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Bis zum Jahr 2000 verließen im Saldo etwa 611 000 Personen den Osten in Richtung West­deutschland. In den folgenden zehn Jahren bis 2010 wanderten im Saldo noch rund 553 000 Menschen von Ost nach West.

Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Demografischer-Wandel/Aspekte/demografie-bevoelkerungsentwicklung-ost-west.html

Immer wenn vom Rechtsruck in Ostdeutschland gesprochen wird, geht mir dieser Gedanke um: Sind zu viele der weltoffenen Mitbürger gen Westen abgewandert?

Zu mir:

Ich bin selbst Teil dieser Auswanderer. Für mich ging es dabei allerdings weniger um wirtschaftliches Glück, als die Liebe und Abstand von meiner "lieben Familie". Und trotzdem fühle ich mich mitschuldig. Hätte ich einen Rostocker statt Badener kennen gelernt, würde ich dort dann gegen rechts kämpfen?!

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[–] woelkchen 48 points 8 months ago (23 children)

Sind die Ostauswanderer Mitschuld am Rechtsruck in Ostdeutschland?

Nein, die Nazi-Ossis sind ganz alleine für ihre Einstellung verantwortlich.

[–] [email protected] 19 points 8 months ago (20 children)

Sind sie das denn? Ist zB jemand, der in einem Nazi-Unfeld aufgewachsen ist und kaum ein anderes Weltbild vermittelt hat, genauso für seine Ansichten verantwortlich, wie jemand, der in einer offeneren Gesellschaft aufgewachsen und trotzdem diese Einstellungen entwickelt hat? Ist es Zufall, dass solche Ansichten in bestimmten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen eher gedeihen als in anderen?

Natürlich steckt da auch immer ein sehr großer Teil Eigenverantwortung mit drin, aber ich denke tatsächlich, dass man das auf beiden Seiten nicht verabsolutisieren und auch anerkennen sollte, dass das Problem z.T. auch eine strukturelle Komponente hat, die struktureller Lösungen bedarf.

Wäre ja auch irgendwie komisch wenn, Abwanderung mit eingerechnet, es sich nur ganz zufällig sich so begeben hätte, dass in bestimmten Gebieten sich große Anteile alle ganz unabhäbgig von einander und in kompletter Eigenverantwortung für eine Sichtweise entschieden hätten, in anderen aber nicht.

[–] woelkchen 9 points 8 months ago (13 children)

Sind sie das denn? Ist zB jemand, der in einem Nazi-Unfeld aufgewachsen ist und kaum ein anderes Weltbild vermittelt hat, genauso für seine Ansichten verantwortlich, wie jemand, der in einer offeneren Gesellschaft aufgewachsen und trotzdem diese Einstellungen entwickelt hat?

Die DDR existiert nicht mehr. Im Osten haben die Bürger dieselben Möglichkeiten auf Informationen zuzugreifen wie in Westdeutschland. Wenn die sich dazu entscheiden Wissenschaft abzulehnen und Schwurbellei über Ausländer, Impfungen usw. zu glauben, dann ist das deren eigene Verantwortung.

Warum sollen bei allem, was im Osten schief läuft, immer die anderen Schuld sein? Entweder sind die Ausländer Schuld, die bösen Wessis oder jetzt ganz neu die Ostauswanderer?

[–] [email protected] 1 points 8 months ago* (last edited 8 months ago)

Ich meine wirtschaftlich gesehen wird der Osten wie ein Deutschland Zweiter Klasse behandelt. Erst durch die Besetzung und Kontrolle der Sowjetunion wirtschaftlich abgehangen und dann wurden bei der Eingliederung zahlreiche Unternehmen und Immobilien über die Treuhand zum Westen verkauft. Zur Veranschaulichung: Nenn mir bitte ein DAX Unternehmen mit Hauptsitz im Osten.

Also hier würde ich sagen war die "gute" CDU mit Helmut Kohl nicht ganz unschuldig war. Die Wiedereingliederung ist wirtschaftlich nach hinten gegangen und es gibt heute noch Unternehmen die im Osten produzieren weil sie mit Lohn dumping davon kommen. Nicht zu vergessen das wenn du kein Grundstück Besitz dein Vermieter in über 3 von 5 Fällen kein ostdeutscher ist bzw. ostdeutsches Unternehmen.

Natürlich es ist totaler Unsinn dann die Schuld bei den Ausländern und anderen zu suchen, aber scheinbar einfacher als sich selbst an die Nase zu greifen und sich nach einer Partei umzusehen die tatsächlich der Bürgerlichen Mitte helfen will. Da werden lieber die populistischen Aussagen 1:1 geglaubt. Und alle die das Gegenteil behaupten werden angezweifelt.

Zumal ist mir aufgefallen das viele meiner ehemaligen Mitschüler die nicht abgereist sind, oft ihren Unternehmen treu geblieben sind, obwohl sich das Gehalt nur wenig gebessert hat. Es wird immer über den Chef gemeckert aber man hat Angst sich woanders zu bewerben oder einfach ne Gehaltsverhandlung zu führen. Scheinbar ist es einfacher in Gruppen auf rechte Demos zu gehen als sich allein in einem Raum mit den Chef zu befinden.

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