this post was submitted on 12 Sep 2024
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Netzkultur / Netzpolitik

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all 19 comments
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[–] [email protected] 8 points 1 month ago (2 children)

Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main hatte die von ihr initiierte großflächige Überwachung als "IP-Catching" bezeichnet, so der Fachbegriff.

Ich würde als Fachbegriff noch Machtmissbrauch einwerfen wollen.

Das zuständige Amtsgericht folgte dem Antrag der Generalstaatsanwaltschaft mit der Begründung: Auch wenn es eine "unvermeidbare Drittbetroffenheit" unschuldiger o2-Kunden gäbe, sei die Maßnahme aufgrund der Schwere der Straftaten noch verhältnismäßig.

Ahja, das sagt die Staatsanwaltschaft einfach so und gut ist? Bananenrepublik, echt mal.

[–] [email protected] 4 points 1 month ago (1 children)

Ja, die Staatsanwaltchaft hat die breitflächige Betroffenheit von O2-Kunden akzeptiert, um eine massive Kinderfickerplattform hopps zu nehmen. Hier geht es nicht um die faule Ausrede "aber die Kinder!", sondern um relevante Ermittlungsarbeit über den sehr überschaubaren Zeitrahmen von drei Tagen.

Prioritäten.

[–] [email protected] 4 points 1 month ago (1 children)

Gründe finden sich immer.

[–] [email protected] -4 points 1 month ago (1 children)

Alles klar. Bitte die Kinderfickerplattform wieder online stellen und ihren Betreiber auf freien Fuß, drei Tage nach ihm unter den O2-Kunden zu suchen ist mit einem zivilisierten Rechtsstaat nicht zu vereinen. Schönen Tag noch.

[–] [email protected] 10 points 1 month ago

Könntest du die Polemik bitte noch etwas mehr hervorheben? Ich habe Angst, dass die sonst eventuell überlesen wird.

[–] [email protected] 1 points 1 month ago

und gut ist?

Wieso schließt du so da drauf? Wem legst du das so in den Mund?

Eine Bestandsaufnahme kann halt nur den Stand beschreiben. Das publizieren ist aber erst der Beginn.

[–] [email protected] 7 points 1 month ago (1 children)

Weil der Verdächtige durch die Überwachung nach wenigen Tagen enttarnt war, beendete Telefónica die Maßnahme wieder. [...] Daten unverdächtiger Personen wurden demnach im Zuge der Analyse umgehend gelöscht und nicht an Strafverfolgungsbehörden übermittelt.

Zumindest war es durchaus begrenzt.

[–] [email protected] 7 points 1 month ago

Mit solcher Art von Überwachung gehe ich tatsächlich konform: Anlassbezogen, mit Beweisen begründet, zeitlich und räumlich (hinreichend) begrenzt und die Daten aller, die letztlich nicht betroffen waren, wurden umgehend vernichtet.

[–] [email protected] 2 points 1 month ago* (last edited 1 month ago) (1 children)

Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main hatte die von ihr initiierte großflächige Überwachung als "IP-Catching" bezeichnet, so der Fachbegriff. Für die Maßnahme gibt es keine explizite Rechtsgrundlage.

Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das BKA wollten sich auf Anfrage nicht zu den Details des Vorgangs äußern.

Alter.

Mir ist aber nicht ganz klar wie dieses Vorgehen genau funktionieren soll. Bei "Boystown" handelt es sich mit Sicherheit um eine Onionsite, also eine Webseite, die nur über das Tor-Netzwerk erreichbar ist. Wie kann man da herausfinden, dass der Admin ~~Vodafone~~ O2-Kunde ist und woher sollen die Behörden wissen, zu welchem Server man Verbindungen überwachen soll?
Aus technischer Sicht ergibt das für mich keinen Sinn.

[–] [email protected] 2 points 1 month ago (1 children)

Ich denke durch die Überwachung von kompromitierten exitpoints. Der pedodrecksack war sich verm. seiner Sache sicher (oder sein IT-wissen war auf Nutzer-level) und nutze ausser Tor keine weiteren Sicherheitsmaßnahmen.

Ansonsten machts wirklich nicht viel Sinn

[–] [email protected] 1 points 1 month ago (1 children)

Das Überwachen von Exit-Nodes macht im Kontext von Onion-Sites leider gar keinen Sinn.

[–] [email protected] 1 points 1 month ago (1 children)

Why? Die wissen zwar nicht wer du bist aber WAS du sendest. Ansonsten: bessere idee?

[–] [email protected] 2 points 1 month ago* (last edited 1 month ago)

Exit-Nodes spielen nur eine Rolle, wenn man das Tor-Netzwerk verlässt. Sie fungieren dann als Proxy zwischen letztem Tor-Hop und Clearnet-Ziel.
Hier handelt es sich vermutlich um eine Onion-Site (.onion), welche nicht über einen solchen Proxy aufgerufen wird. Onion-Sites können per Definition nicht wissen, wer ihre Nutzer sind und ihre Nutzer nicht, wer/wo der Betreiber (vorausgesetzt die drei Hops dazwischen werden nicht von der gleichen Entität kontrolliert/überwacht).