruppe jung und nicht ausgebildet ist, oder alt und altersdiskriminiert wird.

Was ich sehen will ist die Einsicht von den aktuellen Profiteuren von der Situation das Forderungen, Profite, etc. runter müssen, um die Preise zu senken, um dauerhaft Profite zu sichern, anstatt das es auf einmal umschlägt und politisch instabil wird.

Was ich sehen will ist die Einsicht derer aktuell Rente erhaltenden, das das Geld einfach nicht da ist, und die Situation auch ihre Schuld ist und sie jetzt halt weniger Rente kriegen.

Leute die nicht mehr können weiterhin ins Hamsterrad zu zwingen bringt gar nichts. Sie dazu zwingen zu wollen, wenn das Hamsterrad eigentlich schon besetzt ist, bringt noch weniger.

Aber selbstverständlich wird nichts davon passieren.

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submitted 3 months ago* (last edited 3 months ago) by it_depends_man to c/[email protected]
 

Finde ich leider wieder symptomatisch.

Es ist außerordentlich schwierig an die eigentlichen Texte und Stellungnahmen und Positionen zu kommen, weil die Zeitungen sie nicht weitergeben, die Diskussionen oft hinter verschlossenen Türen stattfinden.

Die Vorschläge und Forderungen decken das ganze Feld ab, mehr Strafen, Waffengesetze, Änderungen im Grundgesetz, Änderungen im Umgang mit Asyl, Änderungen vom Umgang der Bundesländern untereinander.

Aber ich vermisse den tatsächlichen Bezug auf reale Probleme und reale Umstände. Ich glaube zum Beispiel nicht das selbst wenn es ein "Messerverbot" geben würde, das dann tatsächlich die Polizei überall Taschenkontrollen machen würde.

Selbst wenn die Forderung sinnvoll wäre, wäre sie nicht umsetzbar, ohne massive Veränderungen in der Finanzierung, dem Verhalten, der Personalpolitik etc..

Es ist nicht klar ob die Forderungen wenn man sie tatsächlich ausformuliert zu unseren Werten passt.

Es ist nicht klar, ob einige Konsequenzen der Forderung nicht sowieso schon die Probleme gelöst hätten. Und es ist unklar, weil nicht so richtig ehrlich mit den Daten und Fakten umgegangen wird wie es notwendig wäre.

Es ist ja sowieso eigentlich ständig Wahlkampf, aber ich finde diese Schwäche in der Argumentation wirklich besorgniserregend.

Es kann doch nicht sein, das wir bei jeglichem Thema ohne jede Bodenhaftung einfach irgendwas fordern, irgendwas tun und uns dann wundern wenn der bunte Mix an kontextlos getroffenen Entscheidungen nicht funktioniert?


Wie seht ihr das?

Habt ihr "gute" Quellen wo tatsächlich mal was drin steht wie machbar oder sinnvoll eine der Aktionen wäre?

Meinungen? Eindeutige, klar bessere Vorschläge die der Rest der Republik irgendwie nicht wahrnimmt?


Eigentlich ist es ein Rant über die niedrige Qualität der Diskussion "die man so sieht".

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