Berlin

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In der Security des KitKat arbeiten Personen mit Verbindungen in die rechte Szene. Die Liste von Verfehlungen und Beschwerden ist lang.

Die Tür des KitKat steht nicht allen offen. Der sexpositive Club in der Köpenicker Straße in Mitte sortiert am Einlass seine Gäste aus wie alle bekannten Technoclubs Berlins.

Doch ausgerechnet im KitKat kann es der so diversen wie internationalen Szene der Stadt und ihren Be­su­che­r:in­nen passieren, auf Türsteher zu treffen, die dem rechtsextremen Hooliganmilieu angehören.

Laut einem vor Weihnachten veröffentlichten ausführlichen Bericht der antifaschistischen Rechercheplattform Exif-Recherche über das Berliner Netzwerk des rechtsextremen Kampfsportevents „Kampf der Nibelungen“ (KdN) – Europas größter neonazistischer Kampfsportveranstaltung – entstammen mindestens drei der Türsteher des KitKat diesem Milieu. Es ist eine Szene aus Hooligans, Kampfsportlern, Rockern und Kriminellen.

Die Recherche: https://exif-recherche.org/?p=11707 (Respekt an die Leute, die das ehrenamtlich erarbeitet haben)

Ausführlich geht der Artikel dabei auf Maik P. ein, dem, wie es heißt, „Dreh- und Angelpunkt der aktiven Hooliganszene des BFC Dynamo“.

Er soll schon lange der Hoolszene des Berliner Viertligisten angehören, die schon seit Ost-, besonders aber der Nachwendezeit zu den schlagkräftigsten des Landes zählt – und keinen Hehl aus ihrer rechten Gesinnung macht.

P. soll ein Kampfsporttraining in einem Gym leiten, das seine Räume im Erdgeschoss eines Clubhauses der Hells Angels in Biesdorf hat.

Dort trainiere er zusammen mit den „Kernpersonen“ des „Kampfs der Nibelungen“. Ein Foto zeigt ihn mit Alexander Deptolla, einem Dortmunder Nazikader, der als Hauptverantwortlicher des Kampfsportevents gilt, ein anderes im T-Shirt der Neonazi-Marke Label 23.

Auf einem weiteren Foto ist P. zusammen mit Mark F. zu sehen, beide in T-Shirts mit dem Aufdruck „KKC-Korps“ – KKC steht für KitKat Club.

F. wird als Teil des rechten Hooligan- und Rockermilieus beschrieben, der zusammen mit P. und Mitgliedern des KdN-Teams ebenfalls in dem Biesdorfer Studio trainiere und entsprechende freundschaftliche Verbindungen pflege.

Als weiterer Türsteher des KitKat wird der Kampfsportler Robert M. benannt. Auch er soll Kontakte in diese Kreise pflegen. Ein Bild zeigt ihn in einer Jogginghose der bei Neonazis beliebten Modemarke „Thor Steinar“.

Aus einer Antwort der KitKat-Betreiberin Kirsten Krüger auf eine Anfrage der taz geht hervor, dass Mark F. als Security-Unternehmer für sie arbeitet und dieser selbst Mitarbeiter beschäftigt.

Über F. könne sie sagen, dass er „bis vor knapp 20 Jahren in der Hooliganszene Berlins aktiv“ gewesen sei. Zu seinen heutigen Umtrieben sagt Krüger nichts.

Interessant.

Zu Robert M. teilt sie mit, dass dieser in seinem Gym „nicht nur Boxen, sondern auch Selbstverteidigung für Menschen verschiedener sexueller Orientierung“ anbiete.

Hä? Klar. Wie soll er auch erkennen, ob jemand hetero ist? Natürlich sind da dann auch Leute mit unterschiedlichen Sexualitäten unter den Teilnehmern.

Im KitKat habe er nur aushilfsweise gearbeitet. Krüger schreibt: „Soweit ich das weiß und beurteilen kann, gab es weder bei Herrn F. noch Herrn M. je politische Ambitionen.“

Wer kennt sie nicht? Die unpolitischen Neonazis.

Maik P. kenne sie persönlich nicht, dieser sei lediglich „4- bis 5-mal kurzfristig eingesprungen“. Krüger schreibt, P.s private Verbindungen seien ihr „nicht bekannt“.

Sie betont, dass ihre Mitarbeiter ganz verschiedene Hintergründe hätten, und teilt mit: „Ganz grundsätzlich haben wir kein Interesse an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit extremen Positionen. Das widerspricht unserer Philosophie.“

Konsequenzen für ihre Türpolitik aber kündigte sie nicht an.

Da scheinen diese Werte aber ganz weit oben auf der Prioritätenliste zu stehen.

Für Szene-Insider kommt die Recherche über rechte Türsteher im KitKat nicht überraschend. Laut Maximilian B. von der Initiative Geradedenken, die sich mit rechten und verschwörungsideologischen Strukturen auch in der Clubszene beschäftigt, habe man „schon viel Negatives über die Security gehört“.

Die Recherche sei „glaubwürdig“. B. spricht von einem „Haufen breit gebauter, kurzhaariger Männer“, von Kleidung mit „altdeutscher Schrift und mit Deutschland-Aufnähern“.

Wie passt das denn mit einem Techno-Club zusammen?

Er selbst habe „sexistisches Verhalten“ an der Tür erlebt. Demnach habe ein Türsteher über einen Gast nach dessen Eintritt gesagt: „Die würde ich auch gern mal nach hinten ziehen und mir von ihr einen blasen lassen.“

Für Menschen, die im Club rassistische oder sexistische Übergriffe erleben, könne es „schwierig sein, sich an die Türsteher zu wenden“.

Das passe nicht zu einem „offenen, bunten und toleranten Feierleben“, für das die Berliner Clubkultur stehe. Generell gelte: „Menschen aus rechten Strukturen haben an der Tür nichts verloren.“

Dem Kitkat bescheinigt B.: „Für einen international bekannten Kinky-Club ist es erschreckend, wie wenig sie sich um die Themen Übergriffigkeit und rechtes Gedankengut kümmern.“

Eine eigene Awareness-Struktur neben der Security hat das KitKat nicht. Diese gibt es nur bei wenigen Fremdveranstaltungen.

„Awareness-Strukturen“ sind z.B. Teams, die eine Anlaufstelle bei z.B. sexuellen Übergriffen bieten.

Den Betreibern wirft B. vor, sich in der Vergangenheit zu ähnlichen Vorfällen nicht klar geäußert zu haben.

Ein Insider, der anonym bleiben möchte, sagt der taz, es handele sich um „eine der anstrengendsten Türsituationen“. Auffällig sei insbesondere sexistisches und queerfeindliches Verhalten der Türsteher.

Das könnte für einen Club mit großem LGBT+ Publikum problematisch werden.

Diese agierten „täterschützend“ und „zweifeln Schilderungen von betroffenen Personen stark an“. Viele queere BiPoc-Personen „fühlen sich an dem Ort nicht mehr sicher“ und würden das KitKat meiden, Der Betreiberin Krüger bescheinigt sie, sie würde „Vorwürfe aussitzen, statt sich damit auseinanderzusetzen“. Auch würde sie „völlig hinter den Türstehern stehen“.

Begriffserklärung: BiPoc = „Black, indigenous People of color“, wurde aus den USA übernommen.

Für breite Kritik hatte der Besuch von Rammstein-Sänger Till Lindemann im KitKat im vergangenen Juli gesorgt. Wie es hieß, sei dieser nach einer Umarmung mit einem Türsteher ohne Taschenkontrolle in den Club gelangt.

Gegen Lindemann waren zuvor breite Vorwürfe wegen sexualisierter Übergriffe erhoben worden, die der Sänger bestreitet.

Das Kollektiv Geradedenken schrieb damals: „Indem Till Lindemann trotz der aktuellen Vorwürfe im KitKat feiern konnte, hat der Club gezeigt, dass dort Betroffenen sexualisierter Gewalt kein Glauben geschenkt wird.“

Vergangenen Oktober waren im Online-Magazin Resident Advisor Vorwürfe von mehreren Par­ty­be­su­che­r:in­nen aufgrund sexueller Übergriffe erhoben worden.

Laut der Promoterin DJ Maze habe bei einer Veranstaltung der Partyreihe Symbiotika ein nackter Mann von hinten ihre Hüften gegriffen und sie mehrfach gestoßen. Diesen Vorfall habe sie nicht gemeldet.

Ein weiterer Künstler berichtete dem Magazin, bei einer Party des Kollektivs Gegen begrapscht worden zu sein.

Den Türstehern wollte er den Vorfall jedoch nicht melden: „Wenn Leute versuchen, ihnen etwas zu melden, werden sie oft rausgeschmissen“, so die Aussage.

Dies sei bei Gegen-Partys in anderen Clubs anders, dagegen sei übergriffiges Verhalten „Teil der KitKat-Kultur“.

2022 hatte ein geplanter Auftritt des Coronaleugners und Dauerdemonstranten „Captain Future“ alias Michael Bründel für Aufsehen gesorgt.

Bründel, der mit Neonazis oder Holocaustleugnern kooperiert, sollte als DJ bei der Mystic-Rose-Party auflegen und war erst kurz zuvor vom externen Veranstalter ausgeladen worden.

Club-Betreiberin Krüger hatte Bründel auf Facebook als „durchaus unterhaltsam“ bezeichnet.

Im P.S. verteidigte sie ihn: „Und Michael Bründel ist nicht rechts. Er würde keinen Schwarzen im Wald liegen lassen. Andere schon.“

Das ist die schlechteste Begründung, warum jemand nicht rassistisch sein kann, die ich je gehört habe.

Nazi-Türsteher, mindestens rechtsoffene Besitzer, sexuelle Übergriffe, Verschwörungsgläubige, Sexismus. Klingt nach einem tollen Ort.

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Ankündigung des Veranstalters:

Friedrichshainer aufgepasst!
Unsere erste Kidical Mass in diesem Jahr startet als After School Fahrrad Demo in genau EINER Woche.
Los geht's am Dienstag, den 16.01. um 
15:30 Uhr Zille-Schule ( Friedrichshain )
15:35 Uhr Modersohn-Schule
15:45 Uhr Jane-Goodall-Schule
15:50 Uhr Schule am Traveplatz und dann fahren wir noch eine 2. Runde ab 16 Uhr von der Zille-Schule.
Mit Lichtern und Trillerpfeifen suchen wir nach guten Radwegen im Kiez!
Spoiler Alert: Es gibt nur einen 😢

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»Alerta, Alerta, Antifascista!« ertönt es am Samstagnachmittag vom Cecilienplatz am U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord. Rund 100 Personen haben sich auf dem Platz inmitten der Hochhaussiedlung in Marzahn-Hellersdorf versammelt, um gegen Rassismus zu demonstrieren. Sie wollen bei den Anwohnenden im Kiez das Bewusstsein für die vorhandenen rechten Strukturen und den Faschismus schaffen.

Die rechten Strukturen machen sich sogleich bemerkbar. Nicht einmal zehn Minuten nach Kundgebungsbeginn schleichen sich drei Nazis heran, unter ihnen die kiezbekannten Nazi-Aktivisten Erik S. und Larsen A.

Sie stellen sich in gewaltbereiter Pose etwa 50 Meter entfernt von den Demonstrant*innen auf, einer von ihnen filmt und fotografiert die Kundgebung ab.

Ein paar Antifaschist*innen schirmen daraufhin die Veranstaltung mit Bannern und Regenschirmen ab, sie rufen Slogans in Richtung der rechten Provokateure.

Es dauert noch einmal zehn Minuten, bis Polizist*innen kommen und den Störern einen Platzverweis erteilen.

Ein unheimlicher, aber kaum überraschender Zwischenfall: Rassistische Aufkleber, Schmierereien oder Übergriffe sind in Marzahn-Hellersdorf keine Seltenheit.

Die Chronik des Berliner Registers zählt allein für den vergangenen November über 15 Vorfälle – darunter auch eine Morddrohung an einem Bahnhof der U5.

Auffällig viele rechte Sticker wurden entlang der U-Bahnlinie zwischen Wuhletal und Hönow gefunden. Im Jahresvergleich zeigt sich eine steigende Tendenz: 2020 wurden in Marzahn-Hellersdorf 252 rassistisch motivierte Vorfälle gemeldet, 2021 waren es 240, 2022 gar 365.

Die mit Abstand am häufigsten verzeichneten Vorfälle stellen rechtsextreme Propagandadelikte dar. Darauf folgen Bedrohungen, Beleidigungen und Pöbeleien.

Einwohner*innen von Marzahn-Hellersdorf sehen sich regelmäßig mit der Präsenz rechter Strukturen in ihrem Bezirk konfrontiert.

Die 27-jährige Farzaneh, die seit 2019 in Kaulsdorf-Nord lebt, berichtet von Übergriffen gegen sie etwa alle ein bis zwei Monate.

Sie hat afghanische Wurzeln und trägt Kopftuch. Gegenüber »nd« berichtet sie von Vorfällen auf der Straße, mit Fingern wurde auf sie gezeigt, sie sei als »Ausländerin« beschimpft worden.

Es sei schon wahr, was die Leute sagen, so Farzaneh: »In Marzahn-Hellersdorf gibt es viele Neonazis«.

Verantwortlich für die jährlich dreistelligen Vorfälle ist unter anderem die neonazistische Kleinstpartei der Dritte Weg. Von ihr stammen viele der Aufkleber, auch die drei Nazis am Samstag gehören dem Dritten Weg an.

Doch auch die AfD gewinnt in Marzahn-Hellersdorf an Zustimmung. Inzwischen ist sie die zweitstärkste Fraktion im Bezirk.

Auch Ben wohnt im Bezirk. Vor zwei Jahren habe er die Jugend Antifa Platte Marzahn-Hellersdorf (JAPMaHe) mitgegründet, erzählt er, um den Kiez nicht den rechten Kräften zu überlassen.

Die Kundgebung am Samstag war die erste der JAPMaHe, begleitet von Redebeiträgen über diverse Vorfälle und Informationsmaterial, wie man auf rechtsextreme Bedrohungen und Übergriffe solidarisch reagieren kann.

Ben berichtet im Gespräch mit »nd«, dass Kaulsdorf-Nord einen Hotspot der Nazistrukturen darstelle. An der U-Bahnstation wurde erst vor wenigen Wochen eine Frau mit Kopftuch bedroht.

Der Angreifer gab ihr mit Worten und Gestiken zu verstehen, dass er sie töten wolle. Sie eilte daraufhin von der Haltestelle zu einer Bekannten: zu Farzaneh.

Mit Farzaneh als Unterstützung ging sie anschließend zur Polizei. Diese schien aber kaum beeindruckt zu sein und erklärte, Rassismus sei in der Gegend normal, sagt Farzaneh.

Weder auf die Polizei noch auf die Hilfe von Passant*innen können Betroffene rassistisch motivierter Übergriffe zählen.

Beobachter*innen seien oft desinteressiert, selbst rechtskonservativ oder verängstigt, sich selbst einzumischen, erzählt Ben. »Nazis fühlen sich hier super wohl. Wenn man hier als Nazi Menschen angreift, muss man nichts befürchten«, beschreibt er die Situation.

Opfer extrem rechter, rassistischer oder antisemitischer Gewalt in Berlin finden bei der Opferberatung Reachout Unterstützung. Reachout fokussiert sich auf extreme Vorfälle wie Gewalttaten und Bedrohungen, das häufigste Tatmotiv der erfassten Zwischenfälle sei Rassismus.

Der aktuellste Bericht aus dem Jahr 2022 verzeichnet keine besonders hohen Fallzahlen in Marzahn-Hellersdorf im Vergleich zu anderen Bezirken und zeugt eher von einer allgemeinen Zunahme rassistischer Gewalt. Ben geht jedoch von einer »enorm hohen Dunkelziffer« für die Randbezirke aus.

Mit der Kundgebung wollen Betroffene wie Farzaneh und die JAPMaHe die Leute im Kiez auf das Problem aufmerksam machen. Sie wünschen sich, dass Umstehende reagieren und in solchen Situationen einschreiten oder die Polizei kontaktieren.

Farzaneh appelliert an die Politik: »Ich wünsche mir, dass das Thema Rassismus ernster genommen wird und dass man gegen die Nazis kämpft.«

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Ich bin auch überrascht.

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Es war für mich eine traurige Überraschung, als die BVG heute 5 Euro mehr einnahm und ich in den Nachrichten nachsehen musste warum.

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Vielleicht war es ja ein Löwe?

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Here we go again: Die Wahlen in Berlin liefen im September 2021 chaotisch ab. Nun hat das Verfassungsgericht in Karlsruhe eine Wiederholung in mehreren Bezirken angeordnet.

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Der "Nationale Widerstandsrat Iran" (NWRI) ist Teil der iranischen Protestbewegung, deren Ziel es ist, das amtierende Mullah-Regime zu stürzen. Der NWRI beschuldigte den iranischen Geheimdienst, hinter dem Anschlag zu stehen. "Terroristen und Söldnern" des Geheimdienstes hätten "Brandmaterialien in Richtung des Gebäudes" geworfen. Bereits im Mai und Juni sei ein Sitz der Gruppe in Paris beschossen und beworfen worden.

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Leiterin BVG Vertrieb und Marketing berichtet wie das Unternehmen durch die Änderung überlastet ist. Die Umstellung war ein Schlag ins Wasser.

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