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[–] [email protected] 11 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (4 children)

Ich hab per se nichts gegen Gendern, das ist jedem und jeder selbst überlassen. Aber ich habe das Gefühl, dass gerade das Gendern in der Sprache das Geschlechtliche ständig hervorhebt und betont. Ist das das Ziel? Z.B. bei „Ärzt*innen“ ist das *innen länger als der Wortstamm. Bei „Ärzten“ denke ich praktisch ausschließlich an die Gruppe der Menschen, die den Beruf Arzt erlernt hat. Wenn ich Ärzt *innen lese, tritt die eigentliche Wortbedeutung fast schon in den Hintergrund und ich komme nicht umhin, explizit an die Geschlechtlichkeit von Ärztinnen und Ärzten zu denken. Ist das nicht das Gegenteil von dem was erreicht werden soll? Sollte es nicht egal sein, welches Geschlecht andere Menschen haben?

[–] [email protected] 2 points 1 year ago (2 children)

Ist das das Ziel?

Teilweise, ja. Studien zeigen ja auch, dass das generische generische Maskulinum zu sexistischer Voreingenommenheit führt. Das Gendern soll daher die Vielfältigkeit der Menschen hervorheben und normalisieren, da Sprache ein essentieller Teil der Kultur ist.

In vielen Fällen sollst und kannst du sowieso nach geschlechtsneutralen Ausdrücken greifen.

https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Geschlechtergerechter-Sprachgebrauch

[–] [email protected] 1 points 1 year ago (1 children)

Nein, tun sie nicht. Um eine adequate Studie zu dem Thema zu verfassen, bräuchtest du erstmal eine in keinster Weise voreingenommene Ausgangsgruppe. Also gibt es de facto keine seriösen Studien zu dem Thema.

Aber um es dir einfacher zu machen... denkst bei der Erwähnung einer Koryphäe oder Person voreingenommen an Frauen? Sollte man doch meinen bei Verwendung der generischen Femininums...

[–] [email protected] 1 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Experimentelle Untersuchungen und empirische Studien wären die passenderen Begriffe. Erstes Google-Ergebnis:

Im englischsprachigen Raum wurde der Frage nach der Interpretation des generischen Maskulinums schon ab Beginn der siebziger Jahre empirisch nachgegangen. Von den mittlerweile zahlreichen veröffentlichten Arbeiten sei hier exemplarisch auf Hamilton, Hunter und Stuart-Smith (1992), Hyde (1984), MacKay und Fulkerson (1979) sowie Moulton, Robinson und Elias (1978) verwiesen.

Zur Wirkung des generischen Maskulinums im Deutschen finden sich nur wenige empirische Arbeiten (Braun, Gottburgsen, Sczesny & Stahlberg, 1998; Irmen & Köhncke, 1996; Irmen & Kaczmarek, 2000; Scheele & Gauler, 1993)

Das war 2001, im Deutschen gibt es dazu noch (Josef Klein, 2004).

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